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Bildungswege

Fünf Blogger - fünf Länder - ein Dialog

María aus Argentinien

„Manche halten mich für wohlhabend …“,  sagt María, – weil sie parallel zu ihrer Ausbildung nicht zu arbeiten brauchte. Dank ihrer guten Noten erhielt sie Stipendien und wurde von ihren Eltern unterstützt. In Argentinien hat sie an einer Privatuniversität Kommunikationswissenschaften studiert und später in Deutschland, in Berlin, Freie Kunst. Aktuell arbeitet María in ihrem Heimatland in einem Stiftungs-Projekt. Es widmet sich einer verbesserten Ausbildung in technischen Berufen. Die schulische und die berufliche Ausbildung der jungen Generation sind María wichtig. Denn der Abbruch des Schulbesuchs der 12- bis 18-Jährigen stellt in Argentinien ein großes Problem dar. Da dies oft zu sozialer Isolation führt, macht Maria bei einem NGO-Projekt mit, das einen Wanderzirkus gegründet hat. Die Mitarbeiter besuchen Integrationszentren in ärmeren Gegenden und bringen dort den Kindern und Jugendlichen Zirkusnummern bei. So erleben sie, was es heißt, zusammenzuarbeiten und sich Herausforderungen zu stellen. María schätzt dieses Projekt sehr.

Datum

Freitag, 04.05.2012 | 17:32

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1 Kommentar

  • Meiner Meinung nach gibt es einen Grund, weshalb es in diesen sogenannten Entwicklungsländern zwischen 12-18 eine solche hohe Abbruchquote gibt: das, was die Deutschen und die ganze Welt am deutschen Bildungssystem kritisiert: Das drei/viergliedrige Schulsystem. Man denkt zuerst immer nur kritisch an Herabstufung der Kinder aber nie an unterschiedlicher Begabung. Und die Kritiker/innen des Systems sind meist, die welche selbst Abitur schaffen konnten, die wissen gar nicht, wie schwer es für manche Kinder ist, überhaupt einigermaßen die Schule zu schaffen. Und wenn man dann aus einer Familie kommt, in der die Eltern schwer arbeiten, nichts verdienen, selber nichts gelernt haben und auf die Hilfe der Kinder angewiesen sind, diesen bei den Schulaufgaben nicht helfen können, dann ist es um so schwerer, aber es gibt keinen niedrigschwelligen Abschluss, etwa 9. Klasse und dann berufliche Ausbildung, wo man lernt und arbeitet, um dann sich und der Familie helfen zu können. Viele Kinder tun sich schwer, in diesem Alter zu lernen, aber die Einheitsschule ist gleich mit einem Erfolgsdruck belastet, und es gibt kein Schulsystem, das Kinder mit allen diesen Problemen und unterschiedlichen Begabungen unterstützt: alle wollen den einen Abschluss schaffen, manchmal sind es Kinder aus reichen Familien, die das auch nicht schaffen, dann gehen sie nicht mehr in die Schule.. Tja, die Probleme kennen wir dann… Weil es keine Stufen zwischen 9. 10. 13. Klasse gibt, sehen viele einen zu weiten Weg vor sich und schaffen das nicht mehr. Würde man aber niedrigere, zum Beruf befähigende Abschlüsse einführen, sogenannte Volks- oder Hauptschulen, dann Realschulen einführen, dies für die Ausbildung für Clerks, Bankangestellte, Büroleute etc. und schließlich dabei den Abschluss der normal zum Studium berechtigt, beibehalten, so gäbe es mehr Bildungsgerechtigkeit und weniger Dropouts. Aber das geht nur, wenn man anerkennt, dass Hauptschule und Realschule neben der Berechtigung zum Studium, anerkennenswerte und zum Teil Kinder- und Familienentlastende Abschlüsse sind. Eine Durchlässigkeit des Bildungssystems, dass die Kinder es dann über einen zweiten Bildungsweg schaffen, müsste es dann geben. Das gibt es auch in Deutschland: Viele, die zuerst Hauptschule besuchen, dann das Abi nachholen. Sehr, sehr viele, und das seit Jahren. Ein Abschluss gibt immer einen guten Selbstwert, und wer früh merkt, dass er nicht lernen will, der bricht in diesen Ländern dann ab – ohne Abschluss! Da ist ein Hauptschulabschluss allemal besser als gar keiner. Alleine fürs Selbstbewusstsein, damit für die berufliche Perspektive: Stufe um Stufe.

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