Search Results for Tag: Mount Everest
Der reale Wahnsinn
Auf dem Gipfel des Mount Everest geht es in diesen Tagen zu wie am ersten Tag des Sommerschlussverkaufs. Allein der Veranstalter International Mountain Guides hat 30 Expeditionsmitglieder auf den höchsten Punkt gebracht. Der beinamputierte Kolumbianer Nelson Cardona hat auf einer Prothese den Gipfel erreicht. Oder auch Khalid Sulaiman Alsiyabi als erster Bergsteiger des Sultanats Oman. Apa Sherpa hat seinen Rekord auf nun 20 Everest-Besteigungen gesteigert.
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Paarweise
Vor ein paar Tagen auf der Heimfahrt vernahm ich im Radio eine mir vertraute Stimme. Reinhold Messner gab eines seiner – geschätzt – fünf Interviews pro Tag. Ich amüsierte mich über die (wie so oft vergeblichen) Versuche der Moderatorin, den Redefluss der lebenden Bergsteigerlegende zu unterbrechen. Aus eigener Erfahrung weiß ich wie schwer das ist. Dann horchte ich auf. Reinhold war kurz angebunden. Die Frage: Ob er jemals seine Partnerin auf einen schwierigen Berg mitgenommen habe? „Nein, nur bis ins Basislager. Bei meiner Frau, mit der ich seit mehr als 20 Jahren zusammenlebe, waren die Rollen klar verteilt. Sie kümmerte sich um die Erziehung der Kinder.“ Und Messner schob noch nach, dass er es toll finde, dass Gerlinde Kaltenbrunner gemeinsam mit ihrem Ehemann Ralf Dujmovits am Mount Everest eine schwierige Route versuche. „Ich hatte nie eine solche Partnerin.“ Fast klang der 65-Jährige ein bisschen neidisch.
Gerlinde und Ralf
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Liebesbeweis
Der Traum von der Durchsteigung der Nordwand des Mount Everest ist für Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits geplatzt. Schweren Herzens und nach langer Diskussion entschied sich das Ehepaar, vom zentralen Rongbukgletscher zum Nordsattel aufzusteigen und von dort aus auf dem tibetischen Normalweg zu versuchen, den 8850 Meter hohen Gipfel zu erreichen. Selbstverständlich ohne Atemmaske, aber eben doch auf einer sportlich weniger anspruchsvollen Route. Was war geschehen?
Abschied von der „Supercouloir“-Route
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Weil sie da sind
Der Mount Everest liegt in Fesseln. Auf der nepalesischen Südseite des höchsten Bergs der Erde haben Sherpas bis zum höchsten Punkt Fixseile gelegt. Und auch auf der tibetischen Nordseite dürfte es kaum anders aussehen. Alles ist bereitet für den Massenansturm. Jetzt ist es nur noch eine Frage der Wetterverhältnisse, wann und wie viele zahlende Kunden den Gipfel erreichen. Eine Kanadierin war bereits, begleitet von ihrem Sherpa, oben auf 8850 Metern. Hunderte andere werden folgen.
Basislager auf der Südseite des Mount Everest
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Schrecksekunde am Mount Everest
Die letzte Nachricht von Gerlinde (Kaltenbrunner) und Ralf (Dujmovits) liegt schon einige Zeit zurück. Jetzt haben sich die beiden wieder von ihrer Expedition zur tibetischen Nordwand des Mount Everest gemeldet. Zur weiteren Akklimatisierung stiegen sie vom Wandfuß zum Nordsattel auf 7100 Metern auf.
Auf dem Weg zum Nordsattel
Dabei erlebten sie eine Schrecksekunde. Ein tellergroßer Stein knallte auf Gerlindes Eisgerät. „Ich schrie zu ihr hinauf, ob alles in Ordnung sei. Gerlinde zitterten ziemlich die Knie, sonst passte alles“, schreibt Ralf in ihrem Expeditionstagebach. „Wahrscheinlich hatte ein Bergsteiger knapp oberhalb des Nordcols den Stein abgetreten.“
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Bergsteigen nach Sendeplan
Der Wettlauf um den Titel „Erste Frau auf allen Achttausendern“ geht in die entscheidende Phase. Die Koreanerin Oh-Eun Sun ist an der 8091 Meter hohen Annapurna zu ihrem ersten Gipfelversuch aufgebrochen. Für das Wochenende wird stabiles Wetter erwartet. Begleitet von zwei Kameraleuten will „Miss Oh“ am Sonntag den höchsten Punkt erreichen. Nicht irgendwann, sondern zur besten Sendezeit in ihrer Heimat. Der südkoreanische Fernsehsender KBS hat von 13 bis 15.20 Uhr Ortszeit (6 bis 8.20 Uhr Mitteleuropäische Sommerzeit) eine Live-Übertragung von der Annapurna angesetzt. Achttausender-Bergsteigen nach Sendeplan, bizarr!
Oh Eun Sun fast am Ziel
Doch irgendwie passt es auch zu Ohs „Projekt 14“, das seit 2007 generalstabs- mäßig geplant und durchgeführt wurde. Damals bestieg sie zwei Achttausender, 2008 drei, 2009 vier. Auf sauberen Stil wurde kein Wert gelegt, es zählte allein, die Gipfel abzuhaken.
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13. Achttausender für Edurne Pasaban
Die Spanierin Edurne Pasabán hat am gestrigen Samstag (17.04.2010) die 8091 Meter hohe Annapurna in Nepal bestiegen, ihren 13. Achttausender. Nach ihrer Rückkehr vom Gipfel sagte die 36 Jahre alte Baskin: „Es war hart, sehr hart. Aber am Ende hat es sich ausgezahlt.“ Insgesamt erreichten neun Bergsteiger den höchsten Punkt. Unter ihnen war auch Joao Garcia, der als erster Portugiese alle 14 Achttausender bestiegen hat, allesamt ohne Atemmaske.
Pasabán am Gipfel der Annapurna
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Sir Ed’s Asche
Der Mount Everest ist immer für eine Schlagzeile gut. Vor einigen Tagen stand in den meisten deutschen Zeitungen zu lesen, dass in diesem Frühjahr die Asche des Erstbesteigers Sir Edmund Hillary am Gipfel verstreut werde. Apa Sherpa, Rekordhalter mit bisher 19 Besteigungen des höchsten Bergs der Erde, wolle die Asche auf den höchsten Punkt auf 8850 Metern bringen. Kein Wunder, dass fast alle Agenturen und Gazetten auf diese Nachricht abfuhren. Die Zutaten stimmten einfach: Everest, Hillary, Tod, Rekord, Gefahr. Dass die Aktion aber kurz darauf abgeblasen wurde, war in Deutschland kaum noch einem Blatt eine Meldung wert.
Das Gipfeldreieck des Mount Everest auf der nepalesischen Seite des Bergs: Hillary und Tenzing stiegen vom Südsattel (re.) auf.
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Kein Ort für einen Wettlauf
Ich halte nichts von Wettläufen am Berg oder im Eis. Pionierleistungen ja, doch Wettläufe erhöhen die ohnehin schon reichlich vorhandenen Risiken unnötig. Die sogenannte „Eroberung“ der Pole und der höchsten Berge der Welt sollten Warnung genug sein. Viele Abenteurer haben mit ihrem Leben dafür bezahlt. In diesen Tagen wird erneut viel über einen „Wettlauf im Himalaya“ geredet: Wer wird die erste Frau sein, der es gelingt, alle 14 Achttausender zu besteigen?
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Keine Expedition wie jede andere
Rätsel gelöst? Genau, auf dem Osterei war die – selbstverständlich detailgetreue – Abbildung der Mount-Everest-Nordwand zu sehen. Sie liegt auf der tibetischen (Viele Grüße an den chinesischen Zensor!) Seite des mit 8850 Metern höchsten Bergs der Erde. Vor fünf Jahren verbrachte ich dort im Basislager am zentralen Rongbuk-Gletscher auf 5500 Metern rund drei Wochen. Nach drei Trekkingtouren im Himalaya und Karakorum war es war meine erste Expedition, die ich als Reporter begleitete.
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