Stangl besteigt K 2
Einer hat es doch noch geschafft. Der Österreicher Christian Stangl erreichte nach eigenen Angaben am 12. August den 8611 Meter hohen Gipfel des K 2. Der 44-Jährige war allein unterwegs. Ihm gelang die erste Besteigung des zweithöchsten Bergs der Erde seit 2008, die einzige in diesem Jahr.
Christians Gipfelfoto
„Die Sicht war nicht besonders gut, aber brauchbar“, sagte Stangl per Satellitentelefon nach der Rückkehr ins Basislager. „Ich hatte gar keine Freude am Gipfel – es war komisch. Wahrscheinlich realisiere ich das erst in ein paar Tagen! Der Berg ist so saugefährlich!“ Wie zuvor auch Gerlinde und Ralf berichtete auch Christian über Steinschlag in der Route.
Stangl blieb nur kurz am Gipfel und kehrte dann schnellstmöglich wieder ins Basislager zurück. Ingesamt brauchte er für Auf- und Abstieg knapp drei Tage. „Wenn Bergsteigen immer so wäre wie die letzten 70 Stunden hier am K2 würde ich sofort damit aufhören“, sagte Christian anschließend.
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K 2: „Leichtsinnsfehler“ mit tödlicher Folge
Meine Gedanken sind bei Gerlinde. Was geht jetzt wohl in ihr vor? Zweimal innerhalb von drei Jahren musste die 39 Jahre alte Österreicherin miterleben, wie in unmittelbarer Nähe befreundete Bergsteiger tödlich verunglückten. 2007 am Dhaulagiri geriet sie selbst in eine Lawine, konnte sich aber aus den Schneemassen befreien. Die Spanier Santiago Sagaste und Ricardo Valencia hatten weniger Glück und kamen ums Leben. Und jetzt am K 2 wieder so ein Schockerlebnis: Vor Gerlindes Augen stürzte der Schwede Fredrik Ericsson, mit dem sie zu einem Gipfelversuch aufgebrochen war, an ihr vorbei rund 1000 Meter tief in den Tod.
Gedenkstelle für die Opfer des K 2: Ericsson war das 79.
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Tödlicher Absturz am K 2
Schock für Gerlinde: Vor ihren Augen ist der schwedische Extrembergsteiger und –skifahrer Fredrik Ericsson tödlich abgestürzt. Ralf berichtet aus dem K-2-Basislager, dass Gerlinde mit Fredrik und dessen Freund Trey Cook aus den USA in der vergangenen Nacht vom obersten Lager auf rund 8000 Metern aus Richtung Gipfel aufgestiegen sei. Zu dieser Zeit habe es starken Wind und schlechte Sicht gegeben. Die Wetterprognose sei jedoch günstig gewesen. Trey Cook sei vor der Schlüsselstelle, dem lawinengefährdeten „Flaschenhals“, umgekehrt. Eine Stunde später dann das Drama. Gerlinde habe sich, so Ralf, „mit Entsetzen gemeldet: Fredrik sei an ihr vorbei gestürzt und sie steige sofort ab, um nach ihm zu schauen. Kurze Zeit später meldet sie sich wieder, dass sie nur einen der beiden Skier, die Fredrik mit sich trug, gefunden hätte.“ Gerlinde vermute, dass der Schwede, der im tiefen Schnee unangeseilt vorstieg, einen Haken in einen Fels habe schlagen wollen und dabei weggerutscht sei.
Fredrik Ericsson stürzte am K 2 tödlich ab
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K 2, die zweite!
Auf ein Neues. Gerlinde und Ralf befinden sich wieder im Aufstieg zum 8611 Meter hohen Gipfel des K 2. Laut ihrem Heim-Team in Bühl im Schwarzwald brach das leistungsstarke Bergsteiger-Ehepaar am Dienstag vom Basislager auf und erreichte den ersten Biwakplatz auf rund 6300 Metern. Am nächsten Tag stiegen die beiden bis auf 7300 Meter auf.
Heute wollen sie die sogenannte „Schulter“ auf knapp 8000 Metern erreichen.
Ralf in der Česen-Route auf einer Höhe von etwa 7500 Metern
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Großer Sport
Tausendmal probiert …
Vor Wochenfrist hatte Jan noch keine Erfahrung im Slacklinen. Wir wetteten um eine große Tafel Schokolade, dass er innerhalb von sieben Tagen die etwa zehn Meter lange Strecke bis zum Baum schaffen (Jan) bzw. nicht schaffen würde (ich). Er hat mich eines Besseren belehrt. Am letzten Tag gelang ihm die volle Distanz, zunächst mit Balancier-Stange, dann ohne, anschließend sogar mit 15-Kilogramm-Rucksack. Großer Sport! Ich bin beeindruckt und begleiche gerne meine Wettschulden.
…irgendwann hat’s funktioniert.
Wo bleibt Gerlindes verdienter Lohn?
Kann man sich einen Berg verdienen? Wenn es danach ginge, müsste Gerlinde beim nächsten Anlauf auf den Gipfel des K 2 schweben, leicht wie eine Feder, ohne einen Tropfen Schweiß zu vergießen. Fünfmal war die 39-Jährige nun schon auf oder oberhalb der knapp 8000 Meter hohen Schulter des Bergs, fünfmal musste sie umkehren. Stets waren es das Wetter oder die Verhältnisse am zweithöchsten Berg der Erde, nie eigene Schwäche, die Gerlinde zwangen, auf die letzte Etappe bis zum 8611 Meter hohen Gipfel zu verzichten.
Gerlinde am K 2 in luftiger Höhe
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Heuberg
Es gibt besondere Berge, auch wenn sie nicht 8000 Meter hoch sind. Erinnerungen machen sie dazu. Für mich zählt etwa der Heuberg zu den besonderen, obwohl er doch eigentlich ein ganz normaler, eher kleiner Berg ist: gerade einmal 1603 Meter hoch, bis weit nach oben bewaldet, nicht sonderlich steil, von einer etwa zehn Meter hohen Felskuppe gekrönt, auf der das Gipfelkreuz steht. Der Heuberg ist gewissermaßen das Entrée zur Felsgruppe des „Zahmen Kaisers“, dem kleinen Bruder des „Wilden Kaisers“.
Heuberg, dahinter der Zahme Kaiser
Blickfang
Zum elften Mal machen wir in diesem Jahr Urlaub auf dem Jagerhof in Walchsee – und der Heuberg gehört ganz einfach dazu. Bei gutem Wetter können wir ihn schon von der Autobahn aus am Irschenberg hinter München sehen. Wenn wir später von Oberaudorf ins Walchseer Tal abbiegen, fahren wir direkt auf ihn zu. Und wenn wir schließlich auf dem Jagerhof auf den blumengeschmückten Balkon heraustreten, grüßt uns der Heuberg von der Seite.
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Wieder nichts: Gerlinde und Ralf müssen umkehren
Was hat der K 2 nur gegen Gerlinde? Auch im dritten Anlauf wies der zweithöchste Berg der Erde die Österreicherin ab. Zu viel Neuschnee in der Aufstiegsroute hatte Gerlinde (Kaltenbrunner) und ihren Mann Ralf (Dujmovits) gebremst. Sie erreichten erst spät ihr höchstes Lager auf etwa 8000 Metern, von dem aus sie zum 8611 Meter hohen Gipfel aufbrechen wollten. „Die zu kurze Erholungszeit und in der Nacht aufkommender Wind ließen einen heutigen Gipfelversuch nicht zu“, teilte ihr Team in Deutschland mit. Beide stiegen ins Basislager ab.
Gerlinde im Biwakzelt am K 2
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Lawine auf Bestellung
Man kann sich auch über Lawinen freuen – wenn man nicht gerade mittendrin steckt, sondern sich das Spektakel aus sicherer Entfernung im Basislager ansehen kann. Gerlinde (Kaltenbrunner) und Ralf (Dujmovits) kam jedenfalls ein Schneeabgang in ihrer geplanten Aufstiegsroute am K 2 gerade recht. „Die große Lawine ging durch das Einstiegscouloir der Česen-Route ab – perfekt; besser geht\’s nicht“, schreiben die beiden in ihrem Expeditionstagebuch. Drei Tage lang hatte es kräftig geschneit. Im Basislager türmte sich der Neuschnee 30 bis 40 cm hoch. Alles andere als gute Voraussetzungen für einen Gipfelversuch.
Gerlinde und Ralf im Biwakzelt am K 2
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Free Solo: Todesangst ist überlebenswichtig
Für alle, sich nicht tagtäglich mit den Feinheiten des Bergsports beschäftigen: Freiklettern bedeutet nicht unbedingt, auf Haken, Klemmkeile oder Seil zu verzichten. Auch Freeclimber benutzen Hilfsmittel – allerdings nicht um sich fortzubewegen, sondern nur, um sich für den Fall eines Sturzes abzusichern.
Doch natürlich gibt es auch die reinste Form des Freikletterns, den Verzicht auf jegliche Hilfsmittel. Eine solche Kletterpartie nennt man Free Solo. Paul Preuß, ein Kletterpionier aus Österreich, war ein früher Vertreter dieser Spielart. Preuß lehnte es sogar ab, sich abzuseilen. Allerdings wurde er auch nicht alt. Mit 27 Jahren verunglückte er bei einem Absturz im Dachsteingebirge tödlich. Sind Free-Solo-Kletterer verrückt, waghalsig, gar lebensmüde?
Alexander Huber, Mann der Extreme
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Kleiner, großer Mann
Wie peinlich! Erst einmal übersehe ich Apa Sherpa. „Drehen Sie sich um! Er steht direkt hinter Ihnen“, sagt die freundliche Dame, als ich am Stand seines Sponsors nach Apa frage. Und tatsächlich. Hinter mir lehnt er an einer Stellwand der Messe „Outdoor“ in Friedrichshafen. Wer ihn fernab des Mount Everest trifft, würde nicht vermuten, dass dieser 1,63 Meter kleine, schmächtige Mann als der größte unter den Sherpas gilt: 20 Mal erreichte Apa Sherpa den Gipfel des höchsten Bergs der Erde, fast ein Fabelrekord. Ich frage ihn, wie sich das anfühlt, Jahr für Jahr auf 8850 Metern zu stehen, auf dem Dach der Welt. „Es ist immer noch etwas Besonderes“, sagt Apa. „Ich fühle mich dann, als wäre ich im Himmel.“
Apa Sherpa lacht viel und gerne
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Dreimal ist göttlich
Das politische Pulverfass Pakistan scheint abzuschrecken: Nur 25 Expeditionsteams sind derzeit in ganz Pakistan unterwegs. Kein Vergleich zu meinen Erlebnissen 2004, als so viele Bergsteiger und Trekker in den Karakorum kamen, dass die Träger nicht ausreichten.
Gerlindes dritter Versuch am zweithöchsten Berg
Gerlinde (Kaltenbrunner) und Ralf (Dujmovits) haben ihr Zelt wieder zu Füßen des 8611 Meter hohen K 2 aufgeschlagen. Der Chogori, der „große Berg“, wie ihn die einheimischen Balti nennen, fehlt noch als einziger Berg in Gerlindes Achttausender-Sammlung. Im dritten Anlauf will sie es packen: 2007 musste Gerlinde am zweithöchsten Berg der Erde auf 8100 Metern, 2009 auf 8300 Metern umkehren.
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Oben-Ohne-Bikini
Die WM in Südafrika ist Geschichte, der Ball macht Urlaub. Endlich wieder Zeit, intensiver in die Berge zu schauen und demnächst auch zu fahren. Zunächst aber machte ich einen Tagesausflug nach Friedrichshafen. Dort tummeln sich noch bis zum Sonntag (18.07.) die Bergausrüster bei der Messe „Outdoor“ – und einige Stars der Szene: Unter anderen traf ich die „Huberbuam“ Alexander und Thomas sowie Apa Sherpa, den Bergsteiger aus Nepal, der den Everest-Rekord hält: In diesem Jahr stand er zum 20. Mal auf dem Gipfel in 8850 Meter Höhe. In den nächsten Tagen könnt ihr hier mehr dazu lesen.
Junge Speedkletterer messen sich bei der Messe
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X-Beine aus Stahl
Der Rummelplatz Alpen lockt seit dem Wochenende mit einer neuen Attraktion: Wer 22 Euro für die Fahrt von Garmisch-Partenkirchen aus mit der Alpspitzbahn hinauf zum rund 2000 Meter hohen Osterfelderkopf berappt, erwirbt damit auch das Recht auf ein bisschen Nervenkitzel – und das, ohne dafür auch nur einen Tropfen Schweiß vergießen zu müssen. „AlpspiX“ hat der Betreiber, die Zugspitzbahn, die spektakuläre Aussichtsplattform zu Füßen der Alpspitze getauft. Das X ist nicht umsonst groß geschrieben: Zwei sich überkreuzende Stahlträger ragen 13 Meter über den Abgrund hinaus. Vorne auf einem dieser X-Beine aus Metall fällt der Blick 1000 Meter tief ins Höllental. Ein Hauch von Grand Canyon.
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Auf dem Weg zum K 2 (letzter Teil): Traumberg, Berg meiner Träume
„Ciao“, erscholl es aus allen Ecken. Zeitgleich mit uns traf die italienische K 2-Expedition im Basislager ein. Mehrmals hatten wir uns in den vergangenen Tagen auf dem Gletscher getroffen. Mit ihrer aufschäumenden Lebensfreude, Herzlichkeit und Gastfreundschaft waren mir die Italiener ans Herz gewachsen.
Riesen-Tipi
Das Basislager am K 2 hatte 2004 fast die Ausmaße der Lager auf beiden Seiten des Mount Everest. In einem langen, breiten Streifen stand Zelt an Zelt. Nicht zu übersehen war, wo die größte Gruppe untergebracht war: Die „Casa Italia“, ein rund zehn Meter hohes spitzes Zelt, das wie ein überdimensionales Tipi aussah, bildete das Zentrum des italienischen Camps.
Blick aus dem Zelt auf den König der Achttausender
Mein Zelt stand nicht weit entfernt. Ich aß jedoch mit den Mitgliedern eines internationalen Teams, das eigentlich gar keines war. Ein durchaus übliches Verfahren an den Achttausendern: Um sich die Kosten für die teure Expeditionsgenehmigung der Regierung, das „Permit“, zu teilen und die Organisation der Anreise, des Materialtransports und der Verpflegung in dritte Hände zu geben, schließen sich kleinere Gruppen zu einer großen zusammen. Als ich im K 2-Basislager eintraf, waren einige Bergsteiger dieser bunt gemischten Truppe im Aufstieg, einige erholten sich von ihren ersten Erkundungstrips.
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