Bergfest beim Transalpine-Run
2700 ist eine Zahl, die in Publikationen über die Höhenkrankheit immer wieder auftaucht. Ab rund 2700 Metern, 9000 Fuß nach englischer Messart, können lebensgefährliche Höhenhirnödeme. Das Risiko ist in dieser Höhe noch überschaubar, dokumentiert aber, dass die Luft auf 2700 Metern schon ziemlich dünn ist.
Die „Rheinsteiger“ Jochen und Gert mussten gestern genau diese Höhe überwinden. Die vierte Etappe führte über die Birnlücke, das Dach des diesjährigen Transalpine-Run. „Im Aufstieg und auch später im Abstieg wurde sehr deutlich, dass hier vor ein paar Tagen so ein Lauf nicht machbar gewesen wäre“, schreibt Gert im Blog der beiden Läufer aus Köln. „Viel Restschnee, immer wieder auch auf den schmalen Trails, erforderten viel Konzentration.“ Das Thermometer zeigte nur knapp über null Grad Celsius.
Nichts für Warmduscher
Suspekte Schotten
Jochen und Gert meisterten auch diese widrigen Strecken- und Wetterverhältnisse. Nach 43,9 Kilometern mit insgesamt 1967 Metern im Aufstieg erreichten sie das Ziel in Prettau im Südtiroler Ahrntal. Ihre Zeit: 5:46.53 Stunden. Damit lagen sie in ihrer Altersklasse in der Tageswertung auf dem 21. Platz und verbesserten sich in der Gesamtwertung auf den 26. Rang. Auf die Vorjahressieger Andy Symonds und Tom Owens, die auf allen vier bisherigen Etappen die Schnellsten waren, verloren sie weitere anderthalb Stunden. „Die uns suspekten Schotten sind praktisch eine Etappe vor uns“, bilanziert Gert.
Gestern feierten die Läufer Bergfest, die Hälfte des Rennens liegt hinter ihnen. Aber auf Jochen und Gert warten vier weitere schwere Tagesabschnitte, „das ist immer noch eine Herkules-Aufgabe, zumal die Akkus leider nicht mehr über Nacht aufzuladen sind.“ Andererseits können die „Rheinsteiger“ jetzt vielleicht von ihrer Bärenkondition als Triathleten profitieren. Schließlich haben auch die anderen Läufer die anstrengende erste Rennhälfte in den Knochen und damit ein drittes Mitglied im Team: die Müdigkeit.