Neue Erfolgserlebnisse an der Uni
Diese Woche muss ja toll gewesen sein! Ich habe die Artikel von Kathrin und Emmy über das Global Media Forum gelesen. Ich fand das ziemlich spannend – viele Themen waren dabei, zu denen ich in meinen nächsten Einträgen noch etwas schreiben will.
Obwohl ich hier mit der Bürokratie zu kämpfen hatte, die mich daran gehindert hat, an der Bonner Konferenz teilzunehmen und meine Mitblogger zu treffen, habe ich auch einige positive Dinge erlebt. Das alles hat einerseits einen Sturm der Gefühle bei mir ausgelöst. Aber manches hat mich auch nachdenklich gemacht.
Zunächst einmal hatte ich mich, kurz bevor unser Bildungsblog eingerichtet wurde, mit meiner Studentengruppe zu einer internationalen Englisch-Prüfung angemeldet. Und ich freue mich, dass fast alle die Prüfung bestanden haben. Diese Woche sind die Zeugnisse aus Europa angekommen!
Während des Studienkurses haben wir über ihre Erwartungen und Lebensziele gesprochen. Trotz aller Unterschiede – Alter, soziale Schicht und so weiter – haben alle gesagt, dass das Erlernen einer Fremdsprache ihnen im Ausland viel mehr Möglichkeiten eröffnet. Einige dachten hier vor allem an die Arbeitschancen (zum Beispiel war einer von ihnen Journalist), andere haben eher ein Studium vor Augen. Einigen ging es um Auswanderung, entweder dass sie selbst mit ihrer Familie ins Ausland gehen oder ihren schon ausgewanderten Kindern hinterherziehen wollen. Ich hoffe, dass meine Studenten in diesem Sommer die Chance haben werden, ihre Kenntnisse anzuwenden und ihren Zielen näher zu kommen.
Dann musste meine Uni-Gruppe die Abschlussarbeiten fürs Diplom verteidigen – und auch das war ein voller Erfolg! Wenn ich daran denke, wie wir monatelang unsere Untersuchungen vorbereitet und Statistiken analysiert haben, da fragt man sich aber schon auch: War es das eigentlich wert? Haben wir mehr davon als nur eine gute Note? Leider ist die Antwort darauf manchmal „Nein“. Warum?
Jede Fakultät bietet den Studenten eine ganz Reihe Themen für die Abschlussarbeiten an. An einigen Universitäten sind die Chancen aber ziemlich groß, dass man ein Thema bekannt, das aber auch rein gar nichts mit dem wirklichen Leben zu tun hat, bei dem man keine Fähigkeiten unter Beweis stellen muss, die man vielleicht in Zukunft brauchen könnte. Das hat in erster Linie etwas damit zu tun, dass einige Unis neue Fachbereiche aufmachen nur um zu zeigen: „Schaut her, auch wir haben jetzt dieses Studienfach, ganz wie Uni X, die ja immerhin unter Russlands Top 50 rangiert!“ Verschwiegen wird dann aber, dass man eigentlich überhaupt nicht genügend Personal hat, um den Lehrplan umzusetzen oder mit veralteten Gerätschaften hantiert. Es führt immer wieder zurück zur Frage des Wertes von Abschlüssen. Zum Glück waren die Untersuchungen in meiner Studiengruppe sehr an der Berufspraxis orientiert (zum Beispiel eine Analyse einer neuen Art von Sprachschulen) oder an aktuellen Fragen des Gesellschaftslebens (wie Toleranz).
All das ist nur ein weiterer Mosaikstein im Bildungspuzzle – ein Puzzle, das ich hoffentlich nach und nach zusammenzusetzen kann.