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Visionäre Bildungskonzepte sind gut und schön, aber…
Am Mittwoch habe ich das das dritte Plenum des Deutsche Welle Global Media Forums besucht. Da ging es um Bildung als Meilenstein für nachhaltige Entwicklung. Denis Goldberg, ein Gesellschaftsaktivist aus Kapstadt in Südafrika meinte: „Bildung sollte sich stärker am Ziel der Nachhaltigkeit orientieren, schließlich sind wir darauf angewiesen.“ Das heißt zum Beispiel, dass man Projekte in Angriff nehmen sollte, die das Problem der Überbevölkerung in den Blick rücken. Einer seiner Vorschläge ist darüber aufzuklären, dass man soziale Sicherungsnetze wie Rentenversicherungen ausbauen muss. Denn nur so kann man die Menschen davon abbringen zu glauben, dass das Kinderkriegen der alleinige Weg ist die eigene Zukunft abzusichern.
Damit hat er schon recht. Aber ich finde trotzdem, dass in der ganzen Debatte etwas fehlt.
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Der Aufbau einer Lerngemeinschaft
Nachdem der Zirkus-Workshop in Barrio Mosconi war, ist er nach El Dique gezogen. El Dique ist ein weiterer armer Stadtteil im Bezirk Ensenada. Jetzt, da ich in beiden Stadtteilen gewesen bin, kann ich sagen, dass die Lebensbedingungen in El Dique noch dramatischer sind: illegal gebaut Häuser und überall verdreckte Straßen. Die Direktorin der Grundschule in Barrio Mosconi hatte uns schon davon erzählt und sie sagte auch, dass in El Dique viel mehr Menschen leben. Daher gibt es dort auch ein „Community Integration Center“ – ein Integrationszentrum, das die Regierung aufgebaut hat. Dort kümmert man sich um Gesundheitsfragen, soziale Entwicklung, Kunstprojekte, Bildung und Sport. Und dort haben dann auch unsere Zirkuskurse stattgefunden.
Ich denke, dass es wichtig ist über diese Orte zu sprechen. Ich denke oft, dass ich so leidenschaftlich gerne lerne, weil ich das Glück hatte, immer Anregungen zu bekommen und auch herausgefordert zu werden. Bei uns zu Hause hat es mir an Nichts gefehlt. Ich habe immer Unterstützung gefunden. Als ich mich das erste Mal mit den Mitarbeitern vom Integrationszentrum in El Dique unterhalten habe, haben sie mir davon berichtet, was ihre Aufgaben sind: Sie unterstützen die Kinder emotional, versuchen sie herauszufordern und dazu zu motivieren eine Ausbildung zu beginnen.
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Erst in die Schule – und was dann?
Ich habe Pavels Eintrag gelesen und mir darüber Gedanken gemacht, wie die außerschulische Lernsituation bei uns in Argentinien ist. Wir haben natürlich Vereine und Clubs, aber nur die wohlhabenden Familien können sich die leisten. Pavel sagt, dass die Menschen sich mehr und mehr nach Alternativen umschauen, weil das Bildungssystem mit der weltlichen Entwicklung nicht mehr Schritt halten kann. In armen Gegenden in meinem Land ist das eher umgekehrt. Die Kinder fallen aus dem Bildungssystem heraus, weil sie mit den Anforderungen nicht mithalten können. Und das liegt daran, dass sich keiner um ihre Bedürfnisse kümmert.
Es gibt schon Vieles, das dagegen getan wird. Was die Institutionen angeht, so bieten mittlerweile alle staatlichen Schulen und auch die privaten katholischen Schulen den Kindern ein warmes Mittagessen an. Für die Meisten von ihnen ist das der einzige Ort an dem sie überhaupt etwas zu essen bekommen. Schulen sind daher nicht mehr nur für die Bildung da, sondern sie ernähren diese Kinder auch.
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