Gesehen: „Everest“
Der Film „Everest“ funktioniert, wenn du ihn konsumierst, als würdest du an einem heißen Sommertag unter die Gartendusche gehen: Einfach berieseln lassen, nicht großartig nachdenken! Dann wirst du die 3-D-Sequenzen, die wirklich in Nepal gedreht wurden, genießen: etwa die Aufnahme von oben auf die Hängebrücke, die den Dudh Kosi nahe Namche Bazar in luftiger Höhe überquert, oder auch den Blick ins Western Cwm, das „Tal des Schweigens“, oberhalb des Khumbu-Eisbruchs. Du wirst die erzählte Geschichte über das Unglück am Everest 1996, bei dem nach einem Wettersturz acht Bergsteiger im Gipfelbereich ums Leben kamen, wahrscheinlich spannend finden. Und du wirst womöglich nach zwei Stunden mit dem Gefühl aus dem Kinosessel aufstehen, gut unterhalten worden zu sein und ein filmtechnisch solides Berg-Actiondrama gesehen zu haben. Problematisch wird es allerdings, wenn du den Hinweis zu Beginn des Films ernst nimmst: „Nach einer wahren Geschichte“.
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Gesehen: „Streif – One Hell of a Ride“
Ich bin ein bekennendes „Streifhörnchen“ – will sagen, ich liebe seit Kindestagen das Skiabfahrtsrennen auf der berühmt-berüchtigten „Streif“ in Kitzbühel. Ich gehöre ja noch zur Generation der medialen Dinosaurier, die analog aufgewachsen sind, in einer Zeit, in der nicht einmal jede Familie einen Fernseher besaß, geschweige denn einen Videorekorder. Wenn du damals eine Live-Übertragung verpasst hast, war es meist endgültig. Das Hahnenkamm-Rennen versäumte ich so gut wie nie. Schließlich hatte ich in den Kitzbüheler Bergen das Skifahren gelernt und als Knirps auf der „Streif“ meinem Ski-Idol Franz Klammer nachgeeifert. Auf der Familienabfahrt und nicht mal halb so schnell, versteht sich. Auch klar, dass ich mir jetzt den Kinofilm „Streif – One Hell of a Ride“ angesehen habe. Ich empfehle ihn euch wärmstens, selbst wenn ihr keine Streifhörnchen seid.
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Gesehen: Cerro Torre – Nicht den Hauch einer Chance
Sonntag, 11.3o Uhr gehe ich normalerweise nicht ins Kino. Doch ich hatte keine Alternative. Bei uns am Rhein musst du schon froh sein, wenn eine Bergdoku überhaupt den Weg in die Kinosäle findet. Zwei Vorteile hatte der Termin zur Frühschoppenzeit: Der Werbeblock vor dem Film fiel ultrakurz aus, und ich konnte mir den Platz aussuchen. Immerhin aber zählte ich außer mir 22 Bergfreunde – angesichts der frühen Stunde und des Filminhaltes setze ich voraus, dass alle Anwesenden ein großes Herz für Berge hatten. Der Film dokumentiert die erste freie Begehung der so genannten „Kompressor-Route“ am Cerro Terro durch David Lama und Peter Ortner im Januar 2012.
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Gelesen: 8000+
Morgen feiert Ueli Steck Geburtstag. Der Top-Bergsteiger aus der Schweiz wird 36 Jahre alt – eigentlich noch ziemlich jung, gemessen an dem, was er in den Bergen bereits geleistet hat. Nicht nur mit seinen Speed-Solo-Projekten an den klassischen Alpen-Nordwänden, sondern in den vergangenen Jahren auch an den höchsten Bergen der Welt. Vor allem um diese Expeditionen geht es in Uelis Buch „8000+ – Aufbruch in die Todeszone“, das ich euch wärmstens empfehle – und das nicht, weil ich ihm zum Geburtstag eine Freude machen will.
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Gesehen: 127 Hours
Ich gehöre noch zur Vor-Popcorn-Generation im Kino. In meiner Jugend gab es vor Beginn der Vorführung nur Eiskonfekt, und dafür fehlte uns in aller Regel das Geld. Heute gehört das aufdringliche Popcorn-Gekruspel und der penetrante Geruch dieser Süßigkeit unvermeidlich dazu. Vielleicht gehe ich deshalb so selten ins Lichtspieltheater (ein Wort, das die Popcorn-Mampfer wahrscheinlich gar nicht mehr kennen).
Gestern nun saß ich im Kino, um mir das Bergsteigerdrama „127 Hours“ anzuschauen. Eine Spätnachmittagsvorstellung, spärlich besucht. Die wenigen Zuschauer knabberten selbstverständlich Popcorn. Und unterhielten sich auch noch während des Films. Banausen!
Aron Ralston nach seinem Unfall
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