Unendliche Möglichkeiten und doch eingeschränkt
Neulich hat jemand mir gesagt, ein Master sei so viel Wert wie ein Bachelor damals und ein PhD – also ein Doktortitel – so viel wie ein Master. Wie ich schon in meinem letzten Blogeintrag geschrieben hatte, ist der Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt viel größer geworden und der Kampf um einen Job immer härter. Es gibt immer mehr Leute, die einen Master-Abschluss haben. Die Frage ist aber: Was passiert mit den Leuten, die keine Chance haben die Bildungsleiter weiter aufzusteigen?
Es gibt Möglichkeiten. Diese Menschen können an einem College, einer Berufschule oder an einer „Technischen-Schule“ eine Ausbildung machen. Normalerweise dauert es dann zwei Jahre, und am Ende hat man ein einen Diplom-Abschluss. Ich weiß, dass das Wort Diplom in Deutschland anders benutzt wird. Aber in Kenia haben die Abschlüsse einen anderen Stellenwert als in Deutschland. Die höchste akademische Stufe ist ein PhD, dann kommt der Master, dann der Bachelor und dann kommen Diplom und Zertifikat.
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Lernen, lernen, lernen – überqualifiziert und arbeitslos?!
Vor einem Jahr, als ich meine Diplomarbeit fertig geschrieben hatte, begann meine gefürchtete Reise: Ich musste auf Jobsuche gehen. Optimistisch, voller Energie, habe ich das Internet durchstöbert, mein altes Netzwerk zum Leben erweckt und verschiedene Job-Webseiten abonniert. Eigentlich sah alles vielversprechend aus! Mehr als 200 Bewerbungsschreiben später weiß ich jetzt, dass ich nur zu zwei Bewerbungsgesprächen eingeladen wurde und kein einziges Jobangebot bekommen habe! Ganz schön traurig.
Ich erinnere mich oft an ein Lied, das wir als Kinder gesungen haben: „Someni Vijana, Kisha utapata Kazi Nzuri sana.“ Übersetzt bedeutet das: „Geht in die Schule, danach könnt ihr einen guten Job bekommen!“ Dieses Lied sollte die Menschen dazu ermutigen in die Schule zu gehen, damit sie gute Arbeit finden. Doch die Zeiten haben sich geändert!
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Smart Learning – Unterricht mit Handy und Internet
„Hey, hast Du schon diese neue App, mit der man Geld vom Bankkonto aufs Handy überweisen kann?“
„Du meinst, ich kann meine Stromrechnung jetzt mit meinem Handy bezahlen?“
„Hat Dein Handy eine Doppel-SIM?“
Mit dieser Art von Gesprächen empfingen mich meine Freunde, als ich nach einem zweijährigen Auslandsstudium in Deutschland zurück nach Hause kam.
Es hat sich viel geändert. Von dem, was ich gelesen habe, ist Kenia mittlerweile wegweisend was die Informations- und Kommunikationstechnologien angeht, insbesondere hinsichtlich der Mobiltelefon-Technologie.
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Und was ist mit den Jungs? Kritische Anmerkungen zur Gleichberechtigung
Wir machen immer wieder den gleichen Fehler: Für uns ist der Begriff Gender gleichbedeutend mit den Belangen von Frauen. Die Gleichstellung der Geschlechter wird einfach mit Frauen und deren Kampf für Gleichberechtigung gleichgesetzt.
Soweit ich zurückblicken kann, haben Menschen um die Rechte der Frauen gekämpft. Auch große Institutionen wie die UNO setzen sich für die Rechte der Frauen ein – und das zu Recht. Sonst hätten wir heutzutage sicherlich nicht solche Fortschritte in Bezug auf die Emanzipation der Frauen zu verbuchen.
Allerdings kommt es mir so vor, dass damit die Belange der Jungen vergessen worden sind! Die Betonung auf die Mädchen und deren Förderung verlagert den Schwerpunkt weg von den Jungen. Hunderte von westlichen und lokalen Organisationen haben es sich zum Ziel gesetzt, Mädchen zu schützen, zu fördern und für die Emanzipation der Frauen zu kämpfen.
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Gebildete Frauen sind „teuer“
Letzte Woche habe ich einen Fernseh-Beitrag gesehen, in dem über Schulkinder berichtet wurde, die zehn Stunden unterwegs sind, um ihre Schule für gerade mal eine Stunde zu besuchen! Das klingt unglaublich, aber es passiert! Das liegt daran, dass in abgelegenen Landesteilen die Schulen weit auseinander liegen und ein gutes Transportsystem fehlt. Doch die Überwindung dieser geografischen Hürde stellt nur ein Hindernis dar, wenn es um den Zugang zu Bildung geht. In vielen Gesellschaften wird besonders den Mädchen der Zugang erschwert.
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Licht am Ende des Tunnels
Ich habe Marias Blog “Berlin und zurück“ gelesen, und in einigen ihrer Worte habe ich mich selbst wiedergefunden. Maria, die bei einem Marketing-Unternehmen einen gut bezahlten Job gekündigt hatte, um bei einer NGO anzufangen, schreibt: über ihren neuen Job: „In meiner Arbeit für die NGO lerne ich Welten kennen, die mit meiner eigenen bisher nichts zu tun hatten.“
Mir geht das ganz ähnlich bei meiner Arbeit für Givewatts, eine Organisation, die saubere, erneuerbare und sichere Energie liefert. Hier lerne ich „neue Welten“ kennen, ich erhalte ich eine ganz neue Perspektive, einen neuen Blick auf das Thema Bildung.
Das sieht man in einem Video, das ich gerade produziert habe. Darin geht es um Peter Ochieng, einen Schüler, der die Energie von Givewatts nutzt.
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23 Jahre später – ausgebildet, geschult, angelernt?
Nach fast 23 Jahren Schule sollte man meinen, dass man genug fürs ganze Leben gelernt hat (jedenfalls, wenn man berücksichtigt, dass die durchschnittliche Lebenserwartung auf dieser Seite der Weltkugel bei 60 Jahren liegt). Viele stehen dann allerdings erst am Anfang. So war es auch bei mir. Aber das muss ich erklären.
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