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mit Stefan Nestler

Search Results for Tag: Basislager

Kobusch: „Wie klein wir doch mit unserem Everest waren!“

Jost Kobusch

Jost Kobusch

Ein zwei Minuten und 28 Sekunden langes Video hat Jost Kobusch auf einen Schlag weltweit bekannt gemacht. Es zeigt die riesige Lawine, die sich nach dem Erdbeben in Nepal vom Siebentausender Pumori löste und das Basislager am Mount Everest verwüstete. 19 Menschen kamen ums Leben. Jost überlebte und stellte sein Video auf Youtube online. In Windeseile verbreitete es sich im Netz. Der 22 Jahre alte deutsche Bergsteiger ist nahe Bielefeld aufgewachsen. Im Gespräch mit mir bezeichnet sich Jost als Weltbürger: „Ich bin viel unterwegs. Im letzten Jahr etwa lebte ich sechs Monate in Kirgisien, zwei Monate in Nepal, zwei Monate auf Spitzbergen, einen Monat in Japan. Da bleibt nicht mehr viel übrig für die Heimatadresse, unter der ich gemeldet bin.“ Ende Mai will Kobusch nach Nepal zurückkehren, um dort zu helfen. Anschließend reist er nach Kirgisien weiter, um in dem kleinen Dorf Arslanbob, rund 200 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Bischkek, ein Kletterprojekt mit Einheimischen auf die Beine zu stellen. Ich habe mit Jost über seine Erlebnisse nach dem Erdbeben in Nepal gesprochen.

Jost, als diese Woche erneut in Nepal die Erde bebte, was ging dir da durch den Kopf?

Ich saß am Computer und erhielt eine Facebook-Nachricht eines Freunds, der schrieb: Wir haben überlebt. Ich hatte nichts davon mitbekommen. Ich habe dann sofort alle meine nepalesischen Freunde angeschrieben, ob es ihnen gut geht. Von einer Freundin, die sonst immer schnell antwortet, kam keine Rückmeldung, auch am Abend und am nächsten Morgen nicht. Ich begann, mir Sorgen zu machen. Glücklicherweise hat sie sich dann noch gemeldet und geschrieben, dass sie jetzt im Zelt leben, weil es sicherer ist. Das hat mich schon nervös gemacht. Da ich bald wieder nach Nepal fahre, habe ich mich auch um meine eigene Sicherheit gesorgt.

Datum

17. Mai 2015 | 17:05

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„Bergidylle“ der speziellen Art

Iranische Bergsteiger und ihre Beschützer

Iranische Bergsteiger und ihre Beschützer

Schwerbewaffnete Polizisten im Basislager – ganz ehrlich, mir würde das die Freude am Bergsteigen gründlich vermiesen. Demnächst sollen diese Spezialtrupps in Pakistan nicht nur die Ausnahme sein, sondern zur Regel werden, zumindest an Prestigebergen wie dem Nanga Parbat (8125 Meter), dem K 2 (8611 Meter) oder dem Rakaposhi (7788 Meter) und auch in vielbesuchten Lagern auf den Gletschern im Norden des Landes. In der Region Gilgit-Baltistan wurde in dieser Woche eine Spezialeinheit der Polizei für große Höhen vorgestellt. Sie ist zunächst 50 Mann stark und soll später auf 100 Polizisten aufgestockt werden. Die Sicherheitskräfte erhalten Spezialkleidung gegen die große Kälte und werden von Bergsteigern trainiert, damit sie im Notfall auch bei Rettungsaktionen helfen können.  In erster Linie aber werden sie zum Schutz der Bergsteiger abgestellt. „Wegen der andauernden Militäroffensive im Land gibt es ein hohes Risiko von Vergeltungsangriffen. Wir können es uns nicht leisten, dass sich ein Zwischenfall wie der am Nanga Parbat wiederholt“, sagte Polizeisprecher Mubarak Jan.

Datum

27. Februar 2015 | 17:24

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Zurück vom Berg

Spuren hinterlassen

Spuren hinterlassen

Nach dem Oben-Sein das Unten-Sein genießen – das gehört zu Bergabenteuern dazu. Wir haben es geschafft, den Großteil unseres Gepäcks aus den Hochlagern abzutransportieren. Wir alle werden die kommende Nacht im Basislager verbringen. Das ist einfach ein Plus an Lebensqualität, vergleichbar einem Einzelzimmer im Hotel. Ich glaube, das kann nur verstehen, wer schon einmal an einer Expedition teilgenommen hat. Wenn du dein großes Ziel erreicht hast, willst du nur noch zurück. Als ich heute morgen meinen Rucksack für den Abstieg aus Lager 2 auf 6300 Metern gepackt habe, steht mein Entschluss fest: Ich will keine Nacht mehr in Lager 1 auf 5500 Metern verbringen. Ich will nur noch herunter vom Berg, egal wie schwer der Rucksack auf meinen Schultern lastet.

Datum

25. Juli 2014 | 19:15

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Unruhe vor dem Gipfelsturm

SonnenuntergangEs ist angerichtet. „Für die nächsten Tage wird eigentlich durchweg schönes Wetter erwartet“, sagt Expeditionsleiter Luis, als wir die Taktik für unseren Gipfelversuch besprechen. „Kaum Niederschläge und verhältnismäßig moderate Temperaturen von minus 16 Grad Celsius am Gipfel, gegen Ende der Woche nur noch minus zwölf bis minus neun Grad.“ Der Wind blase in der Spitze mit 40 bis 50 Stundenkilometern, aber wohl immer nur dann, wenn sich, wie in den letzten Tagen häufiger geschehen, eine Wolke über uns festsetze. „Es gibt keinen Tag, wo es ganz ruhig wäre. Das müssen wir so akzeptieren“, schließt Luis seinen Wetterbericht und kommt zum Wesentlichen: „Wir sind fit, gut vorbereitet. Ich würde vorschlagen, den Gipfelangriff einzuläuten.“

Datum

21. Juli 2014 | 17:19

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Allein am Berg

Abstieg von Lager 1

Abstieg von Lager 1

Wir sind privilegiert. Das wurde mir gestern Abend richtig bewusst. Ausgerechnet gestern Abend, als ich vom Aufstieg nach Lager 2 völlig am Ende meiner Kräfte ins Zelt in Lager 1 kroch. Es war nur eine kleine Begebenheit, die mir die Augen öffnete. Ich sammelte im Zelt in einer Plastiktüte den Müll, den Sven und ich während der beiden Tage am Berg produzierten. Gestern Abend lagen dabei nun gelbe Verpackungsbänder, die ich vorher noch nicht gesehen hatte. „Die habe ich vom Berg mitgebracht“, klärte mich Sven auf. Ich schaute mir die Bänder genauer an. Eine Emailadresse aus Korea? „Bedeutet das, dass die Koreaner schon vor uns am Kokodak Dome waren?“, fragte ich leicht irritiert. Sven musste lachen: „Nein, das waren die Bänder, mit denen unsere Fixseile zusammengezurrt waren.“ Ich atmete durch. Wir sind also doch allein am Berg.

Datum

20. Juli 2014 | 12:47

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Seilübung am Weltmeistertag

Ohne Worte

Ohne Worte

„Im Schlaf sind wir noch nie Weltmeister geworden“, stellt Jan beim Frühstück fest. Als sich die deutsche Fußballnationalmannschaft in Rio de Janeiro mit einem 1:0-Sieg nach Verlängerung gegen Argentinien den Weltmeistertitel holt, liegen wir noch sanft in Orpheus‘ Armen. Irgendwann gegen halb sechs Uhr früh werde ich einmal kurz wach und zwinge mich, auf mein Telefönchen zu sehen. Per SMS hat mich meine Familie über den Ausgang des Endspiels informiert. Mit einem seligen Weltmeisterlächeln im Gesicht drehe ich mich um und schlafe noch eine Runde. Die Euphorie über den WM-Titel hält sich in Grenzen. Irgendwie hat fast jeder damit gerechnet, dass Jogis Jungs nach der 7:1-Gala gegen Brasilien auch die Gauchos aus Argentinien besiegen. „Die Deutschen haben es verdient – so oft, wie die bei den letzten Weltmeisterschaften im Halbfinale gestanden haben“, findet auch Churchy, einer unserer Österreicher. Wir haben doppelten Grund, uns über den WM-Sieg zu freuen. Mit dem Erfolg der deutschen Mannschaft hat auch Expeditionsleiter Luis seine Wette gegen den Leiter der lokalen Partner-Trekkingagentur gewonnen. Letzterer hatte versprochen, uns nach der Rückkehr vom Kokodak Dome nach Kashgar in ein Vier- statt in ein Drei-Sterne-Hotel einzuquartieren, sollte Deutschland Weltmeister werden.

Datum

14. Juli 2014 | 19:46

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Näher heran

Erstes Beschnuppern des Kokodak Dome

Erstes Beschnuppern des Kokodak Dome

Ich bin auf dem Mont Blanc. Gewissermaßen. Nur, dass ich nicht auf dem Gipfel des höchsten Bergs der Alpen stehe, sondern irgendwo in der Mitte des Kokodak Dome auf einem Felsblock sitze: 4867 Meter hoch (dort, wo auf dem Bild der weiße Pfeil zu sehen ist). Der vermeintliche Ruhetag gestaltet sich aktiver, als ich vorher gedacht hatte. „Heute machen wir ein kleine Wanderung“, kündigt Expeditionsleiter Luis beim Frühstück an. „Wir erkunden den besten Weg vom Basislager zum Einstieg in unsere Aufstiegsroute. Ganz locker, niemand sollte sich überanstrengen. Einfach nur, um uns besser zu akklimatisieren.“ Aus der lockeren Wanderung wird eine Sechs-Stunden-Tour.

Datum

13. Juli 2014 | 18:31

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Mopeds am Berg

Unser Basislager

Unser Basislager

Eigentlich müsste ich jetzt mit einem Fluch beginnen. Doch das, was heute nachmittag hier im Basislager des Kokodak Dome auf 4335 Metern zu hören war, war nicht gerade druckreif. Wir waren stinksauer. Bereits gestern in Kashgar hatten wir die Hälfte unseres Gepäcks vorgeschickt, damit es rechtzeitig im Basislager eintrifft. Als wir heute morgen aufbrachen, ließen wir die andere Hälfte der Seesäcke und Expeditionstaschen dort zurück, wo wir die Nacht im Zelt verbracht hatten. Mit der lokalen Partner-Trekkingagentur war vereinbart, dass das Gepäck hinauf zum Basislager transportiert würde, während wir nur mit unseren Tages-Rucksäcken aufstiegen. Eigentlich hätten wir stutzig werden müssen. Weit und breit keine Kamele , die in dieser Region doch normalerweise zum Materialtransport eingesetzt werden. Stattdessen beobachteten wir, wie kurz nach unserem Aufbruch zwei Mopeds mit je drei Taschen an uns vorbeifuhren. Wir dachten, dass das Gepäck im steileren Gelände auf Kamele umgeladen würde. Doch wir trafen nur vier klapprige Esel, die uns entgegenkamen. 

Datum

12. Juli 2014 | 20:30

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Zeitraubend und Furcht einflößend

Ralf beim Spuren nach Lager 1

Ralf beim Spuren nach Lager 1

Umsonst gespurt. „Es hat heute den ganzen Tag über geschneit“, berichtet Ralf Dujmovits aus dem Basislager auf der Diamir-Seite des Nanga Parbat. „Wir haben sicher zwischen 35 und 40 Zentimeter Neuschnee.“ Auf dem Weg zum Toilettenzelt sei er in eine Schneewehe gerutscht und habe Mühe gehabt, wieder herauszukommen. Ralf und sein polnischer Gefährte Darek Zaluski wissen, dass sie ihren Weg hinauf zum gestern angelegten Depot auf 5500 Metern wieder komplett neu spuren müssen. Der Neuschnee erhöht zudem die Lawinengefahr. „Wenn der Wind den Schnee nicht rausbläst, ist da gar nichts zu machen.“

Datum

31. Dezember 2013 | 17:14

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Nepal schickt Aufpasser ins Everest-Basislager

Tatü, tata, die Everest-Polizei ist da!

Nepals Regierung will den Bergsteigern am Mount Everest künftig genauer auf die Finger schauen. Von 2014 an soll ein Team der Regierung während der Frühjahrs-Saison seine Zelte im Everest-Basislager in 5300 Meter Höhe aufschlagen. Die Verantwortlichen in Kathmandu reagieren damit auch auf den Sherpa-Angriff gegen die europäischen Topbergsteiger Simone Moro und Ueli Steck sowie ihren Kameramann Jonathan Griffith. Eine Gruppe Sherpas hatte das Trio Ende April nach einem Streit im Lager 2 auf 6400 Metern geschlagen, mit Steinen beworfen und mit dem Tod bedroht. „Wenn die Regierung vor Ort ist, wird die Botschaft ‚Gesetzesverstöße sind strafbar’ eindrücklicher“, sagte Purna Chandra Bhattarai vom Tourismusministerium dem britischen Sender BBC.

Datum

2. August 2013 | 15:05

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Hops-Lawine hat Everest erreicht

Kinder zu haben, ist wirklich toll. Sie führen dir zwar einerseits vor Augen, dass du nicht mehr jung bist, bewahren dich aber andererseits davor, vorzeitig zu vergreisen. Ohne meine Kinder wäre der „Harlem Shake“ wahrscheinlich spurlos an mir vorüber gezogen. Sie machten mich auf ziemlich lustige Varianten dieses Rumgehopses aufmerksam. Das Muster ist immer gleich: Eine alltägliche Szene, im Hintergrund läuft der Hip-Hop-Song „Harlem Shake“ von Harry Rodrigues alias Baauer. Wenn nach 15 Sekunden der Bass richtig wummert und der Ruf „Do the Harlem Shake“ ertönt, beginnt das allgemeine Zappeln. Nach einer halben Minute ist der Spuk vorbei. Das Anfang Februar bei Youtube eingestellte Original von „Filthy Frank“ wurde schon fast 47 Millionen Mal geklickt. Und die Netzlawine ist nicht zu stoppen. Inzwischen gibt es Zehntausende von Varianten. Die aus dem Basislager auf der tibetischen Nordseite des Mount Everest (von Nelson Dellis) kann ich euch unmöglich vorenthalten :-):

Datum

3. Mai 2013 | 10:43

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Straßenlaterne im Basislager

Basislager zu Füßen des Mount Everest

Gut, wenn man alte Bekannte vor Ort hat. Richard Stihler, mit dem ich 2007 am Manaslu unterwegs war, versucht sich in diesem Frühjahr – wie berichtet – am Mount Everest. Heute wie damals trägt der Architekt aus Lahr in Baden das Herz auf der Zunge und wirft einen ungeschminkten Blick auf das Geschehen vor Ort. Das Basislager zu Füßen des höchsten Bergs der Erde war für Richie fast ein Kulturschock: „Vor mir liegt eine riesige Zeltstadt inmitten einer Gerölllandschaft mit geschätzt 1500(!) Zelten. Um vom ersten bis zum letzten Lager zu kommen, benötigt man fast eine Stunde“, schreibt der 43-Jährige.

Datum

26. April 2012 | 12:55

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Zwei Paare, zwei Geschichten

Letztes Essen im 'Dom' (l. Brigitte und Hans)

Oberhalb des Basislagers grasen bereits die Yaks, die morgen unser Gepäck zurück nach Kakkot bringen werden. Die Zeichen stehen auf Abstieg. Wir verlassen den Putha Hiunchuli. Brigitte und Hans haben beide den Gipfel erreicht. Das war nicht selbstverständlich. Das Paar hatte sich vorgenommen, von Lager 2 in einem Zug knapp 1200 Höhenmeter bis zum Gipfel aufzusteigen.

Datum

23. Oktober 2011 | 15:00

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Frost, Frust, Freude

Aua

So unterschiedlich die Mitglieder der Putha Hiunchuli Expedition sind, am heutigen Ruhetag im Basislager gleichen sie einander. Alle wirken müde, nachdenklich und klagen über schmerzende Fingerkuppen. Die arktischen Temperaturen am Gipfeltag haben Spuren hinterlassen.

Datum

22. Oktober 2011 | 18:40

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Neben der Spur

Auf 7150 Metern

Ich fühle mich wie in einem Film, bei dem die Tonspur den Bildern hinterherläuft. Eigentlich bin ich wie alle anderen Expeditionsteilnehmer wohlbehalten ins Basislager zurückgekehrt. Draußen ist es ungemütlich kalt. Es schneit leicht. Ich liege in meinem warmen Schlafsack und versuche zu verstehen, was da eigentlich gestern mit mir im Gipfelbereich des Putha Hiunchuli geschehen ist. Joachim hat mich eine Weile von Lager 3 auf 6600 Metern aus beobachtet. Schöner als er kann ich es nicht beschreiben. „Du hast dich so langsam bewegt. Du sahst aus wie einer, der eigentlich keine Chance hat, aber trotzdem versucht, sie zu nutzen.“

Datum

21. Oktober 2011 | 18:51

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