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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Traurige Liste

Wingsuit_1Ein Zischen, ein grüner Blitz, vorbei. Als ich vor einigen Wochen mit den Skiern am 2550 Meter hohen Brevent oberhalb von Chamonix eine kleine Pause machte, flog, nein, schoss ein Basejumper im grünen Wingsuit über mich hinweg talwärts. Wie eine Fledermaus mit Düsenantrieb. Ich räume ein, dass ich einerseits fasziniert war. Andererseits fragte ich mich, ob bei diesem Extremsport das Risiko wirklich noch kalkulierbar ist. Je nach Gelände genügt eine unerwartete Windböe von der Seite und das Leben des Springers endet an einem Felsvorsprung.

Datum

19. Mai 2015 | 17:37

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Der deutsche Forrest Gump

Robby Clemens bei seinem "World Run" 2007

Clemens bei seinem „World Run“ 2007

Forrest-Gump-Darsteller Tom Hanks hat versprochen, ein Stück mitrennen, die laufbegeisterte US-Sängerin Pink ebenfalls. Robby Clemens hat schon mit seiner Ankündigung, vom Nordpol ingesamt 25.000 Kilometer weit bis zum Südpol zu laufen, für Schlagzeilen gesorgt. Im April will der 53-Jährige vom Nordpol aus mit Skiern und Schlitten aufbrechen. Der erfahrene Norweger Borge Ousland soll ihn zunächst durch die Arktis bis an die Südspitze Grönlands führen.Von dort will Robby nach Kanada fliegen, um anschließend Nord- und Südamerika laufend zu durchqueren. Dort wird ihn sein Team mit dem Auto begleiten. Wenn alles so klappt, wie es sich der Langstreckenläufer aus Höhenmölsen in der Nähe von Leipzig vorstellt, wird er nach etwa zwei Jahren am Südpol eintreffen. 2007 umrundete Clemens laufend die Welt, in 311 Tagen über mehr als 13.000 Kilometer durch 27 Länder auf vier Kontinenten. Über 30 Paar Schuhe hat er dabei verschlissen. Die Nase vom Laufen hatte er danach immer noch nicht voll, ganz im Gegenteil. Ich habe mit Robby darüber gesprochen, was ihn antreibt. Lest (und hört) selbst:

Robby, man nennt dich den deutschen Forrest Gump. Warum?

Datum

3. Februar 2015 | 18:13

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Die perfekte Welle

Steudtner in der (vielleicht Rekord-) Monsterwelle

Steudtner in der (vielleicht Rekord-) Monsterwelle

„Jetzt kommt sie langsam auf dich zu, das Wasser schlägt dir ins Gesicht“, singt die deutsche Band Juli in „Perfekte Welle“, einem ihrer größten Hits. „Siehst dein Leben wie einen Film. Du kannst nicht glauben, dass sie bricht.“ Sebastian Steudtner ist ständig auf der Suche nach der perfekten Welle: Belharra an der französischen Atlantikküste, Mullaghmore in Irland, Nazaré in Portugal – der 29 Jahre alte deutsche Surf-Profi reist den Monsterwellen hinterher. Steudtner gehört zu den weltbesten Big Wave Surfern. Am 29. November ritt Sebastian in Nazaré auf der nach seinen Worten größten Welle seines Lebens (siehe Video).

Datum

4. Dezember 2014 | 14:11

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Der Google-Mann, der vom Himmel fiel

Alan Eustace auf der Rolle

Alan Eustace auf der Rolle

Selbst in der Stratosphäre ist man nicht mehr vor Google sicher. Am Freitag hat ein Manager des Internet-Riesen den Höhenrekord des österreichischen Extremsportlers Felix Baumgartner geknackt. Alan Eustace ließ sich von einem Helium-Spezialballon hinauf in die zweite Schicht der Erdatmosphäre ziehen, genoss eine halbe Stunde lang die Aussicht auf den Planeten und sprang dann aus 41.419 Metern ab. Baumgartner hatte sich 2012 aus knapp 39 Kilometer Höhe in die Tiefe gestürzt.

Datum

27. Oktober 2014 | 14:42

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In memoriam Basti Haag

Basti Haag (1979-2014)

Basti Haag (1979-2014)

Nein, ich habe Sebastian Haag nicht wirklich gekannt. Ich habe ihn nur einmal getroffen – wie man sich halt so trifft in der Bergsteiger-Szene. Vor einem Jahr war das, beim International Mountain Summit (IMS) in Brixen. Damals berichteten er und Benedikt Böhm über ihre Erlebnisse am Manaslu: Am 22. September 2012 war an dem Achttausender in Nepal oberhalb von 6000 Metern eine Lawine abgegangen und hatte zwei Hochlager getroffen. Elf Bergsteiger waren ums Leben gekommen. Bene und Basti hatten Glück gehabt, weil sie aus einem unguten Bauchgefühl heraus ihr Zelt weit abseits der anderen aufgebaut hatten. Die beiden Deutschen hatten nach dem Unglück mehrere Verletzte aus den Schneemassen befreit. Im Oktober 2013 in Brixen sprach ich mit Basti auch über die Gefahren, die er als Extremsportler einging. „Es gibt Momente,  wo man das Gehirn ausschalten muss, und solche, wo man es anlassen muss“, lautete seine Antwort (die ihr unten auch nachhören könnt). „Natürlich kann uns, wie allen anderen auch, etwas passieren. Davor ist niemand gefeit, auch wenn du noch so vorsichtig bist. Und wenn du zu vorsichtig bist, musst du eben zu Hause bleiben, auf die Zugspitze steigen oder beim Münchner Stadtmarathon mitmachen.“

Datum

26. September 2014 | 14:23

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Rekord beim Everest-Marathon

Everest-Marathon

Everest-Marathon

Marathonis machen auch vor den Polen nicht halt. Der Nordpol-Marathon wurde im vergangenen April bereits zum elften Mal ausgetragen. Bei Temperaturen von minus 30 Grad Celsius. Sieger Gary Thornton aus Irland sprach anschließend „vom surrealsten Lauferlebnis meines Lebens“. Ähnlich dürften sich vor zwei Wochen die Teilnehmer des neunten Antarctic Ice Marathon“ gefühlt haben, auch wenn es mit „nur“ minus 20 Grad etwas weniger kalt war als im Frühjahr in der Arktis. Am dritten Pol, dem Mount Everest, wurde in der vergangenen Woche bereits der zweite Marathon in diesem Jahr gestartet. Der Sieger kam aus Nepal – und ist auf dieser Strecke eine Klasse für sich.

Datum

4. Dezember 2013 | 16:55

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Alexander Polli: „Ich habe extreme Angst vor dem Tod“

Alexander Polli

Der Traum, wie ein Vogel zu fliegen, ist so alt wie die Menschheit. Bis zu dem Moment, wo der Springer den Fallschirm öffnet, kommt ein Basejump diesem Traum schon recht nahe. Noch näher am Vogelflug ist jedoch der Sprung mit einem sogenannten „Wingsuit“, einem Anzug, der den Springer wie eine Fledermaus ins Tal rasen lässt. Einziger Haken an der Sache: Ein Fehler bedeutet meistens den Tod. Allein in diesem Jahr sind über 20 Springer ums Leben gekommen. Darunter waren der Kanadier Mario Richard und der Brite Mark Sutton. Der 47 Jahre alte Richard war der Ehemann der bekannten US-Kletterin Steph Davis. Der 42-jährige Sutton wurde weltweit bekannt, als er bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2012 in London James Bond doubelte und aus einem Hubschrauber heraus mit einem Fallschirm ins Olympiastadion schwebte. Beide starben im August bei Sprüngen mit Wingsuits, Richard in Italien, Sutton in der Schweiz.

Beim International Mountain Summit in Brixen habe ich mit Alexander Polli gesprochen. Der 28 Jahre alte gebürtige Norweger, der meist in Italien lebt, ist einer der erfahrensten Wingsuit-Springer der Welt. In diesem Jahr sorgte er für Furore, als er mit rund 250 Stundenkilometern durch ein Felsloch in Spanien sprang (siehe Video unten).

Datum

12. November 2013 | 17:37

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Betagte Muschel mit Salzkruste

Auf den letzten Metern

„Will you still need me? Will you still feed me, when I’m sixty-four?“, sangen einst die Beatles. Mit 64 galtest du damals als steinalt, nicht nur für die Pilzköpfe aus Liverpool. Heute schwimmen Frauen in dem Alter sogar von Kuba nach Florida. Die New Yorkerin Diana Nyad hat es jedenfalls getan. Die 64-Jährige benötigte für die rund 170 Kilometer von Havanna bis Key West auf Florida nur 52 Stunden.

Datum

3. September 2013 | 13:08

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Moonwalk

Vollmondnächte werden gerne für schuldig erklärt. Dafür, dass mehr Kinder geboren werden als in anderen Nächten, dass mehr Schlafwandler unterwegs oder wir am Tag danach gerädert und schlecht gelaunt sind. Alles Quatsch, sagt Schlafforscher Jürgen Zulley von der Universität Regensburg. Stress oder falsches Essen seien meist die Gründe für Schlaflosigkeit. Der Mond leuchte viel zu schwach, um Schlafwandler anzuziehen. Und auch auf die Geburtenrate habe der Mond keinen Einfluss. Aber er sorgt für eine faszinierende Atmosphäre, wenn er in voller Größe scheint. Der Abenteuer-Filmer Bryan Smith hat für National Geographic den Extremkletterer Dean Potter beim Highlinen am Cathedral Peak im Yosemite-Nationalpark gefilmt – bei Vollmond. Das solltet ihr euch nicht entgehen lassen:

Datum

9. Januar 2013 | 18:42

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Botschafter zeitloser Bergsteiger-Werte

Steve Swenson (rechts seine Frau Ann)

Der Mann heißt Steve und ist Fisch wie ich. Neben Vorname und Sternzeichen verbindet uns die Liebe zu den Bergen. Dann aber hören die Gemeinsamkeiten auf. Denn Steve Swenson hat im Gegensatz zu mir als Bergsteiger einzigartige Spuren hinterlassen – und ist auch mit mittlerweile 58 Jahren noch nicht am Ende seiner Karriere angelangt. 2012 wurden der US-Amerikaner aus Seattle und seine Landsleute Mark Richey und Freddie Wilkinson für ihre Erstbesteigung des 7518 Meter hohen Saser Kangri II in der Region Kaschmir mit dem Piolet d’Or ausgezeichnet, dem „Oscar der Bergsteiger“. Bereits 1990 hatte Swenson mit Greg Child und Greg Mortimer den K 2 über den Nordgrat bestiegen. Vier Jahre später kehrte er den Achttausendern den Rücken. Nach seinen Erlebnissen 1994 am Mount Everest hatte er von den „Prestigebergen“ die Nase voll.

Datum

27. Oktober 2012 | 13:19

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Mit und ohne Seil verbunden

Stoanamandl

Wieder draußen, wieder ein traumhaft schöner Tag in Südtirol. Diesmal führt der IMS-Walk über die Höhen des Valser Tals zum „Stoanamandel“ auf 2118 Metern, einem Platz mit Gipfelkreuz, Steintürmchen und Dolomitenpanorama. Die Gruppe ist deutlich kleiner als gestern, diesmal hat ein Bus ausgereicht, um alle zum Ausgangspunkt der Wanderung zu chauffieren. Mit von der Partie sind drei Zweier-Seilschaften der besonderen Art.

Datum

23. Oktober 2012 | 8:20

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Ein Tag in den Bergen mit Gerlinde und Ralf

Wiedersehen mit Gerlinde und Ralf

Wiedersehen mit Gerlinde und Ralf

An diesem Tag muss man einfach auf die Berge steigen. Strahlender Sonnenschein, 20 Grad warm und gute Fernsicht. Da mag sich der eine oder andere gedacht habe, ich schnüre meine Wanderstiefel und steige einsam zur 2581 Meter hohen Kassianspitze auf. Doch er hatte die Rechnung ohne die drei Kleinbusse gemacht, die auf einen Schlag hundert Wanderer ausspuckten, die sich im Pulk auf den Weg zum Gipfel machten. Der „International Mountain Summit“ hatte zum „IMS Walk“ mit Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits eingeladen. Es ist eine gute und wohl einzigartige Tradition, dass die Organisatoren der Veranstaltung die Spitzenbergsteiger, die beim IMS ihre Vorträge halten, dazu „verdonnern“, mit Bergfreunden wandern zu gehen. Stars zum Anfassen.

Datum

21. Oktober 2012 | 19:43

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Der erste Gipfel

Beeindruckende Fernsicht

Ich habe meinen ersten Gipfel schon hinter mir – und das am ersten Tag des International Mountain Summit (IMS) in Brixen in Südtirol. Dort trifft sich zum vierten Mal die Bergsportszene aus aller Welt. Eine Woche lang geben sich Topbergsteiger die Klinke in die Hand. Ganz so lange kann ich leider nicht bleiben. Reinhold Messner werde ich deshalb in Brixen nicht mehr treffen. Er kommt erst am nächsten Wochenende. Aber allzu viel Neues wird Messner wohl ohnehin nicht zu erzählen haben.

Datum

21. Oktober 2012 | 7:46

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Experiment geglückt, Patient lebt

Und hopp!

Auch ich konnte mich dem Charme der Bilder nicht entziehen: der Astronauten-Mann in der Kapsel, der Blick in die und aus der Stratosphäre, der Absprung, der Körper als weißer Fleck, der in freiem Fall in atemberaubendem Tempo durch die Dunkelheit Richtung Erde rast, kurz beängstigend trudelt, sich dann aber wieder fängt, das erlösende Aufklappen des Fallschirms, schließlich die problemlose Landung. Keine Frage, die PR-Strategen des Getränke-Herstellers aus Österreich verstehen ihr Handwerk: Die Bilder waren spektakulär – und in kaum einer Einstellung fehlte das Logo des Hauptsponsors von Felix Baumgartner. Nur springen musste der Österreicher alleine, aus 39 Kilometern Höhe. 

Datum

15. Oktober 2012 | 14:42

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Bergfeuer

Feuer machen auf dem Snowdon

Bergsteigen in Großbritannien hat eine große Tradition. Britische Bergsteiger und Expeditionen schrieben Alpingeschichte, ob in den Alpen, im Himalaya oder sonst wo: Edward Whymper, der Erstbesteiger des Matterhorns im Jahr 1865; Albert Mummery, der 1895 verschollene Nanga-Parbat-Pionier; George Mallory und Andrew Irvine, die 1924 im Gipfelbereich des Mount Everest verschwanden; Dougal Haston und Doug Scott, die 1975 als Erste die Südwestwand des Everest meisterten; Chris Bonington, der legendäre Bergsteiger und Expeditionsleiter. Sie alle waren oder sind (Scott, Bonington) Briten. Das gilt gefühlt sogar beinahe für die Erstbesteiger des Everest, den Neuseeländer Edmund Hillary und den Nepalesen Tenzing Norgay. Sie gehörten 1953 schließlich zu einer britischen Expedition und wurden nach ihrem Erfolg dementsprechend vereinnahmt. Briten sind eben stolz auf ihre Bergsteiger. Kein Wunder also, dass jetzt das Paralympische Feuer in den Bergen entzündet wurde.

Datum

23. August 2012 | 16:03

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