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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Dujmovits: „Ich will es für mich erreichen“

Ralf Dujmovits

Ralf Dujmovits

Noch immer steckt sein Lesezeichen im Buch Everest. Ralf Dujmovits hat als bislang einziger Deutscher alle 14 Achttausender bestiegen. Nur 1992 am Mount Everest griff Ralf zu Flaschensauerstoff. Das empfindet der 53-Jährige bis heute als Makel und will diese Scharte auswetzen. Zum nun schon siebten Mal will Ralf in diesem Frühjahr zum höchsten Berg der Erde reisen, zum vierten Mal auf die tibetische Nordseite. Im letzten Jahr hatte Dujmovits auf dem Nordostgrat eine Höhe von 8300 Metern erreicht. Anschließend hatte er sich über seine eigenen Fehler geärgert. Und so wurde aus dem von Ralf schon mehrmals angekündigten „definitiv letzten“ Versuch am Everest wieder einmal nur ein vorerst letzter. In diesem Jahr will er mit der kanadischen Kletterin Nancy Hansen ein Team bilden. Ich traf Ralf bei der ISPO in München und fragte ihn nach seinen Everest-Plänen:

Ralf und der Everest, eine unendliche Geschichte?

Datum

9. Februar 2015 | 17:34

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Moro: „Ich dachte, sie schaffen es“

Auf der Rupalseite  (© David Göttler/The North Face)

Auf der Rupalseite (© David Göttler/The North Face)

Aus und vorbei. Die russische Winterexpedition am Nanga Parbat ist beendet. Nickolay Totmjanin, Valery Shamalo, Serguey Kondrashkin und Victor Koval entschieden sich, nach Hause zu reisen. „Heute ist exakt der 45. Tag seit unserer Abreise aus St. Petersburg. Unglücklicherweise neigt sich die Zeit, die wir für unsere Expedition zur Verfügung haben, dem Ende zu. Zum ersten Mal seit zwei Wochen zeigt sich der Berg klar, doch am Gipfel sehen wir als Folge des starken Windes immer noch Schneefahnen“, schrieben die vier Bergsteiger per SMS an Russianclimb. „Wir packen das Basislager zusammen und steigen ab.“ Vor einigen Tagen hatten die Russen auf der Rupalseite des Bergs (Südseite) Lager 4 auf 7150 Metern erreicht, sich dort aber Sturm und Kälte geschlagen geben müssen. Damit verbleiben am Nanga Parbat nur noch die Bergsteiger auf der Diamirseite (Nordseite).

Datum

6. Februar 2015 | 19:55

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Launischer Nanga Parbat

Rupalflanke des Nanga Parbat

Rupalflanke des Nanga Parbat

Sollten Berge wirklich eine Seele haben, dann leidet der Nanga Parbat ganz offensichtlich an einer ausgewachsenen Winter-Depression. Jahr um Jahr lässt er Bergsteiger in der kalten Jahreszeit abblitzen. Fast so, als wollte er sagen: „Lasst mich bloß in Ruhe! Wer stört, wird schon sehen, was er davon hat.“ Jetzt ist auch der zweite Gipfelversuch dieses Winters gescheitert. Auf der Rupalseite, der Südseite des Bergs, war für die Russen Nickolay Totmjanin, Valery Shamalo, Serguey Kondrashkin und Victor Koval in Lager 4 auf 7150 Metern Endstation. Die vier Bergsteiger aus St. Petersburg versuchten, dort einen Schneesturm mit Windgeschwindigkeiten von hundert Stundenkilometern auszusitzen. Keine Chance.

Datum

4. Februar 2015 | 13:55

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Den Gipfel schon gespürt

Nanga Parbat (© The North Face)

Rupalseite des Nanga Parbat (© The North Face)

„Wer Geduld sagt, sagt Mut, Ausdauer, Kraft“, hat einmal Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach geschrieben. Die österreichische Schriftstellerin, die von 1830 bis 1913 lebte, meinte das natürlich allgemein. Doch sie hat damit ziemlich genau jene Zutaten beschrieben, die nötig sind, um einen Achttausender wie den Nanga Parbat im Winter zu besteigen. Nach mehr als zwei Dutzend erfolglosen Winterexpeditionen belagern auch in diesem Jahr wieder mutige, ausdauernde und starke Bergsteiger den neunthöchsten Berg der Erde. Am erfolgversprechendsten erscheint derzeit der Versuch der Russen Nickolay Totmjanin, Valery Shamalo, Serguey Kondrashkin und Victor Koval auf der Rupalseite, der Südseite des Nanga Parbat.

Datum

26. Januar 2015 | 17:56

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f (Expeditionsleiter) = Autorität + offenes Ohr

Expeditionsleiter: Keine leichte Aufgabe

Expeditionsleiter: Kein leichtes Brot

Schmusebär oder Diktator. Zwischen diesen Extremen bewegen sich Expeditionsleiter. Immer auf der Suche nach dem „Goldenen Weg“, der maximalen Erfolg garantiert. Wie viel Diskussion ist nützlich, wie viel „Basta!“ nötig? In den USA haben jetzt Wissenschaftler eine interessante Studie über den Einfluss von Hierarchie auf den Ausgang von Expeditionen veröffentlicht. Sie befragten Bergsteiger aus 27 Staaten und werteten die Daten von insgesamt 5104 Himalaya-Expeditionen zwischen 1905 und 2012 aus. Ihr Ergebnis: „Hierarchie führte im Himalaya nach oben, tötete aber auch: Expeditionen aus eher hierarchischen Ländern brachten mehr Teilnehmer auf den Gipfel, gleichzeitig starben dabei auch mehr Bergsteiger.“ Einerseits könne also eine starke Führung ohne Dauerdiskussionen eine Atmosphäre schaffen, in der die Teilnehmer entschlossener seien, den Gipfel zu erreichen. Andererseits erhöhe sich unter Umständen das Risiko für die Gruppe, weil die in der Rangordnung unten stehenden Bergsteiger ihre Zweifel für sich behielten. Wie aber soll nun ein Expeditionsleiter den richtigen Mittelweg finden? Ich habe bei den Machern der Studie nachgefragt.

Datum

22. Januar 2015 | 15:47

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300 Meter unter dem Gipfel umgekehrt

Nanga Parbat vom Basislager aus (Archivbild)

Nanga Parbat (vom Diamir-Basislager aus)

Zeigt der Nanga Parbat wieder seine Zähne? Mehr als 20 Winterexpeditionen sind an dem 8125 Meter hohen Berg in Pakistan bereits gescheitert. Neben dem K 2 ist der Nanga Parbat der einzige Achttausender, der noch nicht im Winter bestiegen wurde. Deswegen ist der „Nackte Berg“ seit Jahren in der kalten Jahreszeit ein beliebtes Ziel von Profibergsteigern. Den fünften Winter in Serie versucht sich nun schon der Pole Tomasz, genannt Tomek Mackiewicz am neunthöchsten Berg der Erde. Nachdem er im vergangenen Jahr auf der Südseite des Nanga Parbat (Rupalseite) mit dem deutschen Bergsteiger David Göttler bis zum Mazeno-Grat auf etwa 7200 Metern gekommen war, probiert Tomek es diesmal auf der Nordwestseite (Diamirseite). Heute ist er nach einem Gipfelversuch mit der Französin Elisabeth Revol sicher ins Basislager zurückgekehrt.

Datum

19. Januar 2015 | 15:48

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Viele Fragezeichen vor Frühjahrssaison am Everest

Südseite des Mount Everest

Südseite des Mount Everest

The same Everest procedure as every year? Wohl kaum, doch eine belastbare Prognose fällt schwer. „Es scheint, als ob weniger Leute auf Expedition oder Trekking nach Nepal gehen“, antwortet mir der Neuseeländer Russell Brice auf meine Frage, ob das Lawinenunglück am Karfreitag 2014 und der spätere Abbruch aller großen Expeditionen auf der Südseite des Mount Everest Auswirkungen auf die diesjährige Frühlingssaison am höchsten Berg der Erde hat. „Offenbar wollen mehr Bergsteiger auf die Nord- als auf die Südseite“, ergänzt der Chef des Expeditionsveranstalters Himalayan Experience. Dennoch hat Brice sein eigenes Angebot einer Everest-Expedition in Tibet zurückgezogen und will auch in diesem Jahr seine Kunden von Nepal aus aufsteigen lassen.

Datum

9. Januar 2015 | 14:33

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(Berg-) Frauenpower aus Nepal

Erfolgreich am K 2: Maya, Dawa Yangzum, Pasang Lhamu (v.l.)

Maya, Dawa Yangzum, Pasang Lhamu (v.l.)

Sie sind ein starkes Trio am Berg. Dawa Yangzum Sherpa, Maya Sherpa und Pasang Lhamu Sherpa Akita waren am 26. Juli 2014 die ersten Frauen aus Nepal, die in Pakistan den 8611 Meter hohen Gipfel des K 2 erreichten. Der zweithöchste Berg der Erde gilt aufgrund seiner vollendeten Form als König der Achttausender, als schwer zu besteigen und gefährlich. „Wir waren die ersten Nepalesinnen auf dem K 2! Und es war wirklich kein Spaziergang. Nur richtige Bergsteiger können einordnen, wie und warum wir den K 2 bestiegen haben“, schreibt mir Dawa Yangzum. Aus den Reihen der Bergsteiger sei ihre Leistung ausreichend gewürdigt worden. Von der Regierung Nepals hätten sie das ohnehin nicht erwartet. „Die Leute dort kennen meistens nur den Everest und die Seven Summits. Wenn wir die bestiegen hätten, hätten sie dafür gesorgt, dass wir auf den Titelseiten gelandet wären“, glaubt die 25-Jährige. Auf die Regierung ist Dawa Yangzum auch aus einem anderen Grund nicht gut zu sprechen.

Datum

7. Januar 2015 | 18:45

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Schnell, schneller, Jornet

Kilian Jornet auf dem Aconcagua (© summitsofmylife.com)

Kilian Jornet auf dem Aconcagua (© summitsofmylife.com)

„Ich habe Kilian noch nie so leiden sehen“, sagt Sebastien Montaz-Rosset. Der französische Dokumentarfilmer gehörte zum Team des spanischen Bergläufers Kilian Jornet bei dessen Rekordlauf auf den Aconcagua. Für die Normalroute von Horcones auf 2900 Metern bis zum 6962 Meter hohen Gipfel des höchsten Bergs Südamerikas benötigte der 27-Jährige am 23. Dezember acht Stunden und 45 Minuten, für die Strecke bergab rund vier Stunden. Nach zwölf Stunden und 49 Minuten erreichte Jornet wieder den Ausgangspunkt. So schnell war definitiv noch niemand auf dem Aconcagua und wieder herunter.

Datum

31. Dezember 2014 | 13:18

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China sagt nein zu Winterbesteigung des K 2

Die Nordseite des K 2

Die Nordseite des K 2

Manches Weihnachtsgeschenk geht gründlich daneben. Eine böse Bescherung erlebte der russische Bergsteiger Denis Urubko. Am ersten Weihnachtstag erhielt der 41-Jährige eine Email aus China, in der ihm mitgeteilt wurde, dass die Behörden ihm endgültig das Permit für eine Winterbesteigung des K 2 von der chinesischen Seite aus verweigert hätten. Grund sei ein „terroristisches Ereignis“ in der Unruheregion Xinjiang.

Datum

28. Dezember 2014 | 17:00

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Bergsteiger-Klingelbeutel

K-2-SponsoringIst es bloß ein Zufall oder schon ein Trend? Sowohl die Winterexpedition von Denis Urubko zum K 2 als auch die des Italieners Daniele Nardi zum Nanga Parbat bessern die Expeditionskasse mittels „Crowdfunding“ auf, sprich mit einer Sammlung im Internet. Wer sich selbst schon einmal vergeblich die Finger wund gewählt oder geschrieben hat, um Sponsoren für eine Expedition aufzutreiben, wird nachvollziehen können, dass nun auch Bergsteiger versuchen, mit dieser Finanzierungsform des digitalen Zeitalters Geld zusammenzukratzen.

Datum

17. Dezember 2014 | 16:31

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Micks Tipps

Mick Fowler

Mick Fowler

Für uns im „Club der Halbhunderter“ wirken Leute wie Mick Fowler wie ein Antidepressivum. Der 1956 (!) geborene britische Extrembergsteiger beweist alljährlich, dass einem auch noch jenseits der 50 großartige sportliche Projekte gelingen können. Der Zenit der körperlichen Leistungsfähigkeit mag überschritten sein. Gott mag uns auch – wie Bruce Willis einst treffend bemerkte – die Haare vom Kopf genommen und in die Ohren gesteckt haben. Aber uns bleibt immer noch die Erfahrung als Pfund, mit dem wir wuchern können. An seinem reichen Erfahrungsschatz lässt Fowler nun alle teilhaben. Der 58-Jährige hat zehn Tipps für erfolgreiche Expeditionen zu den höchsten Bergen der Welt zusammengetragen.

Datum

9. Dezember 2014 | 18:28

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Moro: „Winter-Bergsteigen ist Alpinismus pur“

Simone Moro in Köln

Simone Moro in Köln

Der Mann kann die Finger nicht vom Winterbergsteigen lassen. Drei Winter-Erstbesteigungen von Achttausendern hat der Italiener Simone Moro auf seinem Bergsteiger-Konto: Shishapangma (2005), Makalu (2009) und Gasherbrum II (2011). „Ich habe bereits zwölf Expeditionen im Winter gemacht“, erzählt mir der 47-Jährige, als ich ihn in meiner Heimatstadt Köln treffe. „Das macht zusammen viele Monate.“ Ich will natürlich wissen, was er als Nächstes plant:

Simone, du hast die meisten der letzten Winter an Achttausendern verbracht. Was steht diesmal an?

Ich bereite ein neues Projekt vor, das aber noch geheim ist. Nicht weil ich etwas zu verbergen hätte, sondern weil ich noch auf die Besteigungsgenehmigung warte. Zu Beginn des Winters hatte ich eine Idee, habe dafür aber keine Genehmigung der chinesischen Behörden erhalten. Ich musste meinen Plan ändern. Deshalb möchte ich ihn nicht bekanntgeben, bevor ich nicht hundertprozentig sicher bin. So viel kann ich dir sagen: Ich werde erst Anfang 2015 aufbrechen, ziemlich spät, aber immer noch im Winter.

Wie viel kannst du verraten? Wird es wieder ein Achttausender sein? Es gab das Gerücht, du wolltest die erste Winterbesteigung des Mount Everest von der Nordseite aus versuchen.

Datum

2. Dezember 2014 | 16:19

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Lhotse-Südwand: Ehrenvoll gescheitert

Geplante Route der Koreaner

Geplante Route der Koreaner

Scheitern gehört zum Bergsteigen dazu. Wer noch nie erfolglos von einem Berg zurückgekehrt ist, hat entweder die Latte zu niedrig gelegt, geflunkert oder einfach nur verdammt viel Glück gehabt. Eine Beinahe-Garantie zu scheitern, bietet die Südwand des 8516 Meter hohen Lhotse in Nepal. Dutzende von Expeditionen blieben dort erfolglos. In diesem Herbst haben sich Bergsteiger aus Südkorea die Zähne an der Wand ausgebissen. Dennoch können sie erhobenen Kopfes zurückkehren. Sie haben wirklich alles versucht.

Datum

19. November 2014 | 17:49

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Alix von Melle: Nächste Ausfahrt Everest?

Alix von Melle am Makalu

Alix von Melle am Makalu

Der Grat zwischen Wagemut und Übermut ist schmal. Und es kommt immer auf den Blickwinkel an. Wenn ein Bergsteiger einem Strandgänger erklären soll, warum er sich bei einer Bergtour einem Absturzrisiko aussetzt, wird er meistens ein verständnisloses Kopfschütteln ernten. Auf ähnliche Reaktionen muss sich wohl Alix von Melle einstellen, wenn sie im kommenden Frühjahr wirklich nach Tibet aufbrechen sollte, um den Mount Everest ohne Flaschensauerstoff zu besteigen. Schließlich hatte Alix erst im Mai am Makalu einen Gipfelversuch auf über 7500 Metern aus gesundheitlichen Gründen abbrechen müssen.

Datum

17. November 2014 | 13:43

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