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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Weder vor noch zurück

Himmelsleiter

Bergsport ist Risikosport. Punktum. Natürlich begibt sich ein Bergsteiger, Kletterer, Skifahrer, Mountainbiker, Gleitschirm- oder Drachenflieger in Gefahr. Schließlich ist er in einer Natur unterwegs, die nicht hundertprozentig vorhersehbar ist. Deren Grenzen verbunden mit den persönlichen bestimmen das Abenteuer. Wie öde wäre Bergsport, wenn alles vorhersehbar wäre. Entscheidend ist, ob ein Bergsportler aufgrund seiner Fähigkeiten in der Lage ist, die Risiken richtig einzuschätzen, zu beherrschen oder ihnen aus dem Weg zu gehen. Selbstverantwortung muss der Standard sein – und zwar ein hoher. Der Deutsche Alpenverein (DAV) hat jetzt seine Bergunfallstatistik für 2010 und 2011 vorgelegt und einige Trends ausgemacht.

Nur DAV-Mitglieder

Die Statistik ist – obwohl sie seit 60 Jahren erhoben wird und damit eine ungewöhnlich lange Tradition hat – mit Vorsicht zu genießen. Schließlich wertet der Alpenverein nur die Unfälle aus, die seine Mitglieder an die DAV-Versicherung melden. Schäden, die etwa über eine private Versicherung geregelt werden, gehen nicht in die Statistik ein. Denkbar wäre auch, dass sich Bergsportler, die nicht im Alpenverein eingeschrieben sind, in puncto Sicherheit anders verhalten als DAV-Mitglieder. Letztere werden schließlich schon über die Lektüre der Mitgliederzeitschrift „Panorama“ regelmäßig mit dem Thema Risikomanagement konfrontiert.

Selbstüberschätzung

Laut DAV-Statistik wurden 2010 und 2011 zwar mehr Rettungseinsätze registriert, gemessen an der weiter steigenden Zahl der Mitglieder gehe die Unfallquote mit Toten und Verletzten aber eher zurück. „Alarmierend“ seien die Unfallzahlen an Klettersteigen, teilt der Alpenverein mit. Sie hätten sich seit 2006 verdoppelt, seit 2002 sogar verdreifacht: „Dabei machen so genannte ‚Blockierungen’ den Hauptteil aus – also Notsituationen, in denen die Betroffenen nicht mehr vor und nicht mehr zurück kommen und deshalb gerettet werden müssen.“ Hier gilt also offenbar das, was der Alpenverein auch generell beobachtet: Mangelhafte Kondition und Selbstüberschätzung seien „eine typische Ursachenkombination für Notfälle in den Bergen“. Es gelte: „Je mehr Erfahrung, desto weniger Risiken.“ Und damit schließt sich der Kreis zur Selbstverantwortung.

Datum

4. August 2012 | 14:17

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