Search Results for Tag: Manaslu
Am Manaslu eingeschneit und ausgeflogen
Die Südtirolerin Tamara Lunger und der Italiener Simone Moro haben am Manaslu die Flucht ergriffen. Die beiden ließen sich mit einem Hubschrauber nach Samagaon ausfliegen, dem Dorf zu Füßen des Achttausenders in Nepal. Nach den heftigen Schneefällen der vergangenen Tage sei „die Lage außer Kontrolle geraten“, sagt Simone. Mehr als fünf Meter Schnee türmen sich im Basislager auf 4700 Metern. Dem kleinen Team gelang es kaum noch, die Zelte freizuschaufeln. Wegen der Schneemassen war der eigentlich lawinensichere Standort akut gefährdet. Gestern streifte eine Lawine das Lager. Die 28-Jährige Tamara, die noch vor einigen Tagen so euphorisch klang, fand das „nicht mehr lustig“. Auch der erfahrene Simone ist von der extremen Wetterlage beeindruckt.
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„Bergidylle“ der speziellen Art
Schwerbewaffnete Polizisten im Basislager – ganz ehrlich, mir würde das die Freude am Bergsteigen gründlich vermiesen. Demnächst sollen diese Spezialtrupps in Pakistan nicht nur die Ausnahme sein, sondern zur Regel werden, zumindest an Prestigebergen wie dem Nanga Parbat (8125 Meter), dem K 2 (8611 Meter) oder dem Rakaposhi (7788 Meter) und auch in vielbesuchten Lagern auf den Gletschern im Norden des Landes. In der Region Gilgit-Baltistan wurde in dieser Woche eine Spezialeinheit der Polizei für große Höhen vorgestellt. Sie ist zunächst 50 Mann stark und soll später auf 100 Polizisten aufgestockt werden. Die Sicherheitskräfte erhalten Spezialkleidung gegen die große Kälte und werden von Bergsteigern trainiert, damit sie im Notfall auch bei Rettungsaktionen helfen können. In erster Linie aber werden sie zum Schutz der Bergsteiger abgestellt. „Wegen der andauernden Militäroffensive im Land gibt es ein hohes Risiko von Vergeltungsangriffen. Wir können es uns nicht leisten, dass sich ein Zwischenfall wie der am Nanga Parbat wiederholt“, sagte Polizeisprecher Mubarak Jan.
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Der Best-Ager ist wieder unterwegs
Wenn jemand ein „Best Ager“ unter den Bergsteigern ist, dann Carlos Soria. Der Spanier legte jenseits der 50 erst richtig los. Mit 51 Jahren bestieg Carlos den Nanga Parbat, seinen ersten Achttausender. Inzwischen ist er 76 (!) Jahre alt und hat elf der 14 höchsten Berge der Welt auf seinem Konto. Dieser Senior ist einfach nicht zu bremsen. Wenn alles so läuft, wie er sich das vorstellt, könnte Soria spätestens im Frühjahr 2016 als dann 77-Jähriger seine Sammlung komplettieren und damit der mit Abstand älteste Mensch sein, der auf allen 14 Achttausendern stand. Bisher hält diesen „Rekord“ der Pole Piotr Pustelnik, der 2010 als 58-Jähriger seinen letzten Achttausender bestieg. In diesem Frühjahr hat sich Carlos Soria gleich zwei Bergriesen in Nepal vorgenommen: die 8091 Meter hohe Annapurna und den nicht weit entfernten 8167 Meter hohen Dhaulagiri. Sollte es ihm gelingen, beide zu besteigen, fehlt ihm nur noch die 8027 Meter hohe Shishapangma in Tibet. Carlos hält sich bereits in Nepal auf.
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Moro plant Winter-Traverse am Manaslu
Die Katze ist aus dem Sack. Simone Moro hat verraten, wohin ihn seine Himalaya-Winterreise führen wird: Der 47-Jährige Italiener will den Manaslu in Nepal besteigen, den mit 8163 Metern achthöchsten Berg der Erde. Nicht jedoch über die Normalroute, sondern mit dem Umweg über den vorgelagerten 7992 Meter hohen Pinnacle East. Erstmals war diese spektakuläre Traverse den beiden Polen Jerzy Kukuczka und Artur Hajzer im November 1986 gelungen, also im Herbst. Auch die erste Winterbesteigung des Manaslu – ohne Traverse – ging auf das Konto von Polen: Maciej Berbeka and Ryszard Gajewski erreichten im Januar 1984 den Gipfel. Simone Moro wird in den nächsten Tagen nicht alleine zum Manaslu aufbrechen.
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Todesfall und Rekord am Manaslu
Wie nah Triumph und Tragödie an Achttausendern zusammenliegen können, zeigte sich dieser Tage am Manaslu. Am Freitag verlor der Japaner Yoshimasa Sasaki auf 7300 Metern Höhe auf Blankeis den Halt und fiel etwa 25 Meter tief. Der 59-Jährige überlebte den Sturz nicht. Sasaki hatte 2003 den Achttausender Cho Oyu bestiegen. Mehr als 30 Bergsteiger erreichten am Wochenende den Gipfel des achthöchsten Bergs der Erde, darunter auch der polnische Skibergsteiger Andrzej Bargiel. Der 26-Jährige brauchte nach eigenen Angaben für den Aufstieg nur 14 Stunden und fünf Minuten, knapp eine Stunde weniger als der Deutsche Benedikt Böhm im Herbst 2012. Nachdem er den größten Teil mit Skiern abgefahren war, erreichte Andrzej nach 21 Stunden und 14 Minuten wieder das Basislager. Bene hatte für Aufstieg und Skiabfahrt vor zwei Jahren insgesamt 23,5 Stunden benötigt.
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In memoriam Basti Haag
Nein, ich habe Sebastian Haag nicht wirklich gekannt. Ich habe ihn nur einmal getroffen – wie man sich halt so trifft in der Bergsteiger-Szene. Vor einem Jahr war das, beim International Mountain Summit (IMS) in Brixen. Damals berichteten er und Benedikt Böhm über ihre Erlebnisse am Manaslu: Am 22. September 2012 war an dem Achttausender in Nepal oberhalb von 6000 Metern eine Lawine abgegangen und hatte zwei Hochlager getroffen. Elf Bergsteiger waren ums Leben gekommen. Bene und Basti hatten Glück gehabt, weil sie aus einem unguten Bauchgefühl heraus ihr Zelt weit abseits der anderen aufgebaut hatten. Die beiden Deutschen hatten nach dem Unglück mehrere Verletzte aus den Schneemassen befreit. Im Oktober 2013 in Brixen sprach ich mit Basti auch über die Gefahren, die er als Extremsportler einging. „Es gibt Momente, wo man das Gehirn ausschalten muss, und solche, wo man es anlassen muss“, lautete seine Antwort (die ihr unten auch nachhören könnt). „Natürlich kann uns, wie allen anderen auch, etwas passieren. Davor ist niemand gefeit, auch wenn du noch so vorsichtig bist. Und wenn du zu vorsichtig bist, musst du eben zu Hause bleiben, auf die Zugspitze steigen oder beim Münchner Stadtmarathon mitmachen.“
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Überlebt, verarbeitet: Ein Jahr nach der Manaslu-Lawine
Am Jahrestag des Lawinenunglücks am Manaslu hatte Sebastian Haag „einen schweren Kater“. Er habe schlicht beim Wiesn-Anstich zum Auftakt des Münchner Oktoberfestes zu tief ins Glas geschaut, erzählt mir Sebastian beim IMS in Brixen. Mit den Ereignissen im Herbst 2012 am Manaslu habe das nichts zu tun gehabt. „Wir haben dort keine Freunde verloren. Ich habe andere Traumata erlebt, wo ich Menschen verloren habe, die ich sehr geliebt habe“, sagt der 34-Jährige. Zum Beispiel seinen Bruder. Der stürzte beim Bergsteigen in den Tod, als eine Wächte brach. „Die Erfahrung am Manaslu war dagegen – in Anführungszeichen – nur intensiv.“
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Hiros Everest-Lektionen
Hiro hat am Mount Everest viel erlebt. „Er ist für mich ein ganz besonderer Berg“, schreibt mir Hirotaka Takeuchi, als ich ihn um seinen Beitrag zum 60-Jahr-Jubiläum der Erstbesteigung bitte. „Ich habe am Everest viel gelernt, und alle diese Lektionen und Erfahrungen waren für mich sehr wichtig und hilfreich dabei, schließlich alle 14 Achttausender zu besteigen. Insofern, denke ich, war der Mount Everest für mich wie eine große Schule.“ In einem der Klassenzimmer hätte der Japaner fast sein Leben verloren.
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Billi, die schreibende Bergsteigerin
Sie ist viel mehr als nur rechte Hand. Häufig wird Barbara Bierling, die alle nur „Billi“ nennen, auf ihre Rolle als Assistentin der legendären Elizabeth Hawley reduziert, jener 89 Jahre alten US-Amerikanerin, die seit einem halben Jahrhundert das Bergsteigen an den Himalaya-Riesen dokumentiert. Dabei blickt Billi Bierling schon jetzt mit 45 Jahren auf ein ziemlich bewegtes Leben als Journalistin und Bergsteigerin zurück. Sie hat nicht nur für die Chronistin Miss Hawley gearbeitet, sondern auch für die Vereinten Nationen in der israelischen Hauptstadt Jerusalem und in Pakistans Kapitale Islamabad. Billie hat Expeditionen in Nepal geleitet und bis jetzt drei Achttausender bestiegen.
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Everest-Gipfelversuch abgebrochen
Nobukazu Kuriki hat seinen Gipfelversuch am Mount Everest abgebrochen. Der 30 Jahre alte Japaner hatte sich vorgenommen, den 8850 Meter hohen Gipfel im Alleingang und ohne Flaschensauerstoff über die selten begangene, weil gefährliche Westgrat-Route zu erreichen. Nach Angaben seines Teams im Basislager kehrte Kuriki in über 8000 Meter Höhe um, weil der Wind zu einem Sturm angewachsen und ein weiterer Aufstieg daher zu gefährlich gewesen sei. Das deckt sich mit den Wetterprognosen, die sogar Orkanböen von 44 Meter pro Sekunde auf der Nord- und Südseite des Everest vorhergesagt hatten.
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Weiteres Lawinenopfer am Manaslu gefunden
„Die Leute denken, ich sei ein Spinner. Ich fahre dort mit Skiern ab, wo Bergsteiger davon träumen zu klettern.“ So überschrieb der französische Extremskifahrer Rémy Lecluse seine Internet-Seite. Über 500 Steilabfahrten hatte der Bergführer aus Chamonix heile überstanden, in den Alpen, im Himalaya, in den Anden. Jetzt wurde die Leiche des 48-Jährigen gefunden – am Manaslu, gut eine Woche nach dem Lawinenunglück am achthöchsten Berg der Erde.
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Nach der Lawine der Gipfel
Wo hört gesunder Ehrgeiz auf und fängt Pietätlosigkeit an? Eine Woche nach dem schweren Lawinenunglück am Manaslu, das mindestens elf Bergsteiger das Leben kostete, füllt sich das Internet mit Erfolgsmeldungen vom achthöchsten Berg der Erde. Am vergangenen Samstag erreichten fünf Mitglieder einer Schweizer Expedition den 8163 Meter hohen Gipfel. Am heutigen Montag wurde es dann richtig eng auf dem höchsten Punkt. Nach meiner Zählung (Stand 16.30 Uhr MESZ) müssten mindestens gut 30 Bergsteiger aus verschiedenen Expeditionen oben gestanden haben.
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Gelesen: 2 x 14 Achttausender
Ich lege euch dieses Buch von Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits ans Herz, obwohl ich es streng genommen nicht dürfte. Mir fehlt nämlich die journalistische Distanz, ich bin eindeutig befangen. Seit vielen Jahren kenne und schätze ich Gerlinde und Ralf sehr. Nicht nur als Bergsteiger, sondern auch als Menschen.
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Der Manaslu ist kein Killerberg
Ist der „Berg der Seele“ nun zum „Killerberg“ mutiert? Dieser Eindruck könnte sich aufdrängen angesichts der Schlagzeilen zum Lawinenunglück am Manaslu. Vor fünf Jahren war ich selbst am achthöchsten Berg der Erde unterwegs. Im Basislager (4850 Meter) und bei einem Aufstieg bis Lager eins (5700 Meter) sammelte ich meine eigenen Manaslu-Erfahrungen. Dass jeder Achttausender tödliche Gefahren birgt, weiß jeder Bergsteiger. Und auch aus unserer Gruppe hatten damals zwei Teilnehmer großes Glück, dass sie dieses Abenteuer schadlos überstanden. Aber der Manaslu ein Killerberg? Nein, sage ich. Trotz des tragischen Lawinenunglücks vom Sonntag. Auch die Fakten sprechen eine andere Sprache.
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Zahl der Opfer am Manaslu steigt
Nach dem Lawinenunglück am Achttausender Manaslu haben die Rettungskräfte ihre Arbeit wieder aufgenommen. Der nepalesische Bergsteigerverband spricht inzwischen von mindesten zwölf Toten. Elf Leichen seien am Berg geborgen worden, ein weiterer Bergsteiger sei im Krankenhaus in Kathmandu gestorben, heißt es. Drei Personen würden noch vermisst. Inzwischen wurden auch Details des Unglücks bekannt. Die riesige Lawine erfasste nicht nur das auf gut 7000 Meter Höhe gelegene Lager drei, sondern auch Lager zwei auf etwa 6600 Metern.
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