More DW Blogs DW.COM

Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Nächster Gipfelversuch am Nanga Parbat

Aufbruch zum Gipfelversuch: Ali, Alex, Tamara und Simone (v.l.)

Aufbruch zum Gipfelversuch: Ali, Alex, Tamara und Simone (v.l.)

Das Wetterfenster am Nanga Parbat öffnet sich. „Es sieht aus, als ob das Fenster da wäre, das gute, das definitive“, schreibt Igone Mariezkurrena aus dem Basislager auf der Diamirseite des 8125 Meter hohen Bergs in Pakistan. „Wenn alles gut läuft und ihre Körper mitspielen, könnte es Alex Txikon, Ali Sadpara, Simone Moro und Tamara Lunger eine Chance für die erste Winterbesteigung des Nanga Parbat eröffnen.“ Das Quartett ist heute vom Basislager aus auf der Kinshofer-Route direkt bis Lager zwei auf 6100 Metern aufgestiegen.

Sturm soll abflauen

Nach drei Schlechtwetter-Wochen im Basislager, in denen die Bergsteiger mehr oder weniger zur Tatenlosigkeit verdammt waren, erwarten die Wetterfrösche für den Nanga Parbat bis zum Wochenende stabiles Winterwetter ohne weitere Niederschläge. Ab Mittwoch soll der starke Wind im Gipfelbereich abflauen. Alex, Ali, Simone und Tamara hoffen, dass der Sturm den größten Teil des Neuschnees aus den oberen Bereichen der Route geweht hat. In den vergangenen Tagen waren zudem häufig Lawinen (s. Video) abgegangen. Gewissheit werden die Bergsteiger jedoch erst bei ihrem Aufstieg erhalten. Dasselbe gilt für die Frage, wie gut die vier Gipfelaspiranten noch akklimatisiert sind.

Ab nach Hause

Andere Anwärter gibt es nicht mehr am Nanga Parbat. Tomek Mackiewicz hat in der vergangenen Woche (in der ich mich nebenbei bemerkt – absolut offline – beim Skifahren in Tirol ausgetobt habe) seinen Plan aufgegeben, zum Basislager zurückzukehren und einen weiteren Gipfelversuch zu wagen. Der Pole, für den bei einer Geldsammelaktion umgerechnet fast 6000 Euro zusammengekommen waren, befindet sich inzwischen auf der Rückreise. Auch die in Brasilien geborene US-Amerikanerin Cleo Weidlich hat sich angeblich entschlossen, ihre Zelte auf der Rupalseite des Bergs abzubrechen, nachdem zwei ihrer drei nepalesischen Climbing Sherpas die Expedition verlassen haben. Über die Gründe lässt sich nur spekulieren. Cleo, Pema Tshiring Sherpa, Temba Bhote und Dawa Sangay Sherpa waren erst Ende Januar am Nanga Parbat eingetroffen. Kurz darauf hatte die Schlechtwetterperiode eingesetzt, während der Weidlich und die drei Sherpas – wie die Bergsteiger auf der Diamirseite – wohl kaum das Basislager verlassen haben dürften.

Datum

22. Februar 2016 | 17:06

Teilen