K 2-Winterexpedition: „Demokratie schwächt das Team“
Man muss kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass der K 2 solange regelmäßig im Winter belagert wird, bis auch er in der kalten Jahreszeit bestiegen ist. Der zweithöchste Berg der Welt ist der letzte verbliebene Achttausender, dessen Gipfel im Winter noch unberührt ist. Nach der gescheiterten polnischen Expedition Anfang dieses Jahres wird sich im kommenden Winter ein Team aus drei Staaten der früheren Sowjetunion am „Chogori“, wie die einheimischen Balti den Berg nennen, versuchen: Fünf Russen, vier Kasachen und zwei Kirgisen. „Wir müssen spätestens am 2. Januar in Islamabad sein“, schreibt mir Artem Brown. Der 1976 geborene Russe organisiert die Winterexpedition.
weiterlesen
Pech für Siegrist und Schild am Shiva
Shiva hat Ecken und Kanten. Zum einen ist er für die Hindus der Gott der Schöpfung. Doch er wird auch dafür gefürchtet, dass er alles kurz und klein schlägt, wenn ihm eine Laus über die Leber gelaufen ist. Ähnliches gilt auch für den gleichnamigen 6142 Meter hohen Berg im nordindischen Bundesstaat Himachal Pradesh. Mal lockt der Shiva mit seinen steilen Wänden und seiner schönen Form die besten Kletterer der Welt an, dann wiederum gibt er sich widerspenstig – wie in diesem Herbst die Schweizer Bergsteiger Stephan Siegrist und Jonas Schild sowie ihr Fotograf Dominic Fischer erfahren mussten. Siegrist, 45 Jahre alt, und der 26-jährige Schild hatten sich eigentlich vorgenommen, die Nordwand des Bergs zu durchsteigen. Doch irgendwie lief alles schief.
weiterlesen
David Lama soll Solo-Erstbesteigung des Lunag Ri gelungen sein
Es sieht danach aus, als hätte er es geschafft. David Lama soll im Alleingang den 6895 Meter hohen Lunag Ri in Nepal erstbestiegen haben. Ich bin noch ein bisschen vorsichtiger als viele andere Medien aus aller Welt, weil der 28 Jahre alte Topbergsteiger selbst seinen Coup noch nicht bestätigt hat. Auch sein Büro daheim in Österreich hüllt sich noch in Schweigen. Meine Nachfrage dort blieb bisher unbeantwortet. Die einzige Quelle ist damit weiterhin der US-Amerikaner Conrad Anker, der David vor einigen Tagen über die sozialen Netzwerke gratulierte, „zum erfolgreichen Soloaufstieg und Abstieg vom Lunag Ri. Aller gute Dinge sind drei!“
weiterlesen
Neun Tote am 7000er Gurja Himal in Nepal
Traurige Nachricht vom 7193 Meter hohen Gurja Himal im Westen Nepals: Neun Mitglieder einer koreanischen Expedition sind dort nach Angaben des nepalesischen Veranstalters „Trekking Camp Nepal“ ums Leben gekommen. Ein heftiger Schneesturm gefolgt von einem Erdrutsch habe das Basislager der Expedition auf 3500 Metern völlig verwüstet, hieß es. Eine Hubschraubercrew habe sieben Leichen gesehen, zwei weitere Bergsteiger würden vermisst. Bei den Toten, so der Veranstalter, handele es sich um fünf Koreaner und vier Nepalesen.
weiterlesen
Doch noch keine Chinesen im 14-Achttausender-Klub
Der Mittelgipfel ist nicht der Hauptgipfel der Shishapangma. Das sollten Bergsteiger und Expeditionsveranstalter eigentlich wissen, die diesen Achttausender in Tibet angehen. Der Mittelgipfel misst 8008 Meter. Von dort führt der Normalweg weiter über einen Grat zum 19 Meter höheren Hauptgipfel auf 8027 Metern. Erst wenn dieser erreicht ist, gilt die Shishapangma offiziell als bestiegen. Viele nehmen es da nicht so genau. Und so war auch die Meldung voreilig, dass eine chinesische Expedition am 29. September die Shishapangma bestiegen und Luo Jing als erste Frau aus dem „Reich der Mitte“ die 14 Achttausender komplettiert habe. Bereits wenige Tage später meldete sich ein baskischer Bergsteiger zu Wort, der am selben Tag aufgestiegen war und erklärte, dass an diesem Tag wegen schlechten Wetters niemand über den Grat zum Hauptgipfel gestiegen sei. „Sie waren ganz eindeutig nur auf dem Mittelgipfel“, bestätigt mir Eberhard Jurgalski, deutscher Chronist des Bergsteigens im Himalaya und Karakorum, der ein Video der chinesischen Gruppe von deren Umkehrpunkt erhalten hatte. „Luo Jing hat das auch schon öffentlich eingeräumt.“
weiterlesen
David Lama: Lunag Ri, die Dritte!
Dreimal ist göttlich? David Lama versucht sich derzeit in Nepal erneut am noch unbestiegenen 6895 Meter hohen Lunag Ri – diesmal jedoch von Beginn an im Alleingang. Der technisch schwierige Berg liegt im Rolwaling Himal an der Grenze zwischen Nepal und Tibet, gut 35 Kilometer Luftlinie nordwestlich des Mount Everest. 2015 und 2016 war der 28 Jahre alte Topbergsteiger aus Österreich an dem Fast-Siebentausender gescheitert, jeweils rund 300 Meter unter dem Gipfel – beim ersten Anlauf über den Nordostgrat gemeinsam mit dem erfahrenen US-Amerikaner Conrad Anker. Auch beim zweiten Mal waren Lama und Anker zusammen angereist, doch Conrad hatte am Berg einen Herzinfarkt erlitten und die Expedition vorzeitig abbrechen müssen. David hatte daraufhin kurz entschlossen versucht, den höchsten Punkt solo über eine leicht abgewandelte Route zu erreichen – vergeblich. Zeit und Kraft waren ihm ausgegangen.
weiterlesen
Erfolgreiche Saisonbilanz am „Herbst-Everest“ Manaslu
Ich hatte ein Déjà-vu. Als ich die Bilder der Menschenschlange sah, die in diesem Herbst dem Gipfel des 8163 Meter hohen Manaslu entgegenstieg, zuckte ich erneut zusammen. Ganz so wie 2012, als der erfolgreichste deutsche Höhenbergsteiger Ralf Dujmovits die Schlange der Everest-Gipfelanwärter in der Lhotse-Flanke abgelichtet hatte. Wie sich die Bilder doch gleichen! Kein Wunder, ist der Manaslu doch in den letzten Jahren immer mehr zu einem „Herbst-Everest“ mutiert: Mehrere hundert Bergsteiger bevölkern das Basislager, die Route wird bis zum Gipfel mit Fixseilen gesichert. Und wenn das Wetter passt, wird es eng auf dem höchsten Punkt.
weiterlesen
Nelson und Morrison gelingt historische Skiabfahrt vom Lhotse
So viel steht fest, 2018 wird als ein ganz besonderes Jahr für Skibergsteiger in die Geschichte eingehen. Schließlich wurden bereits zwei der „letzten“ großen Ski-Probleme an den höchsten Bergen der Welt gelöst. Erst gelang im vergangenen Juli dem Polen Andrzej Bargiel im Karakorum in Pakistan – wie berichtet – die erste komplette Skiabfahrt vom 8611 Meter hohen Gipfel des K 2, des zweithöchsten Bergs der Erde. Und jetzt knackten Hilaree Nelson und Jim Morrison eine weitere Nuss, an der sich zuvor einige der besten Skibergsteiger die Zähne ausgebissen hatten. Die beiden US-Amerikaner befuhren am Lhotse, dem mit 8516 Metern vierthöchsten aller Berge, mit ihren Skiern die so genannte „Dream Line“: vom Gipfel durch das schmale, rund 45 bis 50 Grad steile Lhotse-Couloir bis hinunter nach Lager 2 im Western Qwm auf 6400 Metern. „Wir haben es geschafft“, schreibt Jim zu einem Foto seiner Skispitzen, das er heute auf Instagram postete: „Das sind die Skispitzen, kurz vor dem ersten Schwung, der jemals vom Gipfel des Lhotse gemacht worden ist. Am Gipfel auf fast 28.000 Fuß Höhe lag Pulverschnee und es war supersteil. Einige vorsichtige Schwünge und ein Umsteige-Sprung brachten mich in das Couloir, wo ich mir einen Traum erfüllte, auf den ich mein Leben lang hingearbeitet haben.“
weiterlesen
Luo Jing macht die 14 Achttausender voll
Auch vom Achttausender Shishapangma in Tibet wurden am heutigen Samstag die ersten Gipfelerfolge der Herbstsaison gemeldet. Ein Team des russischen Expeditionsveranstalters „7 Summits Club“ erreichte nach eigenen Angaben den 8027 Meter hohen Gipfel, ebenso ein Team des nepalesischen Anbieters „Seven Summit Treks“. Laut dessen Vorstandsmitglied Dawa Sherpa stand auch die Chinesin Luo Jing auf dem Gipfel der Shishapangma. Es war der letzte der 14 Achttausender, der der 42-jährigen noch in ihrer Sammlung fehlte.
weiterlesen
Thomas Huber: „Latok I-Nordwand erscheint unbezwingbar“
„Meine Taktik, später anzureisen, ist diesmal nicht aufgegangen“, erzählt mir Thomas Huber nach seiner Rückkehr aus dem Karakorum. Es sei eine „voll gemischte“ Expedition gewesen. „Es ist unglaublich gut losgegangen, hat aber leider nicht so schön geendet.“ Der 51-Jährige, der ältere der beiden „Huberbuam“, war – wie berichtet – Anfang August mit dem 33 Jahre alten Südtiroler Simon Gietl, dem 59 Jahre alten deutschen Kletter-Routinier Rainer Treppte und dem französischen Kameramann Yannick Boissenot Richtung Latok I aufgebrochen, um den 7145 Meter hohen Berg über die Nordseite anzugehen.
weiterlesen
Gipfelerfolge auch vom Cho Oyu gemeldet
Nach dem gestrigen ersten Gipfelerfolg der Herbstsaison am Manaslu ist offenbar auch am Achttausender Cho Oyu in Tibet der Bann gebrochen. Zwei US-Veranstalter meldeten, dass ihre Teams den höchsten Punkt auf 8188 Metern erreicht hätten. „Das Team hat sich gerade am Gipfel des sechshöchsten Bergs der Erde eingecheckt“, twittert Mountain Madness. Auch der Expeditionsveranstalter Climbing the Seven Summits teilt mit: „Wir freuen uns sehr, dass das gesamte CTSS-Team derzeit bei perfektem Wetter auf dem Gipfel des Cho Oyu steht.“
weiterlesen
Erster Gipfelerfolg am Manaslu vermeldet
Vom 8163 Meter hohen Manaslu wird der erste Gipfelerfolge der Herbstsaison an den Achttausendern gemeldet. Dawa Sherpa von Seven Summit Treks berichtet auf Facebook, vier Sherpas des nepalesischen Veranstalters hätten die Fixseile bis zum höchsten Punkt gelegt. Neben Mingma Tenjing Sherpa, Gyaljen Sherpa, Tenjing Chhombi Sherpa und Temba Bhote hätten der Spanier Sergi Mingote und der Brasilianer Moeses Fiamoncini den Gipfel erreicht. Mingote bestätigte – ebenfalls auf Facebook – den Gipfelerfolg und ergänzte: „Mir geht es gut.“ Im vergangenen Sommer hatte Sergi in Pakistan erst den Broad Peak und anschließend den K 2 bestiegen, jeweils ohne Flaschensauerstoff. Nach dem Manaslu will der 47 Jahre alte Profibergsteiger in diesem Herbst auch noch den Achttausender Dhaulagiri besteigen, ebenfalls im Westen Nepals.
weiterlesen
Sherpa stirbt in Lawine am Dhaulagiri
Tragischer Zwischenfall am Achttausender Dhaulagiri im Westen Nepals: Eine Lawine erfasste gestern ein siebenköpfiges Sherpa-Team des Veranstalters „Seven Summit Treks“, das gerade dabei war, zwischen Lager 2 (6400 Meter) und Lager 3 (7400 Meter) Fixseile zu legen. „Sechs (Sherpas) überstanden den Lawinenabgang unverletzt, doch von dem erst 24 Jahre alten Dawa Gyaljen, geboren in der Nähe des (Achttausenders) Makalu, fehlt jede Spur“, schrieb der Spanier Luis Miguel Lopez Soriano auf Facebook. Luis begleitet seinen 79 Jahre alten Freund Carlos Soria, der in diesem Herbst bereits zum zehnten und nach eigenen Worten wohl letzten Mal versucht, den Dhaulagiri zu besteigen. Der 8167 Meter hohe Berg und die Shishapangma (8027 Meter) sind die letzten beiden Achttausender, die Carlos in seiner Sammlung fehlen.
weiterlesen
Steinschlag am Spantik
Es war knapp, verdammt knapp. „Wir hatten Riesenglück“, schreibt mir Bergführer Patrick z’Brun, der zu einem Schweizer Team gehörte, das in diesem Sommer am 7027 Meter hohen Spantik im Karakorum um Haaresbreite einer Tragödie entging. Am Tag nach ihrer Ankunft waren die Bergsteiger gerade dabei, ihr Basislager einzurichten. „Plötzlich rief jemand ‚Rock, rock‘“, berichtet Patrick. Ein großer Felsbrocken sei durch ein Couloir direkt auf das Basislager zugerast. Knapp 200 Meter vor dem Lager habe sich der Brocken in zwei Stücke geteilt, ohne dass diese die Richtung geändert hätten: „Zwei Küchenzelte und ein Personenzelt wurden regelrecht abrasiert. Die beiden Felsen rasten haarscharf an zwei Teilnehmern vorbei.“ Ein Expeditionsmitglied, so Patrick, habe sich gerade noch durch einen Sprung hinter eine kleine Mauer retten können, auf der das Küchenzelt gestanden habe. Ein acht Sekunden langes Video des Zwischenfalls dokumentiert, wieviel Glück die Gruppe hatte:
weiterlesen
Skiversuche an Annapurna und Lhotse
„Freeriden in der Todeszone“ haben die beiden Russen Vitaly Lazo und Anton Pugovkin ihr ambitioniertes Projekt getauft. Ihr Ziel: Fünf der 14 Achttausender ohne Flaschensauerstoff besteigen und anschließend mit Skiern vom Gipfel abfahren. Im Herbst 2017 gelang den beiden am 8163 Meter hohen Manaslu der erste Erfolg, in dieser Herbstsaison soll Teil zwei des Projekts an der 8091 Meter hohen Annapurna folgen. Außerdem stehen noch Mount Everest, K 2 und Nanga Parbat auf der To-do-Liste der Russen.
Nach einigem Hin und Her um den Materialtransport per Hubschrauber sind Vitaly und Anton offenbar heute endlich von Pokhara zum Annapurna-Basislager geflogen. Die bisher einzige erfolgreiche Besteigung der Annapurna mit anschließender Skiabfahrt über die Nordseite des Bergs war im Frühjahr 1995 den beiden slowenischen Brüder Davo und Andrej Karnicar gelungen, auch sie hatten auf Atemmasken verzichtet.
weiterlesen
Feedback
Comments deactivated