Nach Berlin und zurück
Im Dezember 2008 beendete ich mein Studium mit einem Bachelor in Kommunikationswissenschaften. Mein Schwerpunkt lag im Journalismus. Zu der Zeit hatte ich vor, im Bereich audio-visueller Produktionen zu arbeiten. Doch rückblickend muss ich sagen, dass es nicht auf meine Wünsche ankam. Wirklich wichtig war und ist nur, was ich mit dem Abschluss anfange und wie ich möglichst nah an meine Wünsche herankomme. Also musste ich meine Pläne und meine Ausgangslage überdenken.
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23 Jahre später – ausgebildet, geschult, angelernt?
Nach fast 23 Jahren Schule sollte man meinen, dass man genug fürs ganze Leben gelernt hat (jedenfalls, wenn man berücksichtigt, dass die durchschnittliche Lebenserwartung auf dieser Seite der Weltkugel bei 60 Jahren liegt). Viele stehen dann allerdings erst am Anfang. So war es auch bei mir. Aber das muss ich erklären.
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Ein unerwarteter Weg
Die meisten Menschen sind davon überzeugt, dass uns die Bildung nur für eine bestimmte Zeit unseres Lebens begleitet: wenn wir selber Schüler sind und später, wenn unsere Kinder ins Schulalter kommen. Doch man sollte auch an die denken, die viel zu diesem Bereich beitragen: die Lehrer.
Ich bin Englischlehrer, obwohl ich das zunächst gar nicht geplant hatte. Wirtschaft und Fremdsprachen waren meine Fächer, als ich meinen Wohnort und meine Universität wechseln musste.
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Die Hoffnung stirbt zuletzt
Eigentlich sollte es in meiner Heimat möglich sein, dass man in der Bildung individuelle Perspektiven, aber auch weltweit stattfindende Entwicklungen im Blick hat. Aber da gibt es einige Probleme. Die diktatorische Regierung im Irak hat noch bis vor kurzem den Bereich Bildung stark eingeschränkt. Schulen konnten sich nicht entwickeln, es gab nur wenige neue Konzepte.
Ich denke, dieses Land muss bei Null anfangen, mit einem System, das in diese modernisierte Welt passt. Das ist kein einfaches Vorhaben, und man braucht bestimmt viel Zeit und Aufopferung. Im Irak gibt es unterschiedliche Regionen, und so wird Bildung im Moment von zwei unterschiedlichen Systemen bestimmt.
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Die Qual der Wahl
Letztes Jahr habe ich die Universität mit einem Magister in Amerikanistik, Politik und Publizistik abgeschlossen. Das heißt, ich bin einen weiten Weg durch Deutschlands Bildungsinstitutionen gegangen: Grundschule, Gymnasium und Uni liegen hinter mir.
Ich habe das Gefühl, dass ich viele Freiheiten hatte, besonders ab der elften Klasse. Da gibt es bei uns sogenannte Leistungskurse, wo man einige Fächer auswählen kann, die einem besonders Spaß machen.
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