Göttler und Mackiewicz auf 7000 Metern
Die Spannung steigt. Gelingt an diesem Wochenende die erste Winterbesteigung des Nanga Parbat oder reiht sich der Vorstoß in die lange Reihe der gescheiterten Gipfelversuche ein? Es hat sich ein neues Zweierteam formiert, das sich am morgigen Samstag auf den Weg zum höchsten Punkt auf 8125 Metern machen will. Der Pole Tomacz, genannt „Tomek“ Mackiewicz und der Deutsche David Göttler haben auf 7000 Metern Lager vier errichtet. Es sei kalt mit ein bisschen Wind, berichtet der Italiener Emilio Previtali, der vom Basislager aus per Funk den Kontakt zu den Bergsteigern hält. Inzwischen ist er dort auch nicht mehr allein. Sein Landsmann Simone Moro, Winter-Erstbesteiger von drei Achttausendern, ist ins Basislager zurückgekehrt. „Er fühlt sich okay, hat aber Magenbeschwerden“, twittert Emilio. „Nicht gerade die richtigen Voraussetzungen, um einen Berg zu besteigen und sich tagelang großer Höhe auszusetzen.“
Relativ ruhiges Wetter
David hingegen fühle sich gut, schreibt Previtali. Für den 35-Jährigen ist es die erste Winterexpedition überhaupt. Fünf Achttausender hat Göttler schon bestiegen, zuletzt im Mai 2013 den Makalu. Tomek Mackiewicz hat sich in den Nanga Parbat regelrecht verbissen. Den vierten Winter in Folge versucht er sich an dem in der kalten Jahreszeit so widerspenstigen Achttausender. Im letzten Jahr erreichte er – ebenfalls von der Rupal-Seite über die Schell-Route aufsteigend, beim letzten Versuch im Alleingang – eine Höhe von 7400 Metern.
Für Samstag werden für die Gipfelregion Temperaturen zwischen minus 35 und 40 Grad Celsius erwartet. Der Wind soll mit etwa 40 Stundenkilometern wehen, in der zweiten Tageshälfte aber abflauen. Auch der Sonntag verspricht relativ ruhiges Wetter. Dann soll es jedoch wieder zu schneien beginnen. Daumen drücken!