Das richtige Lern-und Arbeitsumfeld zählt!
Emmys Eintrag hat meine Aufmerksamkeit erregt. Sie schreibt über etwas, das ich selber schon erlebt habe: Zu wenig Lehrer für zu große Klassen. Und für gewöhnlich endet es damit, dass diejenigen, die eh schon lernwillig sind, auch etwas Lernen. Aber diejenigen, die zurückhaltender sind und mehr Förderung brauchen, aus dem System herausfallen und werden zusätzlich noch zur Bürde für den Lehrer. Für gewöhnlich reicht diesen Schülern dann auch ein „befriedigend“. Wie einer meiner Lehrer zu sagen pflegte: Dieses „befriedigend“ sagt gar nichts aus – weder über deine Fähigkeiten noch über dein Interesse. Aber immerhin reicht diese Note, um die nötigen Prüfungen zu bestehen, und somit gilst du automatisch als gebildeter Mensch. Meiner Meinung nach können diese durchschnittlichen Noten aber auch Probleme mit sich bringen: Einerseits sind einige Absolventen natürlich qualifiziert genug, um in ihrem Bereich zu arbeiten. Andererseits gibt es aber auch einige, die es nicht sind.
Ich erinnere mich daran, dass ich mich mal mit einem Schüler darüber unterhalten habe. Er war erstaunt zu hören, dass ich noch einen weiteren Hochschulabschluss plane. Er erzählte mir von einer Bekannten, die bereits zwei Abschlüsse habe, aber dennoch als Verkäuferin arbeite. Natürlich gibt es Fälle wie diese. Aber es gibt ein großes Problem bei dem Thema Bildung und warum es so wichtig ist. Darüber möchte ich euch mehr erzählen.
Es gibt Fachbereiche an den Universitäten, die die Fähigkeiten, die von einer modernen Gesellschaft verlangt werden, abdecken. Der IT-Bereich ist ein gutes Beispiel dafür. Aber hier kommt das Thema Abwanderung wieder ins Spiel, über das ich in meinem letzten Eintrag geschrieben habe. Höhere Gehälter bekommt man hier nur bei Großprojekten in den Großstädten. De Facto verlassen also viele ihre Geburtstorte, um ihren Horizont zu erweitern und mehr zu verdienen.
Einige Fachbereiche bieten auch Studienfächer an, die in Europa und den USA gefragt sind, aber bei uns völlig unterbezahlt sind. Medizin zum Beispiel: Ein Arzt verdient in meiner Region ungefähr 550 Dollar, aber er sollte eigentlich viel mehr für seine Fähigkeiten bekommen. Daher wundert es wohl kaum, wenn viele Mediziner das Land verlassen, um ihr Gehalt zu verbessern.
Es gibt einfach Berufsfelder, die jede Gesellschaft dringend für ihre nachhaltige Entwicklung braucht. Aber auch das scheint Modesache zu sein: Als ich fertig war mit Schule und studieren wollte, waren Jura und BWL total beliebt. Angeblich konnte man mit einem Abschluss in diesen Fächern gutes Geld verdienen. Und wenn ich mich jetzt umschaue, dann frage ich mich: Wo sind all diese qualifizierten Juristen und Wirtschaftswissenschaftler hin?
Was ich eigentlich sagen will ist, dass Erfolg nicht gleich Geld ist. Wir brauchen in unserer Gesellschaft ein freundliches Umfeld, damit Arbeiten möglich ist. Eine freundliche Atmosphäre in Schulen stärkt die Gesellschaft und führt dazu, dass keiner aus dem System fällt.