Search Results for Tag: Ohne Flaschensauerstoff
Der „Schneeleopard“ vom Mount Everest
Ang Rita Sherpas Everest-Rekord könnte einer für die Ewigkeit sein. Der legendäre Bergsteiger aus Nepal, den die Einheimischen ehrfurchtsvoll „Schneeleopard“ nennen, ist inzwischen 70 Jahre alt. Kein anderer hat den höchsten Berg der Erde so häufig ohne Flaschensauerstoff bestiegen wie Ang Rita in den 1980er und 90er Jahren. „Sein Rekord von neun (Besteigungen ohne Atemmaske) wird wahrscheinlich für eine lange Zeit bestehen bleiben, weil die Expeditionsanbieter inzwischen von den Climbing Sherpas verlangen, dass sie Sauerstoff benutzen“, schreibt mir Richard Salisbury von der Bergsteiger-Chronik „Himalayan Database“.
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Lämmle nach Makalu und Lhotse: „Taktik ist aufgegangen“
Den fünft- und den vierthöchsten Berg der Erde bestiegen, dabei auf Flaschensauerstoff und Climbing Sherpa verzichtet – die Frühjahrssaison in Nepal lief für den deutschen Bergsteiger Thomas Lämmle wie am Schnürchen. Zunächst bestieg der 52-Jährige aus der Stadt Waldburg in Baden-Württemberg am 13. Mai den 8485 Meter hohen Makalu. Nur acht Tage später, am 21. Mai, stand Thomas auf dem 8516 Meter hohen Lhotse, in direkter Nachbarschaft des Mount Everest. Für Lämmle waren es seine Achttausender Nummer sechs und sieben nach Cho Oyu (2003), Gasherbrum II (2005 und 2013), Manaslu (2008), Shishapangma (2013) und Mount Everest (2016). Ich habe ihn nach seinen Erfahrungen befragt.
Thomas, im vergangenen Jahr bist du bei vier Gipfelversuchen am Makalu wegen schlechten Wetters gescheitert. Wie ist es dir bei deinem diesjährigen erfolgreichen Gipfelvorstoß ergangen?
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Doch keine Everest-Besteigungen ohne Atemmaske
Eigentlich ist es doch ganz einfach. Ein Everest-Gipfelerfolg ohne Flaschensauerstoff bedeutet, dass der Bergsteiger nicht zur Atemmaske gegriffen hat. Und genau deshalb waren die beiden einzigen in dieser Frühjahrssaison vom höchsten Berg der Erde vermeldeten Besteigungen ohne Flaschensauerstoff zwar Gipfelerfolge, mehr aber nicht! Die deutsche Bergsteigerin und Journalistin Billi Bierling, Chefin der Chronik „Himalayan Database“, informierte mich heute darüber, dass Tenjing Sherpa (oft auch „Tenji“ genannt) am 24. Mai am Südgipfel auf 8750 Metern, also 100 Meter unterhalb des Hauptgipfels, zur Flasche gegriffen habe. Es sei windig gewesen, der 26-Jährige habe keine Erfrierungen riskieren wollen, so Billi nach dem „Debriefing“ mit Tenji und dessen britischem Kletterpartner Jon Griffith. Lakpa Dendi Sherpa sei sogar schon vom knapp 8000 Meter hohen Südsattel aus mit Flaschen-Sauerstoff aufgestiegen, informierte mich die Chronistin.
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Erfolge an Everest und Lhotse ohne Atemmaske, drei 8000er in 25 Tagen
Das Schönwetterfenster im Himalaya ist beeindruckend lang. Seit der ersten Besteigung des Mount Everest in diesem Frühjahr am 13. Mai durch das Sherpa-Team, das auf der Südseite die Fixseile bis zum Gipfel gelegt hatte, erreichten Tag für Tag Bergsteiger den höchsten Punkt auf 8850 Metern. Mehrere hundert Gipfelerfolge wurden inzwischen gezählt. Heute gelang es auch Tenjing Sherpa, und das ohne Flaschensauerstoff. Der 26-Jährige will direkt anschließend noch den Lhotse besteigen, falls es die Verhältnisse zulassen. Laut Iswari Poudel, Geschäftsführer des Expeditionsveranstalters „Himalayan Guides“ gelangte heute neben Tenjing auch Lakpa Dendi Sherpa ohne Atemmaske auf den Gipfel. Es sei bereits Lakpas dritter (!) Aufstieg zum Gipfel des Everest in dieser Saison gewesen, sagte Poudel.
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Vor 40 Jahren: Messner und Habeler ohne Atemmaske auf dem Everest
Es war eine Pioniertat, doch die Spuren sind überschaubar. Am Dienstag jährt sich zum 40. Mal der Tag, an dem der Südtiroler Reinhold Messner und der Nordtiroler Peter Habeler als erste Menschen den 8850 Meter hohen Gipfel des Mount Everest ohne Flaschensauerstoff erreichten und damit bewiesen, dass es möglich ist. Üblich ist es dadurch nicht geworden. Laut der Bergsteiger-Chronik Himalayan Database ist der höchste Berg der Erde inzwischen 8219-mal bestiegen worden, nur bei 202 Gipfelerfolgen verzichteten die Bergsteiger auf Atemmasken. Das entspricht einem Anteil von 2,5 Prozent. Auch in diesem Jahr dürfte er kaum höher liegen.
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Txikon zum Everest, Lunger und Moro nach Sibirien
Ich lag falsch mit meiner Vermutung. Das Dream Team vom Nanga Parbat 2016 wird sich in diesem Winter nicht am Mount Everest zusammenfinden, sondern getrennte Wege gehen. Heute verkündete der Spanier Alex Txikon, dass er zusammen mit dem 41 Jahre alten Pakistani Muhammad Ali „Sadpara“ versuchen werde, den höchsten Berg der Erde ohne Flaschensauerstoff zu besteigen. Die anderen beiden Mitglieder des Nanga-Gipfelteams, den Italiener Simone Moro und die Südtirolerin Tamara Lunger, zieht es dagegen ins eiskalte Sibirien.
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Stitzinger nach Manaslu-Erfolg: „Es weht ein anderer Wind“
„Trotz Vorahnung waren wir bass erstaunt, was dort geboten wurde“, sagt mir Luis Stitzinger nach seiner Rückkehr vom Manaslu. „Das war eine wahre Zeltstadt im Basislager.“ Der 48-Jährige hatte – wie berichtet – am vergangenen Samstag ein achtköpfiges Team des deutschen Expeditionsveranstalters Amical alpin auf den 8163 Meter Gipfel in Nepal geführt. Mit Luis erreichte auch seine zwei Jahre jüngere Ehefrau Alix von Melle den höchsten Punkt. Für beide war es der siebte Achttausender und der sechste, den sie gemeinsam bestiegen, allesamt ohne Flaschensauerstoff. Gleich zu Beginn der Expedition hatten sich elf der 14 Mitglieder des Amical-Teams bei erkälteten Trägern angesteckt. „Das war ein schlechter Start“, sagt Luis. „Einige mussten die ganze Sache sogar abbrechen. Das war schade, das hat uns ganz schön dezimiert.“ Ich erreiche Luis telefonisch in einem Hotel in Kathmandu:
Luis, zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zum siebten Achttausender. Wie ist es euch am Gipfeltag ergangen?
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Hans Wenzl: „Ganz alleine auf dem Everest“
Es war eine Energieleistung. Am vergangenen Samstag erreichte der Österreicher Hans Wenzl – wie berichtet – trotz widriger Wetterbedingungen von der nepalesischen Südseite aus den höchsten Punkt der Erde auf 8850 Metern, und das ohne Flaschensauerstoff. Der Mount Everest war bereits der achte Achttausender, den Hans ohne Atemmaske bestieg. Zuvor stand er bereits auf den Gipfeln Broad Peak, Nanga Parbat, Gasherbrum I und II, Manaslu, Cho Oyu und Makalu. Außerdem erreichte er 2005 an der Shishapangma den 8008 Meter hohen Zentralgipfel, der 19 Meter niedriger ist als der Hauptgipfel. Sein Fernziel ist, die Achttausender-Sammlung ohne Flaschensauerstoff zu vervollständigen. Dabei ist der 46-Jährige kein Profi-Bergsteiger. Wenzl verdient sein Geld als Polier bei einem österreichischen Baukonzern, für seine Expeditionen nimmt er Urlaub. Hans lebt im 2500-Einwohner-Ort Metnitz im Norden Kärntens, mit seiner Frau Sonja hat er zwei erwachsene Söhne. Er hat auf meine Fragen geantwortet, die ich ihm nach Nepal geschickt hatte.
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Am kurzen Seil?
Dass Adrian Ballinger am vergangenen Samstag den Gipfel des Mount Everest ohne Flaschensauerstoff erreicht hat, ist unstrittig. Doch über das „Wie“ ist eine Debatte entbrannt. Auslöser war mein Artikel über ein Gespräch mit Ralf Dujmovits am Montag, zwei Tage nach seinem auf der Everest-Nordseite in einer Höhe von 8580 Metern gescheiterten Versuch ohne Atemmaske. Darin hatte der 55 Jahre alte deutsche Bergsteiger dem US-Amerikaner Ballinger vorgeworfen, zwar in Echtzeit in den sozialen Netzwerken über den Aufstieg berichtet, einige Fakten aber verschwiegen zu haben. So sei Adrian beim Abstieg von einem ecuadorianischen Bergführer am kurzen Seil geführt worden. Das Ballinger-Lager reagierte prompt.
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Ralf Dujmovits: „Mein definitiv letzter Everest-Versuch“
Sag niemals nie! Das ist nicht nur der Titel eines alten James-Bond-Films, sondern könnte auch über der persönlichen Geschichte Ralf Dujmovits‘ am Mount Everest stehen. Dabei hatte der erste und bisher einzige Deutsche, der auf allen 14 Achttausendern stand, den höchsten Berg der Erde gleich bei seinem ersten Versuch im Herbst 1992 bestiegen. Wegen des schlechten Wetters hatte er oberhalb des Südsattels jedoch zu Flaschensauerstoff gegriffen. „Ich war damals noch sehr jung. Es war ein Fehler“, sagt Ralf heute.
Die anderen 13 Achttausender bestieg er schließlich allesamt ohne Atemmaske. Und so versuchte er hinterher immer wieder, diese Everest-Scharte auszuwetzen. Vergeblich. 1996, 2005, 2010, 2012, 2014 und 2015 kehrte er, aus unterschiedlichen Gründen, ohne Gipfelerfolg zurück. In diesem Frühjahr will es der 55-Jährige noch einmal wissen. Zum achten Mal reist er zum Mount Everest, zum fünften Mal auf die tibetische Nordseite des Bergs. Zuvor will er sich in Nepal mit seiner kanadischen Lebensgefährtin Nancy Hansen bei einer Besteigung des 6501 Meter hohen Cholatse im Khumbu-Gebiet vorakklimatisieren. Ralf ist inzwischen in Kathmandu eingetroffen. Ich habe unmittelbar vor seiner Abreise mit ihm gesprochen.
Ralf, der Everest und du – man könnte fast sagen, ihr habt eine Beziehung.
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Everest-Gipfelversuch in der kommenden Woche?
„Die Würfel sind gefallen“, sagt Alex Txikon. „Es wird nur einen einzigen Gipfelvorstoß geben, und wir werden versuchen, so zu klettern, wie wir es bisher getan haben.“ Der 35 Jahre alte Baske ist heute mit den Sherpas Nurbu und Chhepal vom Basislager auf 5250 Meter Höhe bis ins Lager 2 auf 6400 Metern aufgestiegen. Die anderen drei Sherpas seines Teams, Nuri, Pemba und Phurba, wollen am Samstag hinterhersteigen. Fünf Tage lang hatten Txikon und Co. im Basislager das schlechte Wetter mit Sturmböen von bis zu 190 km/h im Gipfelbereich ausgesessen. Zunächst wollen die Bergsteiger jetzt überprüfen, ob das von ihnen deponierte Material in Lager 3 auf 7300 Metern und Lager 4 auf dem Südsattel auf 7950 Metern beschädigt oder gar weggeweht wurde und ersetzt werden muss.
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Bravo, Everest-Ladies!
Power-Frauen auf dem Mount Everest. Unter der Handvoll Bergsteiger, die bisher in dieser Frühjahrssaison ohne Flaschensauerstoff den 8850 Meter hohen Gipfel erreichten, waren auch zwei Frauen: Melissa Arnot und Carla Perez. Vor ihnen war dieses Kunststück erst sechs anderen Bergsteigerinnen gelungen: Lydia Bradey (Neuseeland, 1988), Alison Hargreaves (Großbritannien, 1995), Francys Arsentiev (USA 1998, sie starb jedoch beim Abstieg), La Ji (China, 2004), Nives Meroi (Italien, 2010) und Gerlinde Kaltenbrunner (Österreich, 2010).
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Vor 35 Jahren: Everest ohne Atemmaske
Tod oder irreparable Hirnschäden. So lautete die Prognose vieler Experten vor dem Versuch des Südtirolers Reinhold Messner und des Österreichers Peter Habeler, den höchsten Berg der Erde erstmals ohne Flaschensauerstoff zu besteigen. „Ich wollte damals im Grunde nur ein Exempel statuieren, einen Versuch machen. Ich wusste nicht, wie weit ich komme“, sagte mir Reinhold Messner, als ich vor zehn Jahren mit ihm über diese Everest-Besteigung sprach (siehe Audios unten). Gerade weil es im Vorfeld so viele Kritiker und Skeptiker gegeben habe, sei dieses Projekt, so Messner, „meine erfolgreichste Geschichte nach außen“ gewesen. „Wir haben da wirklich eine Erfahrung gemacht, die es noch nicht gab. Und darauf springen immer viele Menschen an.“
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