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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Ralf Dujmovits, ein echter Fuffziger

Ralf im Sommer 2011 am K 2

Ich verdanke ihm die meisten meiner Bergabenteuer im Himalaya. Ralf Dujmovits war es, der mich 2005 zur Nordwand des Mount Everest mitnahm, damit ich von dort über die Expedition berichten konnte. 2007 waren wir wieder gemeinsam unterwegs, diesmal bei einer kommerziellen Expedition am Achttausender Manaslu, die Ralf leitete. Und auch die diesjährige Reise zum Putha Hiunchuli führte über ihn, da sie von seiner Agentur Amical Alpin organisiert wurde. Ralf war es, der mich ermunterte, daran teilzunehmen, weil er mir den Gipfelgang zutraute. An diesem Montag feiert Ralf Dujmovits, der erfolgreichste deutsche Höhenbergsteiger, in Bühl seinen 50. Geburtstag.

Datum

5. Dezember 2011 | 9:20

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Panorama-Schwenk

Ich bin gefürchtet für meine Panorama-Schwenks. Bei Familienurlauben amüsieren sich meine Frau und Kinder regelmäßig über meine Vorliebe für Kamera-Drehungen um die eigenen Achse. Auch beim Aufstieg am Siebentausender Putha Hiunchuli konnte ich mich nicht bremsen. Weil das Mini-Stativ hakte, lief leider auch der Schwenk nicht ganz rund. Ich will ihn euch trotzdem nicht vorenthalten.

Datum

26. November 2011 | 23:02

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Alles im Griff? Bullshit!

Extremkletterer Stefan Glowacz

Irgendetwas habe ich falsch gemacht. Der Mann ist zwei Jahre jünger als ich und spricht schon von Altersweisheit. Stefan Glowacz zwinkert dabei allerdings deutlich sichtbar mit dem Auge. Ich habe den 46-Jährigen gefragt, ob er gut verlieren kann. Früher, als er noch Wettkämpfe im Sportklettern bestritt, habe er sich schon über einen zweiten Platz geärgert, sagt Stefan. Inzwischen habe er jedoch gelernt, mit Niederlagen umzugehen: „Vielleicht hat das – zumindest strenge ich mich an – mit Altersweisheit zu tun.“ Oha. Ich glaube ja eher, dass einem Bergsteiger gar nichts anderes übrig bleibt, als auch verlieren zu können.

Datum

23. November 2011 | 13:03

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Gelesen: Expeditionen

Mit diesem Schinken kannst du auch Einbrecher in die Flucht schlagen. Gut zwei Kilogramm bringt der Bildband „Expeditionen. Extremklettern am Ende der Welt“ von Stefan Glowacz auf die Waage. Aber nicht nur deswegen lege ich euch dieses Schwergewicht ans Herz. Mir hat dieses Buch einfach Spaß gemacht. Dabei war ich eher skeptisch, als ich es erstmals in Händen hielt. Normalerweise blättere ich Bildbände, die meist nicht gerade preiswert sind, durch und denke mir: Ganz nett, aber sehe ich mir die Bilder wirklich später noch einmal an? Bei diesem Buch erging es mir anders.

Datum

21. November 2011 | 12:10

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Missgeglückt

Haken drunter, in die Hände spucken, weiter? Das mag bei anderen Projekten funktionieren, nicht aber bei einer Expedition. Monatelang bereitest du dich geistig und körperlich darauf vor. Und wenn es dann endlich losgeht, prasseln in fünf Wochen Eindrücke auf dich ein und du machst Erfahrungen wie sonst vielleicht in fünf Jahren – wenn überhaupt. Kein Wunder also, dass eine Expedition im Kopf nachklingt. Meiner spuckt dann schon einmal zum gipfellosen Gipfeltag am Putha Hiunchuli mit all seinen Widersprüchen ein Gedicht wie das folgende aus. Reimlos, denn schon Georg Christoph Lichtenberg, scharfzüngiger Schriftsteller des 18. Jahrhunderts und erster deutscher Professor für Experimentalphysik, wusste: „Die Leute, die den Reim für das Wichtigste in der Poesie halten, betrachten die Verse wie Ochsenkäufer von hinten.“ In diesem Sinne:

Datum

18. November 2011 | 11:59

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Hiros Nr. 13

Hiro auf dem Gipfel des Cho Oyu

Er nennt es das „Projekt 14“. Hirotaka Takeuchi will sich als erster Japaner in die Liste der Bergsteiger eintragen, die alle 14 Achttausender bestiegen haben. Und Hiro, der im vergangenen Sommer seinen 40. Geburtstag feierte, ist auf einem guten Weg dorthin. Am 30. September (jenem Tag, an dem ich Richtung Nepal startete, um mich am Siebentausender Putha Hiunchuli zu versuchen) erreichte er in Tibet mit seinem Landsmann Nakajima den 8188 Meter hohen Gipfel des Cho Oyu. Es war Hiros 13. Achttausender. Jetzt fehlt ihm nur noch der Dhaulagiri in seiner Sammlung.

Datum

15. November 2011 | 12:53

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Zum 11.11.: Tünnes un Schäl am Putha Hiunchuli

Tünnes (l.) und Schäl

Tünnes und Schäl treffen sich auf ein Kölsch im Brauhaus. „Tünnes, ich han gestere ding Frau gesinn. Die soh so sillig us der Wäsch.“ – „Jo, Schäl. Dat is keine Zofall. Ich wor im Himalaya, am Putha Hiunchuli.“– „Wat für en Put?“ – „Dat es ne verdammt huhe Berg.“ –„Worst do bovven?“ – „Nee, ävver ich han ne seldene Pilz mitgebraht, der nur do wächs. Un zickdäm fluppt et in der Kist’.“ – „Jeil, Tünnes, do muss ich och hin!“

Datum

11. November 2011 | 11:14

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Die Flagge, die nicht oben wehte

FC-Flagge im Basislager

In meiner Heimatstadt Köln wird viel Wert auf Tradition gelegt. Wobei sich der Kölner wenig bis gar nicht darum schert, was das Wort eigentlich bedeutet. Für ihn gilt bereits als Tradition, was sich schlicht wiederholt. In diesem Sinne trug ich bei meinem Gipfelversuch am Putha Hiunchuli ein Utensil in meinem Rucksack traditionell mit mir: eine Flagge des 1. FC Köln.

Datum

10. November 2011 | 13:35

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Wie Sex ohne Höhepunkt?

Aufwärts

Beim Bergsteigen gibt es nach landläufiger Meinung kein Unentschieden. Nur oben oder unten, Sieg oder Niederlage, Erfolg oder Scheitern. Als ich nach meinem Gipfelversuch am Putha Hiunchuli, der auf 7150 Metern endete, über den Gletscher zurück zum Basislager lief, begegnete mir ein Sherpa. „Summit?“, fragte er. Gipfel? Als ich den Kopf schüttelte und gerade zu einer Antwort ansetzen wollte, war er bereits an mir vorbeigelaufen. Und ich trug den Stempel „Verlierer“ auf der Stirn.

Datum

9. November 2011 | 12:36

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Stellvertretend

Spidsbjerg (hinten, Mitte)

Wenn du in Nepal einen Gipfel betrittst, solltest du dort etwas hinterlassen. Das gebietet nach dem Glauben der Sherpas der Respekt vor dem Berg und den auf ihrem höchsten Punkt lebenden Göttern. Als ich vor knapp zwei Wochen versuchte, den Putha Hiunchuli zu besteigen, hatte ich im Rucksack auch einen Khata, einen traditionellen tibetischen Begrüßungsschal. Den hatte mir im Tempel von Boudhanath ein buddhistischer Mönch um den Hals gelegt, nachdem er mich für die Expedition gesegnet hatte. Diesen Khata wollte ich eigentlich am 7246 Meter hohen Gipfel zurücklassen. Bekanntlich musste ich 100 Höhenmeter unterhalb umkehren, mit mir besagter Schal. Berge sind wie eine große Familie, habe ich mir gedacht und den Khata auf einem anderen Gipfel deponiert.

Datum

2. November 2011 | 15:46

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Der Regenschirm

Hans mit Schirm

Die Expedition war ein Erfolg. Sieben Mitglieder sowie die beiden Sherpas Pemba Jangbu und Pemba Nuru erreichten den 7246 Meter hohen Gipfel des Putha Hiunchuli. Für die anderen wie mich blieben persönliche Höhenrekorde, vor allem aber unvergessliche Erlebnisse und Erfahrungen.

Datum

30. Oktober 2011 | 7:47

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Rückreise mit Hindernissen

Der Flieger, der nur einmal abhob

Nepal ist immer für eine Überraschung gut. Heute morgen standen wir pünktlich um 6.30 Uhr an der Flugpiste in Juphal, um via Nepalgunj nach Kathmandu zurückzufliegen. Das sollte in zwei Schüben geschehen. Ich gehörte zu den acht Expeditionsteilnehmern, die mit der ersten Maschine das Dolpo-Gebiet verlassen sollten. Nachdem unser Gepäck kontrolliert worden war, sagte ein freundlich lächelnder Polizist: „Heute wird es nur einen Flug nach Nepalgunj geben.“ Wir hielten es für einen Scherz und baten ihn, die Information bloß nicht an unsere Freunde weiterzugeben, die auf den zweiten Flug warteten. Dass es sich nicht um einen morgendlichen Kalauer eines nicht ausgelasteten Polizisten handelte, erfuhren wir, als der Pilot der einmotorigen Propellermaschine, ein baumlanger Neuseeländer, zu uns trat und uns eröffnete: „Zu 80 bis 90 Prozent werde ich heute nicht mehr nach Juphal fliegen. Der Wind frischt bald auf, dann wird es zu gefährlich.“

Datum

29. Oktober 2011 | 19:57

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Fast am Ende

Zeltplatz in Juphal

Wir schütteln uns die Hände, gratulieren uns gegenseitig zum glücklichen Ende des Trekkings. Wir haben Juphal erreicht. Wenn das Wetter mitspielt, werden wir morgen früh Richtung Nepalgunj abheben und am Abend in Kathmandu eintreffen. Nach der gestrigen, anstrengenden 25 Kilometer Wanderung nach Dunai war die heutige drei Stunden Etappe kaum der Rede wert.

Datum

28. Oktober 2011 | 12:11

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Natürliches Doping

Ankunft der Maultiere in Laisicap

Der Heimexpress rollt. Entgegen einiger Befürchtungen, die wir nach den Erfahrungen des gestrigen Tages hegten, lief heute morgen in Kakkot alles reibungslos. Pünktlich tauchten die Maultiertreiber auf und beluden die Tiere. Wir warteten gar nicht erst ab, bis sich die Karawane in Bewegung setzte, sondern machten uns auf den Weg.

Datum

26. Oktober 2011 | 14:25

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