Lager 2 am Everest erreicht, Sturm an K 2 und Nanga Parbat
Alex Txikon ist zufrieden mit den bisherigen Fortschritten auf seiner Winterexpedition am Mount Everest. Am Sonntag stieg der Spanier mit fünf Sherpas vom Basislager aus durch die zuvor angelegte Route durch den Khumbu-Eisbruch, übernachtete in Lager 1 auf 6050 Metern und erreichte am Montag Lager 2. „Ich bin sehr glücklich. Ich hätte nicht gedacht, dass wir insgesamt nur einen Tag brauchen würden, um Lager 2 auf 6500 Metern zu erreichen – und das mit einem kleinen Team von nur sechs Leuten“, sagt der 36-Jährige.
Fuß vom Gaspedal
„Ich denke, ich muss jetzt meinen Fuß vom Gaspedal nehmen und die Geschwindigkeit dosieren. Schließlich ist das kein 100-Meter-Lauf, sondern ein langer Marathon. Sechs sehr harte Tage liegen hinter uns, auf die wir sehr stolz sind.“ Txikon will zusammen mit dem pakistanischen Bergsteiger Muhammad Ali „Sadpara“ den Everest ohne Flaschensauerstoff besteigen. Gemeinsam mit dem Italiener Simone Moro war den beiden im Februar 2016 die prestigeträchtige Wintererstbesteigung des Nanga Parbat gelungen.
Abwarten im K2-Basislager
An den Achttausendern Pakistans wütet derzeit der Jetstream. Für den K 2 wurden heute am Gipfel auf 8611 Metern Windgeschwindigkeiten von bis zu 125 Kilometer pro Stunde erwartet, am höchsten Punkt des Nanga Parbat auf 8125 Metern von bis 110 km/h. Erst zum Wochenende hin soll sich der Sturm legen. Das bedeutet für die Winterexpeditionen an beiden Achttausendern: Abwarten im Basislager. Am Sonntag waren mehrere Bergsteiger des polnischen Teams am zweithöchsten Berg der Erde auf der Cesen-Route bis auf eine Höhe von 5700 Metern vorgedrungen. Für den heutigen Dienstag war eigentlich geplant, Lager 1 auf 5900 Metern anzulegen. Der GPS-Tracker der Expedition regte sich jedoch nicht. Der K 2 ist der letzte verbliebene Achttausender, der noch niemals im Winter bestiegen worden ist.
Nanga Parbat: Materialdepot auf 6700 Metern
Vom Nanga Parbat meldete der pakistanische Expeditionsveranstalter „Alpine Adventure“, dass der Pole Tomek Mackiewicz und die Französin Elisabeth Revol wegen des starken Winds und extremer Kälte ins Basislager zurückgekehrt seien. Zuvor hätten sie ein Materialdepot auf 6700 Metern angelegt. Sie würden wieder aufsteigen, sobald es die Verhältnisse zuließen. Das sollte wohl gegen Ende der Woche sein.