Search Results for Tag: Achttausender
Fingerlos auf die Annapurna?
„Der Mann ohne Finger“ will sich seinen zwölften Achttausender holen. Kim Hong-bin ist der einzige ausländische Bergsteiger, dem die Regierung Nepals in diesem Frühjahr ein Permit für den Achttausender Annapurna erteilt hat. Das bedeutet jedoch nicht, dass der 53-jährige Koreaner alleine unterwegs sein wird. Auf dem Bild von der Nordseite des 8091 Meter hohen Bergs, das die südkoreanische Zeitung No Cut News veröffentlichte, zähle ich neben Hong-bin 20 weitere Personen. „Er hat wohl ein großes Basislager-Unterstützungsteam dabei“, schreibt mir Billi Bierling von der Bergsteiger-Chronik Himalayan Database. Am Berg werde der Koreaner von vier Sherpas begleitet.
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Soria bricht Dhaulagiri-Expedition ab, Gipfelerfolge am Manaslu
Der wohl fitteste aller Höhenbergsteiger-Senioren muss weiter auf seinen 13. Achttausender warten. Carlos Soria erklärte seine Expedition am 8167 Meter hohen Dhaulagiri wegen der großen Schneemengen am Berg für beendet. Während des Aufstiegs des 78-Jährigen Spaniers und seiner Begleiter nach Lager eins seien nicht weit entfernt mehrere Lawinen abgegangen, ließ Carlos auf Facebook wissen. Die Lawinengefahr werde auch in den oberen Bereichen des Bergs fortbestehen. Zudem seien die Fixseile, die sie vorher angelegt hätten, von den Schneemassen begraben. „Wegen all dieser Widrigkeiten bleibt uns nichts anderes übrig, als unsere Dhaulagiri-Expedition für diese Saison endgültig abzubrechen“, heißt es in Sorias Nachricht. Ein erster Gipfelversuch war vor anderthalb Wochen auf einer Höhe von rund 7800 Metern gescheitert, weil sich Carlos und Co. verstiegen hatten und der Nebel immer stärker geworden war.
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Die magische 14
Es ist nur eine Zahl, aber eine, die in der Welt der Höhenbergsteiger eine wichtige Rolle spielt. Wer alle 14 Achttausender bestiegen hat, zählt etwas in der Szene – umso mehr, wenn er oder sie es ohne Flaschensauerstoff geschafft hat. Der Kreis ist noch ziemlich exklusiv: Laut 8000ers.com, der Internetseite des deutschen Himalaya-Chronisten Eberhard Jurgalski, haben bisher 34 Bergsteiger die Sammlung vervollständigt, 15 von ihnen komplett ohne Atemmaske. In diesem Frühjahr könnte sich die Liste verlängern.
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Billi Bierling: „Anstrengender als erwartet“
Wer schon einmal von einem Gipfelversuch an einem sehr hohen Berg – ob erfolgreich oder nicht – zurückgekehrt ist, weiß, wie sich Billi Bierling jetzt fühlt. Die Körner sind aufgebraucht, das Adrenalin auch – und die Strapazen der zurückliegenden Tage fordern ihren Tribut. Es dauert eine Weile, bis die Lebensgeister zurückkehren. Ein Gipfelerfolg hilft dabei natürlich. Nicht nur Billi durfte sich – wie berichtet – am vergangenen Wochenende am Cho Oyu darüber freuen, ganz nach oben gelangt zu sein. Auch ihre Teamgefährtin Susanne Müller Zantop erreichte den 8188 Meter hohen Gipfel, im Gegensatz zu Billi jedoch mit Flaschensauerstoff. Die 60-Jährige war damit die bisher älteste deutsche Frau auf dem Cho Oyu, dem sechsthöchsten Berg der Erde. Für Billi Bierling war es bereits der fünfte Achttausender-Erfolg. Trotz aller Müdigkeit hat die 49-Jährige meine Fragen beantwortet.
Billi, du warst am Cho Oyu ohne Flaschensauerstoff unterwegs. Wie ist es dir beim Aufstieg ergangen?
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Norbert Joos ist tot
Wieder ist einer der ganz Großen des Höhenbergsteigens aus dem Leben gerissen worden: Der 55 Jahre Schweizer Norbert Joos stürzte am 4049 Meter hohen Piz Bernina in Graubünden in den Tod. Nach Schweizer Medienberichten hatte Joos eine Gruppe auf den 4049 Meter hohen Gipfel geführt. Beim Abstieg stürzte die Dreierseilschaft, zu der Joos gehörte, 160 Meter tief ab. Joos konnte nur noch tot geborgen werden, die beiden anderen, eine Bergsteigerin und ein Bergsteiger aus Italien, überlebten schwer verletzt.
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Nives Meroi: „Die Arroganz des kommerziellen Bergsteigens“
Ein Achttausender fehlt noch. Dann wären Nives Meroi und Romano Benet das erste Ehepaar, das alle 14 höchsten Berge der Welt gemeinsam bestiegen hat – und das ohne Flaschensauerstoff und Sherpa-Unterstützung. Am 12. Mai standen die beiden 54-Jährigen aus Italien auf dem Gipfel ihres Achttausenders Nr. 13, dem 8485 Meter hohen Makalu in Nepal.
Nives war 19 Jahre alt, als sie Romano kennenlernte. Erst wurde er ihr Seilpartner, dann auch ihr Lebenspartner. Seit 27 Jahren sind die beiden verheiratet. 1998 bestiegen sie mit dem Nanga Parbat ihren ersten Achttausender. 2003 gelang ihnen im Karakorum die Trilogie aus Gasherbrum I, II und Broad Peak innerhalb von nur 20 Tagen. 2007 war Meroi die erste Italienerin, die den Mount Everest ohne Atemmaske bestieg.
Lebensbedrohliche Krankheit
Doch es gab auch Rückschläge. 2009 hatte Nives noch gute Chancen, die erste Frau auf allen Achttausendern zu werden. Am Kangchendzönga verließen Romano plötzlich auf 7500 Metern die Kräfte. Er versuchte, Nives zu überreden, alleine weiterzuklettern. Sie weigerte sich, stieg stattdessen mit ihm ab. Der Grund für Benets Schwäche war ein Schlag ins Kontor: Aplastische Anämie, eine Sonderform der Blutarmut. Zwei Knochenmark-Transplantationen waren nötig, um Romanos Leben zu retten. Sie kehrten in den Himalaya zurück. 2014 bestiegen sie den Kangchendzönga. Und jetzt den Makalu. Fünf Fragen an und fünf Antworten von Nives Meroi:
Nives, ihr habt es geschafft, den Makalu zu besteigen, euren 13. Achttausender. Wenn du ihn mit den anderen zwölf vergleichst, war es eher eine der leichteren oder der schwierigeren Besteigungen?
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Schachmatt am Gipfel der Annapurna
Es klingt wie ein Aprilscherz mit einmonatiger Verspätung. Bevor der Deutsche Jost Kobusch am 1. Mai – wie berichtet – auf den 8091 Meter hohen Gipfel der Annapurna stieg, spielte er nach eigenen Worten knapp unterhalb des höchsten Punktes mit dem israelischen Bergsteiger Nadav Ben-Yehuda eine Partie Schach. „Wir hatten zuvor während der Schlechtwetterphasen im Basislager täglich mindestens zwei Partien gegeneinander gespielt“, sagt Jost. Dabei sei die Idee zu einem Schach-Duell am Gipfel geboren worden. Nadav, der mit Flaschensauerstoff aufstieg, erreichte den höchsten Punkt knapp vor Jost, der ohne Atemmaske unterwegs war. „Als wir uns kurz unterhalb des Gipfels begegneten, habe ich ihm gesagt: Moment, wir müssen noch eine Runde Schach spielen“, erzählt mir der 23 Jahre alte Deutsche. „Wir haben auf meinem Smartphone gespielt, 20 Meter unterhalb des Gipfels.“
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Nives und Romano: Nur im Doppel
Da sage einer, Bergsteigen sei nichts für Romantiker. Die italienischen Eheleute Nives Meroi und Romano Benet beweisen das Gegenteil. Einen Achttausender ohne den anderen zu besteigen, kommt für die beiden nicht in Frage. Am vergangenen Samstag erreichten Nives und Romano den 8586 Meter hohen Gipfel des Kangchendzönga, des dritthöchsten Bergs der Erde. Wie immer gemeinsam, wie immer, ohne zu Flaschensauerstoff zu greifen, wie immer in sauberem Stil. „Wir verfolgen einen schnörkellosen Alpinstil: Einfach und unverfälscht, ehrlich mit sich selbst und im Einklang mit dem Berg“, sagte Nives einmal. Der Kangchendzönga ist für Meroi und Benet der Achttausender Nummer zwölf. Jetzt fehlen nur noch die Annapurna und der Makalu in ihrer Sammlung.
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Ralf Dujmovits: Mount Everest, die Sechste!
Wie konnte der portugiesische Seefahrer Fernando Magellan im Jahr 1520 an der Südspitze Südamerikas so viele Lagerfeuer sichten, dass er die Region Feuerland taufte? Eigentlich hätte der dort übliche Dauerregen doch jede Flamme gelöscht haben müssen. Gerlinde Kaltenbrunner, Ralf Dujmovits, Ralf Gantzhorn und Rainer Pircher jedenfalls hatten während ihrer Expedition zum Monte Sarmiento in Feuerland nur zwei halbe Tage, die regenfrei waren. Dazu Windgeschwindigkeiten von 150 Stundenkilometern auf 1800 Meter Höhe. So wurde nichts aus dem Plan, den Hauptgipfel des 2246 Meter hohen, pyramidenförmigen Bergs über die Nordwand zu besteigen. Das Team hatte nicht nur kein Wetterglück, sondern auch noch Pech dazu. Eine Schneehöhle auf 1600 Metern, in der die Bergsteiger beim ersten Versuch ihr Material deponiert hatten, war beim zweiten Aufstieg verschwunden.
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Luis, last minute
Achttausender-Bergsteigern geht es nicht anders als normalen Reisenden. Kurz vor der Abreise knubbeln sich die Termine. Beruflich müssen noch die Weichen für die lange Abwesenheit gestellt werden. Dazu gesellen sich private Verpflichtungen und, nicht zu vergessen, die Vorbereitungen für das bevorstehende Projekt. Das geht auch Luis Stitzinger so. Unsere Wege kreuzen sich am Wochenende in Oberstdorf, einen Tag vor Luis‘ Abreise nach Nepal. Dort will sich der 45-Jährige mit seiner Frau Alix von Melle erneut am Makalu versuchen, dem mit 8485 Metern fünfthöchsten Berg der Erde. 2010 hatten die beiden auf 8050 Metern bei Temperaturen von minus 45 Grad Celsius umkehren müssen. Sechs Achttausender hat das Bergsteiger-Ehepaar bereits auf dem Konto: Cho Oyu, Gasherbrum II, Nanga Parbat, Dhaulagiri, Broad Peak und Shishapangma. Alle haben sie ohne Flaschensauerstoff bestiegen. Die 43 Jahre alte Alix ist damit die erfolgreichste deutsche Frau an den höchsten Bergen der Welt.
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Maxuts neuer Everest ist höher als 8848 Meter
„Als ich mich dem höchsten Punkt näherte, sah ich Vassiliy im Schnee sitzen, zehn Meter vom Gipfel entfernt. Ich freute mich sehr, dass mein Freund auf mich gewartet hatte“, erinnert sich Maxut an den Gipfeltag auf dem K 2, den 23. August 2011. „Das war etwas ganz Besonderes.“ An diesem Tag komplettierten Maxut Zhumayev und Vassiliy Pivtsov ihre Achttausender-Sammlung, zehn Jahre und zehn Tage, nachdem sie auf dem Gasherbrum I gestanden hatten, ihrem ersten Achttausender. Die beiden Kasachen bestiegen 13 der 14 höchsten Gipfel der Welt gemeinsam, nur am Manaslu waren sie in getrennten Expeditionen unterwegs. Das sei einzigartig, sagt Maxut: „In der Geschichte des Bergsteigens hat es das noch nicht gegeben, dass zwei Kletterer so viele Achttausender-Gipfel gemeinsam erreicht haben.“
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Makalu, die Zweite!
Manche Berg-Seilschaft endet als eine fürs Leben. Beispiele für Ehen zwischen einer Bergsteigerin und einem Bergsteiger gibt es viele: Gaby und Sigi Hupfauer, Daniela und Robert Jasper, Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits, um nur einige zu nennen. Auch Alix von Melle und Luis Stitzinger haben sich das Ja-Wort fürs Leben gegeben. 2011 war das, zehn Jahre nachdem es bei einer Expedition zum Aconcagua, dem mit 6962 Metern höchsten Berg Südamerikas, zwischen ihnen gefunkt hatte.
Inzwischen haben beide sechs Achttausender auf dem Bergkonto, fünf davon gemeinsam bestiegen, allesamt ohne Flaschensauerstoff. Die 42 Jahre alte Alix ist damit die erfolgreichste Achttausender-Bergsteigerin Deutschlands. Luis hat sich in der Szene mit spektakulären Skiabfahrten von den höchsten Bergen der Erde einen Namen gemacht. So fuhr der 45-Jährige 2009 als Erster die zentrale Diamirflanke des Nanga Parbat mit Skiern hinunter. In diesem Frühjahr will sich das Bergsteiger-Ehepaar erneut am 8485 Meter hohen Makalu in Nepal versuchen. 2010 hatten die beiden am fünfthöchsten aller Berge in 8000 Meter Höhe umkehren müssen. Anfang der Woche habe ich Alix und Luis auf der ISPO in München getroffen.
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Nepal hofft auf neue Achttausender
Muss Reinhold Messner noch einmal in den Himalaya aufbrechen, um seine Achttausender-Sammlung zu vervollständigen? Nach Informationen des Nepalesischen Bergsteigerverbands (NMA) sollen bald sechs weitere Gipfel als eigenständige Achttausender definiert werden, die bisher nur als Nebengipfel galten.
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Hiros Everest-Lektionen
Hiro hat am Mount Everest viel erlebt. „Er ist für mich ein ganz besonderer Berg“, schreibt mir Hirotaka Takeuchi, als ich ihn um seinen Beitrag zum 60-Jahr-Jubiläum der Erstbesteigung bitte. „Ich habe am Everest viel gelernt, und alle diese Lektionen und Erfahrungen waren für mich sehr wichtig und hilfreich dabei, schließlich alle 14 Achttausender zu besteigen. Insofern, denke ich, war der Mount Everest für mich wie eine große Schule.“ In einem der Klassenzimmer hätte der Japaner fast sein Leben verloren.
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Pasaban: Everest wirkt wie Disney World
Im Sport gilt der Zweite oft als erster Verlierer. Am 17. Mai 2010 bestieg die Spanierin Edurne Pasaban mit der Shishapangma ihren letzten der 14 Achttausender. Aber bis heute ist unklar, ob sie die erste oder zweite Frau war, der dieses Kunststück gelang. Die Südkoreanerin Oh Eun Sun vervollständigte ihre Achttausender-Sammlung drei Wochen früher, doch deren Besteigung des Kangchendzönga bleibt umstritten. Als ich jetzt mit Edurne auf der ISPO in München sprach, machte die 39-Jährige auf mich den Eindruck, als wäre sie mit der Welt, den Bergen und sich im Reinen:
Edurne, du hast 2010 die Sammlung der 14 Achttausender vervollständigt. Bist du seitdem im Himalaya gewesen?
Ich bin 2011 zum Everest zurückgekehrt. Er war 2001 mein erster Achttausender, damals nutzte ich für die Besteigung Flaschen-Sauerstoff. Deshalb wollte ich den Everest jetzt nach Abschluss der Achttausender ohne Sauerstoff versuchen. Aber wir erreichten nicht den Gipfel.
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