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Bildungswege

Fünf Blogger - fünf Länder - ein Dialog

Musiker, Lehrer oder beides?

Hellgurd Ahmed

Lana spielt auch im Ranya Orchester

Wenn man im fünften Studienjahr ist, muss man an einer Grundschule oder einem Kindergarten einige Lehreinheiten geben. Einen guten Monat lang unterrichtet man dort, und immer wieder kommen unsere Dozenten und Lehrer in die Klassen, um unsere Lehrmethoden zu bewerten. Es ist besonders wichtig, dass wir die Klassen vorbereiten und auch Tests ansetzen, damit sie sehen können, was wir in den vergangenen Jahren an der Uni gelernt haben. Was allerdings ein bisschen verwirrend ist, ist, dass man von uns verlangt, gute Lehrer zu sein und gleichzeitig aber auch gute Musiker.

Es macht Spaß, das was man gelernt hat, weiterzuvermitteln. Aber wir lernen sehr wenig Theorie und auch keine Lehrmethoden. Das gehört nicht in unser Bildungskonzept. Und so kommt es dann dazu, dass jeder von uns andere Themen unterrichtet – und das auf unterschiedliche Art und Weise.

Datum

Samstag, 02.06.2012 | 12:00

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Ein Jahr für das Selbststudium

Pavel Mylnikov

Eigentlich sollte man die Zeit vor der Uni genießen

Hellgurds Artikel über das Musikstudium hat mich nachdenklich gemacht: Wie viele junge Menschen haben wohl das Gefühl, dass ihr Studium nicht gefragt ist? Aber auch das was Kathrin in ihrem Artikel über den Schüler Simon schreibt, der Sorge hat nicht versetzt zu werden, macht mich nachdenklich. Das alles erinnert mich an ein Thema, das mit Bildung jenseits der Universität zu tun hat und unter Schulabgängern ziemlich weit verbreitet ist: ein Jahr Auszeit.

So wie ich das verstanden habe, ist es in westlichen Ländern völlig normal ist sich ein Jahr Zeit für sich zu nehmen: Man kann seinen Horizont erweitern, indem man einen Halbtagsjob annimmt oder einfach etwas Neues lernt. Außerdem kann man finanziell unabhängig werden oder einfach nur reisen. Ein weiteres Ziel ist es, in dieser Auszeit seine Zukunft zu planen. Aber warum ist dieses positive Phänomen in vielen Ländern, auch in Russland, so unbekannt?

Datum

Freitag, 01.06.2012 | 12:00

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Bildung durch das Internet alleine reicht nicht!

Kathrin Biegner

Studieren ohne Rechner - das kann ich mir nicht vorstellen

Emmy hat in einem ihrer Beiträge über E-Learning in Kenia geschrieben. Auch in Deutschland verändert das Internet die Art und Weise, wie man sich bildet, wie man lernt und  wie gelehrt wird.

Ich selbst nutze viele Internetseiten, um Vokabeln zu suchen und zu lernen. In meinem Spanischkurs an der Uni hatte jede Woche eine andere Person die Aufgabe die aktuellen Vokabeln auf der Website „Vokker“ einzutragen. Alle Kursmitglieder hatten dann Zugriff darauf und konnten so von zu Hause aus weiter lernen.

Generell kann ich mir nicht vorstellen, wie mein Studium ohne Internet ausgesehen hätte. Ich habe mir ziemlich schnell einen Laptop gekauft und dann während der Vorlesungen direkt auf dem Computer mitgeschrieben. Nach den Vorlesungen haben die Professorinnen und Professoren meist ihre Power Point Präsentationen auf eine Uni-Plattform im Internet geladen, wo wir sie uns herunterladen konnten. Das war praktisch, wenn man eine Vorlesung verpasst hat – oder vor den Prüfungen alles noch einmal wiederholen wollte.

Datum

Donnerstag, 31.05.2012 | 20:00

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Lernen, lernen, lernen – überqualifiziert und arbeitslos?!

Emmy Chirchir

Immer mehr Menschen haben Zugang zu Bildung - Und was dann?

Vor einem Jahr, als ich meine Diplomarbeit fertig geschrieben hatte, begann meine gefürchtete Reise: Ich musste auf Jobsuche gehen. Optimistisch, voller Energie, habe ich das Internet durchstöbert, mein altes Netzwerk zum Leben erweckt und verschiedene Job-Webseiten abonniert. Eigentlich sah alles vielversprechend aus! Mehr als 200 Bewerbungsschreiben später weiß ich jetzt, dass ich nur zu zwei Bewerbungsgesprächen eingeladen wurde und kein einziges Jobangebot bekommen habe! Ganz schön traurig.

Ich erinnere mich oft an ein Lied, das wir als Kinder gesungen haben: „Someni Vijana, Kisha utapata Kazi Nzuri sana.“ Übersetzt bedeutet das: „Geht in die Schule, danach könnt ihr einen guten Job bekommen!“ Dieses Lied sollte die Menschen dazu ermutigen in die Schule zu gehen, damit sie gute Arbeit finden. Doch die Zeiten haben sich geändert!

Datum

Donnerstag, 31.05.2012 | 14:00

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Erst in die Schule – und was dann?

Maria Cruz

Eine Zirkusshow in Barrio Mosconi an der staatlichen Schule

Ich habe Pavels Eintrag gelesen und mir darüber Gedanken gemacht, wie die außerschulische Lernsituation bei uns in Argentinien ist. Wir haben natürlich Vereine und Clubs, aber nur die wohlhabenden Familien können sich die leisten. Pavel sagt, dass die Menschen sich mehr und mehr nach Alternativen umschauen, weil das Bildungssystem mit der weltlichen Entwicklung nicht mehr Schritt halten kann. In armen Gegenden in meinem Land ist das eher umgekehrt. Die Kinder fallen aus dem Bildungssystem heraus, weil sie mit den Anforderungen nicht mithalten können. Und das liegt daran, dass sich keiner um ihre Bedürfnisse kümmert.

Es gibt schon Vieles, das dagegen getan wird. Was die Institutionen angeht, so bieten mittlerweile alle staatlichen Schulen und auch die privaten katholischen Schulen den Kindern ein warmes Mittagessen an. Für die Meisten von ihnen ist das der einzige Ort an dem sie überhaupt etwas zu essen bekommen. Schulen sind daher nicht mehr nur für die Bildung da, sondern sie ernähren diese Kinder auch.

Datum

Mittwoch, 30.05.2012 | 20:00

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Die Akzeptanz für Musik im Irak wächst!

Hellgurd Ahmed

Eine Freundin und ich beim Instituts Festival

In meinem letzten Eintrag  habe ich euch von den Problemen an den irakischen Kunsthochschulen berichtet. Im vergangenen Jahrzehnt haben die Menschen in Kurdistan meiner Meinung nach ein besseres Verständnis für Kunst entwickelt. Aber ganz besonders für Musik. Das gilt leider nicht für alle Regionen meiner Heimat. Es gibt sogar Familien, die ihren Töchtern nicht erlauben Musik zu studieren. Manche verbieten es auch ihren Söhnen, weil sie denken, dass es mit der Religion nicht zu vereinbaren ist und, dass es unangemessen sei Musik zu machen.

Datum

Mittwoch, 30.05.2012 | 14:07

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Der Abstieg geht schnell, ein Aufstieg ist kaum möglich im deutschen Schulsystem

Die Grundschule in Weiler, die Simon bis zur vierten Klasse besuchte (Foto: Kathrin Biegner)

Die Grundschule, die Simon bis zur vierten Klasse besuchte

Temperaturen um die 25 Grad und blauer Himmel: Für die meisten Kinder bedeutet das in Deutschland momentan Freibad und sich auf die sechswöchigen Sommerferien freuen, die bald beginnen. Viele verbinden mit dem nahenden Schuljahresende aber auch Ängste. Denn ihre Noten sind nicht gut genug, um in die nächste Klassenstufe versetzt zu werden oder auf ihrer jetzigen Schule bleiben zu können. Von diesen Befürchtungen hat Gaby, die Freundin meiner Mutter gerade erzählt. Ihr Sohn Simon ist momentan in der neunten Klasse eines Gymnasiums in Rheinland-Pfalz.

Datum

Dienstag, 29.05.2012 | 20:20

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Russische Jugendclubs: Mitmachen oder selbst gründen

Ein Mitglied eines Jugendsportclubs (Foto: Pavel Mylnikov)

Dabeisein ist alles: Ob beim Sport ...

In ihrem Eintrag erwähnte Kathrin deutsche Vereine, in denen junge Menschen die Möglichkeit haben, ihren Interessen nachzugehen, um Sport zu machen, etwas Neues zu lernen oder zusätzliche Fähigkeiten zu erlangen. Ich finde das Thema interessant, da ich selbst auch Wege suche, ein wenig Extra-Bildung in meinem Leben unterzubringen.

Es gibt zwar in jeder Generation junge Menschen, die nicht besonders scharf darauf sind, mehr als nötig zu lernen, aber die Mehrheit der Menschen, mit denen ich arbeite und spreche, will unbedingt weiter studieren und einen Abschluss erlangen. Das Problem ist, dass das konventionelle Bildungsmodell ihre Bedürfnisse nicht befriedigen kann, da es mit der weltweiten Entwicklung nicht mithalten kann.

Datum

Dienstag, 29.05.2012 | 16:19

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Männer und Frauen sind gleich – und doch ganz anders

Foto: Maria Cruz

Die Gender-Frage stellt sich schon von Anfang an

Emmy’s letzter Eintrag zu Gender und Bildung hat mich inspiriert. Denn eine wichtige Frage hatte ich mir bislang noch gar nicht gestellt: Wie schätzen Frauen in Argentinien eigentlich selbst ihre Bildungsmöglichkeiten ein?

Und – in Bezug zu Emmy – stellte ich mir folgende Frage: Was ist eigentlich die Rolle der Frauen in unserer heutigen Gesellschaft. Und warum sollten sie überhaupt die gleichen Rechte wie Männer haben? Meiner Meinung nach sollte jeder unabhängig vom Geschlecht ein Recht auf Bildung haben. Allerdings muss ich zugeben, dass es mir gar nicht so leicht fällt, das genauer zu begründen – und da bin ich nicht die einzige.

Datum

Sonntag, 27.05.2012 | 13:00

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Smart Learning – Unterricht mit Handy und Internet

Foto: Emmy Chirchir

Smart mit smartem Handy

„Hey, hast Du schon diese neue App, mit der man Geld vom Bankkonto aufs Handy überweisen kann?“
„Du meinst, ich kann meine Stromrechnung jetzt mit meinem Handy bezahlen?“
„Hat Dein Handy eine Doppel-SIM?“

Mit dieser Art von Gesprächen empfingen mich meine Freunde, als ich nach einem zweijährigen Auslandsstudium in Deutschland zurück nach Hause kam.

Es hat sich viel geändert. Von dem, was ich gelesen habe, ist Kenia mittlerweile wegweisend was die Informations- und Kommunikationstechnologien angeht, insbesondere hinsichtlich der Mobiltelefon-Technologie.

Datum

Samstag, 26.05.2012 | 13:00

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