Search Results for Tag: Erstbesteigung
Ein Monat Erstbesteiger
Im eher unwahrscheinlichen Fall, dass ich einmal beim Roulette alles auf eine Zahl setzen müsste, würde ich die 24 wählen. Die hat sich nämlich zu meiner Glückszahl gemausert. An einem 24. habe ich geheiratet. Drei meiner fünf Kinder wurden an einem 24. geboren. Und jetzt habe ich auch noch an einem 24. einen Siebentausender erstbestiegen. Gut einen Monat liegt dieser 24. Juli nun schon hinter mir, an dem ich um etwa 9.45 Uhr die Gipfelkuppe des 7129 Meter hohen Kokodak Dome im Westen Chinas betrat. Noch immer ist bei mir der Groschen nicht richtig gefallen, dass ich – in bescheidenem Umfang, aber immerhin – ein kleines Kapitel Alpingeschichte mitgeschrieben habe. Dabei war ich nicht als Erster am Gipfel, nicht einmal in der ersten Gruppe um Expeditionsleiter Luis Stitzinger. Unser Spur-Team war eine Dreiviertelstunde früher als meine Gruppe oben eingetroffen und befand sich bereits im Abstieg, als wir den höchsten Punkt erreichten.
weiterlesen
Impressionen einer 7000er-Expedition
Schon zweieinhalb Wochen, erst zweieinhalb Wochen? Ich kann mich nicht entscheiden, welches Gefühl überwiegt. Die Erstbesteigung des 7129 Meter hohen Kokodak Dome im Westen Chinas liegt schon eine Weile zurück, doch die Eindrücke sind noch gegenwärtig. Ich bin in dieser Hinsicht wie eine Kuh. Ich käue die Erfahrungen wieder, bis ich irgendwann sagen kann: Jetzt habe ich all das Erlebte wirklich verdaut. Eine kleine Bilderschau:
Den Brunnen erreicht
Die Zeichen stehen auf Abschied vom Kokodak Dome. Heute früh tauchten Treiber mit ein paar Eseln und Kamelen im Basislager auf. Die erste Hälfte unseres Gepäcks ist auf dem Weg ins Tal. Morgen werden wir unsere Zelte abbrechen und einen Tag früher als ursprünglich geplant in die Stadt Kashgar reisen. Zeit, Bilanz zu ziehen. Luis, der Leiter unserer Expedition, ist rundum zufrieden. „Ich habe mich irre gefreut, dass alle am Gipfel waren. Bei einer Erstbesteigung ist das natürlich doppelt schön. Es war eine Super-Teamleistung“, sagt Luis. „Unsere Expedition hat wie am Schnürchen geklappt.“
weiterlesen
Gipfeltag mit maximalem Erfolg
„Das ist auch eine Premiere für mich“, freut sich Expeditionsleiter Luis. „Alle 13 Teilnehmer am Gipfel, dazu unsere beiden Nepalesen und ich selbst, und das bei der Erstbesteigung eines Siebentausender. Wahnsinn!“ Der Kokodak Dome ist kein weißer Fleck mehr auf der Weltkarte der Berge. Wir haben den 7129 Meter hohen Berg im Westen Chinas am heutigen 24. Juli erstbestiegen. Für alle im Team geht damit ein Traum in Erfüllung. „Es ist besonders schön, dass niemand enttäuscht nach Hause fahren muss.“ Selbst unser Ältester, Richard, stand mit 69 Jahren ganz oben.
weiterlesen
Ines Papert: „Ein überwältigender Moment“
Auf diese Art Souvenir aus dem Himalaya hätte Ines Papert gerne verzichtet. „Die Heilung von Fingern und Zehen wird jetzt einige Zeit in Anspruch nehmen“, sagt die 39-Jährige nach ihrer Heimkehr aus Nepal. Dort hat die deutsche Topkletterin – wie berichtet – am 13. November den 6719 Meter hohen Likhu Chuli I, auch Pig Pherado Shar genannt, erstbestiegen und mit ihrem Seilpartner Thomas Senf eine neue Route durch die Nordwand des Sechstausenders eröffnet. „Nie hätte ich geglaubt, dass sich Erfrierungen so schleichend abzeichnen können“, wundert sich Ines. „Wir haben zwar während unserer Begehung gefroren wie noch nie, aber auch erste Anzeichen sehr ernst genommen.“ Aus diesem Grund verzichtete Thomas im letzten Lager auf 6580 Metern auf den finalen Aufstieg zum greifbar nahen höchsten Punkt.
weiterlesen
Ines Papert ist die Erstbesteigerin
Und es war doch eine Erstbesteigung! Ines Papert hat am 13. November als erster Mensch ihren Fuß auf den 6718 Meter hohen Pig Pherado Shar in Nepal gesetzt, auch als Likhu Chuli I bekannt. Billi Bierling, Mitarbeiterin der legendären Himalaya-Chronistin Elizabeth Hawley schreibt mir, dass die Französin Cécile Barbezat und Nawang Dorje Sherpa am 21. Oktober 1960 auf dem Gipfel des Likhu Chuli II gewesen seien, „was wiederum bedeutet, dass Ines die Erstbesteigerin des Likhu Chuli I ist.“ Das hätten Recherchen ihres französischen Kollegen Rodolphe Popier in der Bibliothek des französischen Alpenvereins (Club Alpin Français) ergeben.
weiterlesen
Gelesen: Briefe vom Everest
Das 60-Jahr-Jubiläum der Erstbesteigung hat auf dem Buchmarkt eine regelrechte Lawine von Everest-Büchern ausgelöst, aus der ich mich erst peu à peu befreie. Ans Herz legen möchte ich euch heute George Lowes „Briefe vom Everest“. Dort gibt es das Abenteuer von 1953 aus erster Hand. Der Neuseeländer Lowe war ein enger Freund Edmund Hillarys. Ihm galten Eds legendäre erste Worte, nachdem er mit Tenzing Norgay vom Gipfel zurückkehrte: „George, wie knocked the bastard off!“ (George, den Bastard haben wir erledigt!) Lowe schrieb regelmäßig an seine älteste Schwester Betty. Diese hatte den Auftrag, per Hand je zwei Kopien der Briefe anzufertigen, für den Fall, dass das Original verloren gehen sollte. Weitere Kopien per Schreibmaschine gingen an enge Freunde. Ein früher Newsletter.
weiterlesen
Video: Messner über den Everest
Für alle unter euch, die Reinhold Messners Gedanken zum Mount Everest 60 Jahre nach der Erstbesteigung nicht nur lesen oder hören wollen, sondern ihn dabei auch anschauen wollen, habe ich einige seiner Aussagen zusammengeschnitten.
Frommer Wunsch
Deutschlands erfolgreichste Höhenbergsteigerin ist ein Nordlicht. Zumindest wurde Alix von Melle in Hamburg geboren und ist in Ahrensburg in Schleswig-Holstein aufgewachsen. Doch das liegt schon lange zurück. Seit vielen Jahren lebt und arbeitet die 41-Jährige in München. Fünf Achttausender hat Alix schon bestiegen – auf den Normalwegen, ohne Flaschensauerstoff: den Gasherbrum II (2006), den Nanga Parbat (2008), den Dhaulagiri (2009), den Cho Oyu (2010) und den Broad Peak (2011). Im Frühjahr 2012 musste sie – wie hier berichtet – mit ihrem Ehemann Luis Stitzinger am Manaslu 200 Meter unter dem Gipfel umkehren, weil ein Gewitter losbrach. In diesem Jahr wolle sie sich an der 8027 Meter hohen Shishapangma in Tibet versuchen, erzählt mir Alix, als wir uns auf der ISPO in München über den Weg laufen. Ich nutze die Gelegenheit und bitte sie um ihren Beitrag zu den „Everest-60“-Pinnwänden (siehe rechte Blogseite, dort könnt ihr Alix auch hören).
weiterlesen
Wie Ferrari-Fahren ohne Führerschein
Robert Jasper hat sich noch nicht am Mount Everest versucht, ihn aber schon in Augenschein genommen. 1995 durchstieg der Extremkletterer aus Schopfheim im Südschwarzwald vis-à-vis dem Everest einen Felspfeiler am 7804 Meter hohen Nuptse East. Und bei einer Expedition zum Achttausender Cho Oyu im Jahr 2007 sah Robert den höchsten Berg der Welt von der tibetischen Seite aus. „Er ist sehr beeindruckend“, sagt der 44-Jährige, als ich ihn auf der ISPO in München treffe und ihn bitte, mir zum 60. Geburtstag der Erstbesteigung zu schildern, wie er den Mount Everest sieht (Seine Aussagen findet ihr auf der rechten Blog-Seite an den Everest-60-Pinnwänden). „Er ist der höchste Berg der Welt und hat daher eine sehr spezielle Rolle.“
weiterlesen
Pinnwände zum Everest-Jubiläum
Der Mount Everest rundet zum sechsten Mal. Nicht in puncto Alter, da rechnet der Chomolungma in Jahrmillionen statt Jahrzehnten. Am 29. Mai jährt sich zum 60. Mal der Tag, an dem der Neuseeländer Edmund Hillary und der Sherpa Tenzing Norgay als erste Menschen ihre Füße auf den höchsten Punkt der Erde setzten. Seit 1953 ist der Mount Everest über 6000 Mal bestiegen worden, allein 4500 Mal in den letzten zehn Jahren.
weiterlesen
By fair means
Dieser Berg wurde im Gegensatz zum Mount Everest nie in Fesseln gelegt. Er entstand und verschwand. Ich habe ihn bestiegen, als Erster, als Einziger: Free Solo, eine reine Eiskletterei, ohne Eisschrauben, sogar ohne Seil, eine Speedbesteigung, auf der Magic Line, durch eine wie ein gerader Strich nach oben ziehende Rinne zum höchsten Punkt. Keine Hochträger, keine Zwischenlager, keine Atemmaske. Bei minus 30 Grad, perfekter Sicht, Windstille im Gipfelbereich.
Mount Nestler habe ich ihn getauft, seine Höhe: ca. 5,30, vielleicht auch 5,40 Meter. Er stand in der Arktis, irgendwo zwischen dem 89. Breitengrad und dem Nordpol, etwa auf dem 160. Längengrad. Wahrscheinlich hatte er sich erst ein paar Tage vorher in die Höhe geschoben, einige Tage später ist er möglicherweise wieder in sich zusammengebrochen. Warum ich ihn bestiegen habe? Weil er da war.
Nestler auf Mount Nestler
weiterlesen
Feedback
2 Kommentare