Über Stock und Stein
Sind wir nur Sporttreibende oder vielleicht doch Getriebene? Thomas Frankenbach hat mich nachdenklich gemacht. Der Mann ist Leistungssportler – und ein Wissenschaftler, der sich mit Tiefenpsychologie beschäftigt. Seit 24 Jahren kämpft Frankenbach als Karateka, sein Geld verdient der 39-Jährige in einer Reha-Klinik in Bad Salzschlirf nahe Fulda. Durch eine kleine Meldung war ich auf sein Buch gestoßen, mit dem leicht sperrigen Titel „Warum Läufer beharrlich sind und Surfer das Leben genießen“. Die Zeitung mit den vier Buchstaben hatte daraus eine reißerische Online-Bildergalerie gemacht, mit – wie sich später (nicht gerade zu meiner Verwunderung) herausstellte – leicht unsauberen Zitaten. Ich wollte etwas genauer hinsehen, zumal Frankenbach sich auch den Bergsteigern und Kletterern widmet.
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Spirituosen verboten
Keine Trunkenheit am Fixseil! Im Basislager auf der nepalesischen Seite des Mount Everest darf kein hochprozentiger Alkohol mehr verkauft und auch nicht getrunken werden. Das berichten Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits, die inzwischen im Basislager auf 5300 Metern Höhe eingetroffen sind. „Die für Umweltschutz-Belange zuständige Behörde SPCC (Sagarmatha Pollution Control Committee) hat neue Regeln aufgestellt, – was uns gut gefällt“, schreiben die beiden.
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Erster Todesfall am Everest
Früh trägt der Mount Everest Trauer. Kaum sind die ersten Bergsteiger auf der nepalesischen Seite des höchsten Bergs der Erde erstmals durch den Khumbu-Eisbruch hinauf nach Lager 1 auf gut 6000 Metern aufgestiegen, gibt es den ersten Toten zu beklagen. Allerdings nicht oben im Western Kwm, dem „Tal des Schweigens“, sondern im Basislager auf 5300 Metern. Karsang Namgyal Sherpa starb allem Anschein nach an den Folgen der Höhenkrankheit.
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Auf dem Weg in die Annalen
So viele Daumen habe ich nicht, wie ich in diesem Frühjahr drücken muss. Über Gerlinde, Ralf, Rolf und Richie, die sich an Nuptse, Lhotse und Everest tummeln, hatte ich euch ja schon berichtet. In die Gruppe „Alte Freunde“ gehört auch Hiro: Hirotaka Takeuchi, mit dem ich 2005 am Everest und zwei Jahre später am Manaslu unterwegs war, versucht sich mit seinem japanischen Landsmann Nakajima am 8167 Meter hohen Dhaulagiri. Erreicht Hiro den Gipfel, wäre der 40-Jährige der erste Japaner, der alle 14 Achttausender bestiegen hat. Um sich zu akklimatisieren, turnt sich Hiro am Sechstausender Island Peak warm, einem beliebten Aussichtsberg in Blickweite des Mount Everest.
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Eier (und Gipfelquatsch) mit Soße
Ich war in Nepal. Zumindest mit der Nase. Ich brauchte mich nur über den Topf zu beugen, die Augen zu schließen und fühlte mich schon in ein Restaurant in Kathmandu versetzt. Um die noch in Menge vorhandenen Ostereier einem sinnvollen Ende zuzuführen, hatte meine Frau ein Rezept des WDR-Kochs Helmut Gote ausprobiert: Indische Eier. Köstlich. Ich weiß, Kathmandu liegt nicht in Indien, aber die Zutaten Ingwer, Kurkuma und Curry sind auch in der nepalesischen Küche verbreitet. Ich habe nach Ostern ein paar Tage ausgespannt, daheim am Rhein. Ab und zu informierte ich mich, was an den höchsten Bergen los war. Eigentlich recht wenig. Die Bergsteiger sind vor Ort, akklimatisieren sich aber noch. Für ein mittleres Rauschen im Blätterwald sorgte ein schwaches Remake der Bergsteiger-Seifenoper „Gipfellüge“.
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Frohe Ostern!
Ich wünsche euch allen ein schönes Osterfest. Viel Spaß beim Eier suchen! Und welchen Berg hat euch der Kölner Picasso auf das Ei gezaubert?
Cool(e) Story
Ich habe eine Schwäche für starke Geschichten. Wie die folgende: Der britische Bergsteiger Kenton Cool will in diesem Frühjahr eine olympische Goldmedaille auf den Gipfel des Mount Everest bringen – und damit nach 88 Jahren ein Versprechen erfüllen, das ein anderer gegeben hat. Bei den Olympischen Winterspielen 1924 in Chamonix waren 13 Mitglieder der britischen Everest-Expedition 1922 für ihren Mut mit Gold ausgezeichnet worden. Bei der Expedition hatten die Bergsteiger George Finch und Geoffrey Bruce auf der tibetischen Nordseite des höchsten Bergs der Erde mit 27.300 Fuß, also 8321 Metern, einen neuen Höhenrekord aufgestellt. Dabei nutzten die beiden Flaschensauerstoff.
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R.I.P.
Keine Zelte, keine Spur, nichts. Fünf Stunden dauerte am vergangenen Samstag ein weiterer Suchflug eines pakistanischen Rettungshubschraubers über den Achttausender Gasherbrum I. Er flog den Normalweg ab, die von Gerfried Göschl, Cedric Hählen und Nisar Hussain eröffnete neue Route auf der Südseite des Bergs und auch andere denkbare Abstiegswege. Ohne Erfolg. Nun ist auch der letzte Funke Hoffnung erloschen, die drei noch lebend zu finden. Auch bei den Familien der Verschollenen.
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Der Ostgrat ruft
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Bierpille gegen Höhenkrankheit
Bahnbrechende Entdeckung: Wissenschaftler der Universität Kathmandu haben eine Pille auf Bierbasis entwickelt, die gegen Höhenkrankheit helfen soll. „Die positiven Testergebnisse haben uns selbst überrascht“, sagt Hein Schmitz, ein in Köln geborener Pharmakologe, der das Forschungsprojekt leitet. In einem aufwändigen Verfahren hatte sein Team die Wirkstoffe des obergärigen Biers Kölsch extrahiert und in Tablettenform überführt. „Gegen einen Kater hilft schließlich auch ein Bier am nächsten Morgen“, erklärt Schmitz, warum er auf die Idee kam, Bier in Tablettenform gegen Höhenkrankheit einzusetzen. Diese beginne bekanntlich auch mit pochenden Kopfschmerzen.
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Alte Freunde
In diesen Tagen brechen viele Bergsteiger in den Himalaya auf. Ihr Ziel: die höchsten Berge der Welt. Mit besonderem Interesse blicke ich in diesem Frühjahr in Richtung Mount Everest. Auf gut 5300 Metern Höhe werden sich dort gleich drei Bergsteiger das Basislager teilen, mit denen ich 2007 am Achttausender Manaslu unterwegs war. Der damalige Expeditionsleiter Ralf Dujmovits will mit seiner Frau Gerlinde Kaltenbrunner und David Göttler versuchen, den 7861 Meter hohen Gipfel des Nuptse über den noch nicht durchstiegenen Nordost-Grat zu erreichen (mehr dazu bald hier). Und dann sind da noch Rolf Eberhard und Richard Stihler, die vor vier Jahren ebenfalls zum Manaslu-Team gehört hatten.
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Wieviel Öko ist drin?
Ein bisschen Recherche täte gut. Seit Tagen lese ich – nicht nur in Boulevard-Zeitungen – Schlagzeilen wie „Putzfimmel oder was? Zwei Deutsche räumen den Mount Everest auf“ oder „Frühjahrsputz am Mount Everest“. Die Rede ist von den beiden Aachener Bergsteigern Paul Thelen (68) und Eberhard Schaaf (61), die sich in den nächsten Tagen auf den Weg zum höchsten Berg der Erde machen, um … ja was eigentlich? Natürlich um den Everest zu besteigen. Die beiden machen daraus auch gar keinen Hehl, aber offenbar finden die Medien die Putznummer interessanter.
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Räuber
Bis heute war ich mir noch nicht über mein kriminelles Potential bewusst. Das hat sich nun geändert. Auf meiner Stamm-Joggingstrecke über einen Rheindeich und dann zurück am Flussufer entlang sah ich vor mir ein Pärchen. Er war schon leicht in die Jahre gekommen, sie deutlich jünger. Ehefrau, Tochter, Geliebte? Wie auch immer, er fotografierte sie. Inzwischen hatte ich die beiden erreicht und fragte freundlich: „Soll ich sie beide zusammen ablichten?“ Die Frau nickte spontan.
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Lincolns zweiter Tod
Australien trauert um Lincoln Hall, einen der besten Bergsteiger in Down Under. Er starb im Alter von 56 Jahren an einem Mesotheliom, einer seltenen Krebsart, die vor allem bei Menschen auftritt, die mit Asbest gearbeitet haben. Als Kind hatte Lincoln seinem Vater dabei geholfen, zwei Spielhäuser aus Asbest-Platten zu bauen. Ende Mai 2006 war Hall schon einmal für tot erklärt worden – am Mount Everest. Die Geschichte des Australiers ging um die Welt.
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Und täglich droht der Gletschersee
Klimawandel kann lebensgefährlich sein. Apa Sherpa weiß, wovon er spricht: „Ich hatte wirklich Glück, dass ich überlebt habe.“ 1985 war der Everest-Rekordbergsteiger noch Bauer in seinem Heimatdorf Thame im Khumbu, dem Gebiet um den höchsten Berg der Erde. Als Apa auf dem Kartoffelfeld arbeitete, brach das Inferno ohne Vorwarnung los. Sein Hof wurde von den Wassermassen weggeschwemmt. Der natürliche Wall eines Gletschersees war geborsten. „Wenn es nachts geschehen wäre, hätte uns die Flut fortgerissen.“ Mehr als 2300 Gletscherseen gibt es im Himalaya, rund 50 werden von Experten derzeit als gefährlich eingestuft. Der Treibhaus-Effekt hat das Problem verschärft, die Gletscher schmelzen munter vor sich hin.
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