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Bildungswege

Fünf Blogger - fünf Länder - ein Dialog

Mit Sprache Ideen transportieren

Vier der fünf Blogger mit Gaby Reucher von der Deutschen Welle

Hellgurd, Emmy, Kathrin und ich mit Gaby, deren Projekt uns zusammengebracht hat

Als ich Pavels letzten Eintrag gelesen habe und auch den, wo er den Wert von Abschlüssen diskutiert, habe ich auch darüber nachgedacht, was es bringt, eine andere Sprache zu lernen. Es geht nicht nur um die Grammatik und Vokabeln oder um die Fähigkeit von einer Sprache in die andere zu übersetzen. Ich finde, der Wert liegt darin, dass man lernt, seine Ideen innerhalb einer anderen Kultur auszudrücken. die andere Kultur jeweils mit anderen Augen zu sehen und gemeinsam die Sichtweisen zu erweitern. Beim Global Media Forum habe ich viele Leute getroffen, die ein gutes Beispiel für das sind, was ich meine.

 

Simon war so jemand. Wir trafen uns zufällig an einem Tisch und haben uns gegenseitig vorgestellt. Als ich ihm erzählt habe, dass ich aus Buenos Aires komme, sagte er, dass er schon dort gewesen sei und die Stadt sehr schön fände und dass er auch Spanisch sprechen könne. Als ich ihn nach seinem beruflichen Hintergrund fragte, erzählte er mir von einer Initiative die sich „Vensenya“ nennt, ein Name der aus zwei spanischen Wörtern zusammengesetzt ist: „vencer“, was so viel heißt wie erobern, besiegen oder „mit etwas brechen“, und „ensenar“, was „lehren“ bedeutet. Das Wort „vencer“ ist sehr bedeutungsvoll für spanische Muttersprachler, besonders in Lateinamerika, bezogen auf die Geschichte mit all den politischen Kämpfen und Schlachten.

Die Initiative Vensenya durchbricht die Schranken in unseren Köpfen in der Annäherung zur Bildung. Das Konzept, das die Macher entwickelt haben, ist sofort ersichtlich: Man soll eine Idee schnell erfassen. Das ist mehr als nur eine andere Sprache zu sprechen. Es zeigt, wie man das Verständnis für eine andere Kultur in Sprache ausdrücken kann und auch sich selbst sinnvoll in eine andere Kultur einbringt.

Drei der fünf Blogger im Foyer der Deutschen Welle

Drei von uns im Foyer der Deutschen Welle

Im internationalen Dialog merkt man, dass die Sorgen der Menschen oft die gleichen sind. Bildung ist ein Thema in allen Ländern. Was unterschiedlich ist, ist der soziale Kontext und der historische Weg, den jede Nation hinter sich hat.

Mit diesem Eintrag habe ich glaube ich schon all die Gründe genannt, warum ich so gerne bei diesem Blog mitgemacht habe. Einerseits war es oft ein hartes Ringen, den sozialen Kontext und die kulturellen Besonderheiten meiner Heimat richtig darzustellen. Andererseits war aber genau das eine Genugtuung für mich.

Datum

Dienstag, 10.07.2012 | 16:12

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