Kurikis zweiter Everest-Gipfelvorstoß gescheitert
Der Japaner Nobukazu Kuriki ist erneut umgekehrt. Auf 8150 Metern, rund 200 Meter oberhalb des Südsattels, brach der 33-Jährige seinen zweiten Gipfelversuch am Mount Everest ab. „Tiefer Schnee und starke Winde“ hätten ihn gestoppt, twitterte Kuriki. “Ich habe mein Bestes gegeben. Ich bin wirklich enttäuscht.“ Erschöpft und frustriert klang er auch beim Funkkontakt mit seinem Team.
Marathon endet vorzeitig
Der Japaner stieg zu seinem letzten Lager auf 7800 Metern und von dort aus weiter ab. Sein erster Vorstoß vor anderthalb Wochen war unterhalb des Südsattels zu Ende gegangen, auch damals wegen der Schneemenge und der Zeit, die ihm davonlief. Kuriki stieg erneut ohne Flaschensauerstoff. Ihm selbst war klar, dass die Gipfeletappe über rund 1100 Höhenmeter „ein Marathon“ würde. Das Ziel sah er nicht. Damit bleibt der Mount Everest in diesem Jahr weiter unbestiegen, nachdem die Frühjahrssaison wegen des Erdbebens am 25. April und dem dadurch ausgelösten Lawinenunglück mit 19 Toten im Basislager ohne Gipfelerfolg abgebrochen worden war.
Respektable Leistung
Kuriki ist bereits zum fünften Mal in der Nach-Monsun-Zeit am Everest unterwegs. Bei seinem letzten Versuch über den Westgrat im Herbst 2012 hatte er sich schwere Erfrierungen zugezogen. Neun Finger hatten fast auf ganzer Länge amputiert werden müssen, ihm blieben nur Stummel. Vor diesem Hintergrund und der Tatsache, dass in diesem Herbst oberhalb des Khumbu-Eisbruchs die Route nicht präpariert war, verdienen seine beiden Versuche Respekt. An sechs der 14 Achttausender hätte eine Höhe von 8150 Metern zum Gipfelerfolg gereicht, bei drei weiteren hätten nur ein, zwei Dutzend Höhenmeter gefehlt. Doch der Mount Everest ist eben noch einmal 800 Meter höher.