Lager 2 am Everest erreicht, Sturm an K 2 und Nanga Parbat
Alex Txikon ist zufrieden mit den bisherigen Fortschritten auf seiner Winterexpedition am Mount Everest. Am Sonntag stieg der Spanier mit fünf Sherpas vom Basislager aus durch die zuvor angelegte Route durch den Khumbu-Eisbruch, übernachtete in Lager 1 auf 6050 Metern und erreichte am Montag Lager 2. „Ich bin sehr glücklich. Ich hätte nicht gedacht, dass wir insgesamt nur einen Tag brauchen würden, um Lager 2 auf 6500 Metern zu erreichen – und das mit einem kleinen Team von nur sechs Leuten“, sagt der 36-Jährige.
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Hillarys Ruhestätte mit Everest-Blick
Es ist ein schöner Platz. Auf einem Hügel über Khumjung gelegen, abseits des kleinen Pfades, der hinunter ins Dorf führt. Mit Blick auf Mount Everest, Lhotse und Ama Dablam. Die Stelle hätte Sir Edmund Hillary sicher gefallen. Seit gut fünf Jahren ruht dort ein kleiner Teil seiner Asche – in einem Stupa, der zu Ehren des Everest-Erstbesteigers errichtet wurde. Gestern jährte sich zum zehnten Mal der Todestag des Neuseeländers. Im Alter von 88 Jahren war Hillary am 11. Januar 2008 in Auckland gestorben. Im Hafen seiner Heimatstadt wurde später der größte Teil seiner Asche verstreut, auf ausdrücklichen Wunsch des Verstorbenen, wie mir sein Sohn Peter Hillary einmal erzählte: „Die Stadt war das Basislager für seine Expeditionen. Er war definitiv ein Aucklander.“
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Everest-Winterexpedition: Im Eiltempo nach Lager 1
Das ging flink. In nur vier Tagen haben der Spanier Alex Txikon und die Sherpas Tenzing Gyalzen, Gelje, Cheppal, Walung Dorji und Pasang Norbu die Route durch den Khumbu-Eisbruch gelegt und Lager 1 auf 6050 Metern erreicht. „Wir sind sehr glücklich“, freut sich Alex. Es sei ein hartes Stück Arbeit gewesen, jeder habe zwischen 25 und 35 Kilo mit sich geschleppt. Der 36 Jahre alte Baske weist darauf hin, dass die sechs Bergsteiger für diese erste große Aufgabe fünf Tage weniger gebraucht habe als seine Mannschaft beim gescheiterten Winterversuch 2017 – und das, obwohl damals fünf Expeditionsteilnehmer mehr an den Arbeiten beteiligt gewesen seien. „Die Route durch den Eisfall ist sehr komplex und hat unsere ganze Konzentration erfordert“ , berichtet Alex. Gemeinsam mit dem „Icefall Doctor“ Gelje Sherpa habe er nach den am wenigsten einsturzgefährdeten Bereichen gesucht.
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Neue Everest-Regeln: Mit Kanonen auf Spatzen schießen
Keine Permits mehr für Solobergsteiger, Blinde und beidseitig Beinamputierte – folgt man der Argumentation der nepalesischen Regierung, macht das die höchste Berge der Welt sicherer. Ein Blick auf die Fakten zeigt, dass hier mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird. Sehen wir uns beispielsweise das Geschehen am Mount Everest an. Die Himalayan Database (inzwischen für alle frei zugänglich, also auch für die Regierung Nepals) verzeichnet bisher 1967 Expeditionen zum höchsten Berg der Erde. Davon werden nur sechs – sprich 0,3 Prozent – als Soloexpeditionen eingestuft.
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Nepal beschließt neue Regeln für Everest und Co.
Es ist so weit. Nach übereinstimmenden Berichten der Zeitungen „Kathmandu Post“ und „The Himalayan Times“ hat die Regierung Nepals einige neue Vorschriften für Expeditionen beschlossen – „um die Sicherheit der Bergsteiger zu verbessern“, wie Tourismus-Staatssekretär Maheswor Neupane sagte. Die neuen Regeln sollen für alle Berge über 6600 Meter – diese fallen in die Zuständigkeit der Regierung – und bereits für die kommende Frühjahrssaison gelten.
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Neue Everest-Regeln in Nepal? Abwarten und Dal Bhat essen!
Dass diese Meldung alljährlich kommt, ist fast so sicher wie die Linsen im nepalesischen Nationalgericht Dal Bhat: Die Regierung in Kathmandu will die Bergsteiger-Regeln am Mount Everest ändern. Die Betonung liegt dabei auf „will“. Am Ende bleibt es nämlich immer bei der Absichtsbekundung, weil die Vorlage in irgendeiner Abteilung hängen bleibt – oder die aktuelle Regierung durch eine neue ersetzt wird. Das Tourismusministerium verkündet nun zum x-ten Mal, dass die Regeln für die Vergabe von Everest-Permits verschärft werden sollen.
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Oberstes Gericht Nepals kassiert Everest-Rekord
Der Supreme Court of Nepal, das höchste Gericht des Himalaya-Staates, erkennt die vermeintlich schnellste Besteigung des Mount Everest nicht an. Es gebe keinen Beleg dafür, dass Pemba Dorje Sherpa am 21. Mai 2004 in nur acht Stunden und 10 Minuten vom Basislager auf der Südseite des höchsten Bergs der Erde bis zum Gipfel auf 8850 Metern aufgestiegen sei, teilte das Gericht mit. Es gebe weder ein Gipfelfoto, noch könne ein anderer Bergsteiger bestätigen, dass Pemba Dorje an jenem Tag ganz oben gewesen sei. Deshalb gehöre der Rekord jetzt wieder Lakpa Gelu Sherpa, der am 26. Mai 2003 in zehn Stunden und 56 Minuten den Gipfel erreicht habe.
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Biogas aus Fäkalien vom Everest
Es gibt Dinge, die stinken zum Himmel – und das im wörtlichen Sinne. Etwa wenn sich in einer Frühjahrssaison im Basislager auf der nepalesischen Südseite des Mount Everest bis zu 1000 Bergsteiger, Hochträger, Köche, Küchenhelfer und anderes Personal zwei Monate lang erleichtern. Die seit Jahren kursierende Zahl von 12.000 Kilogramm Fäkalien, die dabei angeblich anfallen, erscheint mir eher niedrig gegriffen. Der Abtransport des menschlichen Abfalls aus dem Everest-Basislager ist – im Gegensatz zum Fäkalien-Problem in den Hochlagern – seit langem geregelt: Die Exkremente aus den Toilettenzelten der Expeditionen werden in Tonnen gesammelt und von so genannten „Shit portern“ talwärts getragen: bis 2014 ausschließlich nach Gorak Shep, der nächsten kleinen Siedlung, rund fünf Kilometer vom Basislager entfernt, inzwischen auch weiter nach unten. Dort werden die Fäkalien in Gruben gekippt und damit zu einer Gefahr für das Trinkwasser. Der Weltverband der Kletterer und Bergsteiger (UIAA) hat jetzt ein Umweltschutzprojekt ausgezeichnet, das einen wichtigen Beitrag leisten könnte, um das Problem in den Griff zu bekommen.
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Der ewige Lausbub
Auch mit 75 wirkt er noch wie ein Lausbub. Gut gelaunt, immer einen Witz auf den Lippen, die Lachfalten im Gesicht – und dazu fit wie ein Turnschuh. „Das Klettern ist mein Jungbrunnen“, sagt Peter Habeler. Nach wie vor klettert der Tiroler aus dem Zillertal durch steile Felswände. Kurz vor seinem runden Geburtstag sogar durch die Eiger-Nordwand, gemeinsam mit David Lama, im Winter. „Das war für mich etwas ganz Besonderes,“ erzählt mir Peter, als wir unterhalb der Geislerspitzen im Südtiroler Villnösstal entlangwandern. „Ich habe David ja quasi entdeckt, als er als kleiner Junge seine ersten Kletterversuche in meiner Alpinschule im Zillertal machte. Da habe ich schon gesehen, das wird ein Großer.“ Heute gehört Lama zu den besten Bergsteigern der Welt. „Als ich in der Eiger-Nordwand hinter ihm hergeklettert bin und beobachtet habe, wie locker und flüssig er selbst die schwierigsten Passagen gemeistert hat, fühlte ich mich an die Zeit zurückerinnert, als ich selbst noch jung war“, sagt Peter.
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Es war einmal … der Hillary Step
Der dicke Brocken ist weg. So viel steht fest. Tim Mosedale, sechsmaliger Everest-Besteiger aus Großbritannien, hat auf Facebook noch einmal einige Bilder nachgelegt, um seine These zu untermauern, dass der Hillary Step, jene markante, zwölf Meter hohe Felsstufe auf 8790 Meter Höhe, in seiner bisherigen Form nicht mehr existiert. Tims Bilder zeigen: Wo einst ein mächtiger Felsbrocken das letzte ernsthafte Hindernis vor dem Gipfel darstellte, liegen jetzt nur noch ein paar Bröckchen herum. Das hatte der britische Expeditionsleiter bereits Mitte Mai nach seinem erfolgreichen Gipfelversuch behauptet: „Es ist offiziell. Der Hillary Step ist nicht mehr.“
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China sagt Herbstsaison an Tibets Achttausendern ab
Das war keine gute Woche für Janusz Adamski. Erst kassierte die nepalesische Regierung seinen Pass ein und eröffnete dem Polen schließlich, dass er zehn Jahre lang nicht zum Bergsteigen in den Himalaya-Staat kommen dürfe. Und jetzt machten auch noch die chinesischen Behörden den 48-Jährigen zum Sündenbock dafür, dass sie im kommenden Herbst keine Bergsteiger zu den drei Achttausendern in Tibet lassen werden. Adamski, der „illegal“ den Everest am 21. Mai über die Nordseite bestiegen und dann auf die Südseite gewechselt sei, sei schuld daran, dass die Vorschriften „angepasst und verbessert“ werden müssten, heißt es in einer Erklärung des Chinesisch-Tibetischen Bergsteigerverbands CTMA. Damit die Probleme rechtzeitig bis 2018 gelöst seien, werde es im Herbst 2017 keine Besteigungsgenehmigungen geben.
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Everest-Saison: Erfolge, Rekorde, Todesfälle und mehr
Wenn ein Berg aufatmen könnte, der Mount Everest würde es wahrscheinlich jetzt tun. Insgesamt mehr als 1000 Bergsteiger auf beiden Seiten des höchsten Bergs der Erde haben die Basislager geräumt und sind heimgekehrt. Es kehrt wieder Ruhe ein am Chomolungma, wie die Sherpas den Everest nennen. Zeit, Bilanz zu ziehen. Die genauen Zahlen liegen noch nicht vor, aber geschätzt dürften in diesem Frühjahr rund 600 Gipfelerfolge gelungen sei, insgesamt wurde der Everest damit seit der Erstbesteigung im Jahr 1953 mehr als 8000-mal bestiegen.
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Hans Wenzl: „Ganz alleine auf dem Everest“
Es war eine Energieleistung. Am vergangenen Samstag erreichte der Österreicher Hans Wenzl – wie berichtet – trotz widriger Wetterbedingungen von der nepalesischen Südseite aus den höchsten Punkt der Erde auf 8850 Metern, und das ohne Flaschensauerstoff. Der Mount Everest war bereits der achte Achttausender, den Hans ohne Atemmaske bestieg. Zuvor stand er bereits auf den Gipfeln Broad Peak, Nanga Parbat, Gasherbrum I und II, Manaslu, Cho Oyu und Makalu. Außerdem erreichte er 2005 an der Shishapangma den 8008 Meter hohen Zentralgipfel, der 19 Meter niedriger ist als der Hauptgipfel. Sein Fernziel ist, die Achttausender-Sammlung ohne Flaschensauerstoff zu vervollständigen. Dabei ist der 46-Jährige kein Profi-Bergsteiger. Wenzl verdient sein Geld als Polier bei einem österreichischen Baukonzern, für seine Expeditionen nimmt er Urlaub. Hans lebt im 2500-Einwohner-Ort Metnitz im Norden Kärntens, mit seiner Frau Sonja hat er zwei erwachsene Söhne. Er hat auf meine Fragen geantwortet, die ich ihm nach Nepal geschickt hatte.
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Am kurzen Seil?
Dass Adrian Ballinger am vergangenen Samstag den Gipfel des Mount Everest ohne Flaschensauerstoff erreicht hat, ist unstrittig. Doch über das „Wie“ ist eine Debatte entbrannt. Auslöser war mein Artikel über ein Gespräch mit Ralf Dujmovits am Montag, zwei Tage nach seinem auf der Everest-Nordseite in einer Höhe von 8580 Metern gescheiterten Versuch ohne Atemmaske. Darin hatte der 55 Jahre alte deutsche Bergsteiger dem US-Amerikaner Ballinger vorgeworfen, zwar in Echtzeit in den sozialen Netzwerken über den Aufstieg berichtet, einige Fakten aber verschwiegen zu haben. So sei Adrian beim Abstieg von einem ecuadorianischen Bergführer am kurzen Seil geführt worden. Das Ballinger-Lager reagierte prompt.
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Ralf Dujmovits: „Für mich ist das Lügen“
Müde und enttäuscht. Ralf Dujmovits ist es nicht nur, er klingt auch so. Der 55 Jahre alte Bergsteiger spricht leise und langsam, als er mir per Satellitentelefon von seinem gescheiterten Gipfelversuch ohne Flaschensauerstoff am Mount Everest erzählt. Am Samstag hatte Ralf auf einer Höhe von 8580 Metern umgedreht, kurz vor dem Second Step, der markantesten Felsstufe auf dem Nordostgrat: „Das war bitter.“
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