Everest-Gipfelversuch in der kommenden Woche?
„Die Würfel sind gefallen“, sagt Alex Txikon. „Es wird nur einen einzigen Gipfelvorstoß geben, und wir werden versuchen, so zu klettern, wie wir es bisher getan haben.“ Der 35 Jahre alte Baske ist heute mit den Sherpas Nurbu und Chhepal vom Basislager auf 5250 Meter Höhe bis ins Lager 2 auf 6400 Metern aufgestiegen. Die anderen drei Sherpas seines Teams, Nuri, Pemba und Phurba, wollen am Samstag hinterhersteigen. Fünf Tage lang hatten Txikon und Co. im Basislager das schlechte Wetter mit Sturmböen von bis zu 190 km/h im Gipfelbereich ausgesessen. Zunächst wollen die Bergsteiger jetzt überprüfen, ob das von ihnen deponierte Material in Lager 3 auf 7300 Metern und Lager 4 auf dem Südsattel auf 7950 Metern beschädigt oder gar weggeweht wurde und ersetzt werden muss.
Gute Wetteraussichten
„Es sieht aus, als gäbe es zwischen Dienstag und Samstag ein Schönwetterfenster mit optimalen Bedingungen, verglichen zu den Vortagen. Das würde einen Gipfelversuch begünstigen“, sagt Alex. „Es kann aber auch sein, dass alle unseren Optionen, den Gipfel zu erreichen, verschwinden. Aber wir werden alles versuchen.“
Alles muss passen
Txikon will den Everest ohne Flaschensauerstoff besteigen. Bisher hat das nur Ang Rita Sherpa geschafft: am 22. Dezember 1987, gleich zu Beginn des kalendarischen Winters, bei außergewöhnlich gutem und vergleichsweise mildem Wetter. Seit 1993 hat in der kalten Jahreszeit überhaupt niemand mehr auf dem Gipfel des Everest gestanden. Die große Kälte im Winter sorgt normalerweise dafür, dass der Luftdruck im Gipfelbereich noch weiter absinkt. Ein Aufstieg ohne Atemmaske liegt dann im absoluten Grenzbereich des Möglichen. Es muss also wirklich alles passen, damit Alex Txikon eine realistische Chance hat, auf den Gipfel zu gelangen und auch wieder sicher das Basislager zu erreichen.
P.S.: Ich werde von Sonntag an eine Woche lang die Skipisten Osttirols unsicher machen und daher, wenn überhaupt, nur „sparsam“ bloggen. Also nicht wundern! 😉