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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Gereizte Sehnen, zwitschernde Knie

Fünf Lauftage in den Alpen haben Spuren hinterlassen. Nach der fünften von acht Etappen des Transalpine-Runs klagte Gert über eine Sehnenreizung am linken Fuß. In den Tagen zuvor war eher Jochen, der andere Läufer des „Rheinsteigerteams“ der Geplagte gewesen: Blasen an den Füßen, Rückenprobleme.
Angesichts der Belastungen der vergangenen Tage kann das kaum verwundern. So war der fünfte Tagesabschnitt von Prettau im Südtiroler Ahrntal nach Sand in Taufers zwar mit 34,5 Kilometern im Vergleich zu vorhergehenden Etappen relativ „kurz“, doch das Höhenprofil hatte es in sich. Hinauf zur 2537 Meter hohen Bretterscharte, dann insgesamt 2408 Meter bergab. Da zwitschern die Knie.


Fünf Etappen, fünfmal Tagessieger: die Schotten Symonds und Owens

Wohlfühltempo

Er habe inzwischen „vollends auf Wohlfühltempo umgestellt“, schreibt Gert im Blog der beiden. „Jochen erkundet schon einmal den Weg, und ich versuche, mehr oder weniger zügig zu folgen.“ Nach 5:03.30 Stunden überquerten die „Rheinsteiger“ in Taufers den Zielstrich. Wieder verloren sie auf die führenden Andy Symonds und Tom Owens knapp anderthalb Stunden. Allmählich kommt mir die Leistung der beiden Schotten spanisch vor. Fünfmal Bestzeit, teilweise mit mehr als sattem Vorsprung, nicht die Spur eines Durchhängers. Eine so drückende Überlegenheit wirft fast zwangsläufig Fragen auf. Ob die Veranstalter ihre Ankündigung unangemeldeter Dopingkontrollen wirklich wahrgemacht haben?

Teamgedanke groß geschrieben

Jochen und Gert belegten auf der fünften Etappe den 27. Rang. Dort liegen sie auch im Gesamtklassement ihrer Altersklasse. Unter allen 250 gestarteten Teams, von denen allerdings einige inzwischen aufgegeben haben, werden sie auf dem 48. Platz notiert.
Gert ließ angesichts seiner Schmerzen im Fuß erstmals Zweifel verlauten, ob er das Rennen beenden kann: „Ich hoffe, das wird morgen besser. Sonst könnte ich das Finisher-Bild von Jochen wohl nur aus dem Zuschauer-Bereich in Sexten schießen.“ Doch da hat Gert die Rechnung ohne seinen Teampartner gemacht: „Es gibt nur ein Ziel: GEMEINSAM ins Ziel“, schreibt Jochen. Eine tolle Moral haben die Jungs vom Rhein.

Datum

9. September 2010 | 7:27

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