Erster Gipfelversuch am Lhotse gescheitert
Abermals hat die Lhotse-Südwand in Nepal ihre Zähne gezeigt. Ein erster Gipfelversuch des Südkoreaners Sung Taek Hong und des Spaniers Jorge Egocheaga endete Anfang November in Lager 4 auf 8250 Meter Höhe. Das schreibt mir Kyu-po Pyun, der Sprecher der Expedition. Hong und sein Team seien am 29. Oktober eingestiegen. Der Südkoreaner habe gehofft, dass Sonne und Wind den Schnee aus der Wand befördert hätten. Stattdessen schneite es laut Pyun am 30. und 31. Oktober, sodass die Bergsteiger zunächst die Fixseile, die sie beim vorherigen Aufstieg gelegt hatten, von Schnee und Eis befreien mussten. Das Team sei deshalb nur langsam vorangekommen, die Arbeit habe sie ermüdet. Dann der nächste Rückschlag: Die Zelte in Lager 2 (7200 Meter) und Lager 3 (7800 Meter) waren zerrissen, die Stangen gebrochen, die dort deponierten Lebensmittel und Gaskartuschen vom Berg geweht.
Noch maximal ein weiterer Versuch
Dennoch sei Sung Taek Hong am 1. November noch bis Lager 4 aufgestiegen. Wegen zu starken Winds und zu viel Schnee habe der Expeditionsleiter dann aber den Gipfelversuch abgebrochen und sei einen Tag später wohlbehalten ins Basislager zurückgekehrt, schreibt Kyu-po Pyun. Nach seinen Worten bereitet Hong einen zweiten und definitiv letzten Gipfelversuch vor. Der mögliche Gipfeltag sei noch offen, werde aber sicher vor dem 15. November liegen. Danach, so Pyun, mache der erwartete Jetstream mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 Stundenkilometern ohnehin jede Gipfelchance zunichte. Sung Taek Hong hat sich in das ambitionierte Projekt regelrecht verbissen. Bereits zum fünften Mal versucht sich der 50 Jahre alte Südkoreaner an der Lhotse-Südwand.