Im Sturm gescheitert
Sein Traum von der Lhotse-Südwand wurde wieder einmal vom Winde verweht. Wie schon 2014 kehrt Sung Taek Hong mit leeren Händen von der mächtigen Wand am vierthöchsten Berg der Erde nach Südkorea zurück. Nach zwei Monaten am Berg bricht er seine Zelte ab. Bei ihrem letzten Gipfelversuch kamen Sung und seine vier Sherpa-Bergsteiger nicht weit. In Lager 1 mussten sie aufgeben. Sung versuchte noch, weiter aufzusteigen, doch Sturmböen von bis zu 150 Stundenkilometern machten es unmöglich. Ein Teil des Materials wurde schlicht aus der Wand geweht. Zudem wurde einer der Sherpas von einem herabfallenden Stein getroffen und verletzt.
Nächster Versuch im Frühjahr?
Bei seinem erfolgreichsten Versuch hatte das Team auf einer teilweise neuen Route eine Höhe von 8200 Metern erreicht, nur noch gut 300 Höhenmeter fehlten zum Gipfel auf 8516 Metern. Für Sung war es die dritte Herbstsaison in Serie am Lhotse. 2013 war er mit einem Soloversuch auf der Normalroute gescheitert, nun folgten zwei erfolglose Versuche in der Südwand. Doch der 49-Jährige hat wieder bewiesen, dass er Stehvermögen hat und sich nicht so schnell wie manch anderer entmutigen lässt. Es ist also wahrscheinlich, dass wir ihn bald am Lhotse wiedersehen werden. Er hoffe, im Frühjahr zurückkehren zu können, sagte Sung.