Ein Kunststudium für Künstler!
Die Kunsthochschulen im Irak haben in den vergangenen Jahren einige Fortschritte gemacht und es gibt mittlerweile viele gute Absolventen. Doch das sollte nicht darüber hinweg täuschen, dass es immer noch Probleme gibt, über die wir dringend reden sollten. In diesem Blogeintrag möchte ich über das Kunststudium in meinem Land im Allgemeinen sprechen – darauf folgend dann über meine persönlichen Erfahrungen.
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Falsche Erwartungen
Ich habe Hellgurds letzten Eintrag gelesen – und darüber nachgedacht, wie es eigentlich für uns in Russland weiter geht, wenn wir einen Universitäts-Abschluss in der Tasche haben. Ich habe mich beispielsweise entschieden, zwei Abschlüsse zu machen – einfach aus dem Grund, weil mich zwei unterschiedliche Studienrichtungen interessieren und weil es mir gelungen ist, beide Studiengänge unter einen Hut zu kriegen. Zusätzlich habe ich noch Online-Kurse an einer amerikanischen Universität belegt, weil die Qualität der Lehre in meiner Heimatstadt mir unzureichend erscheint, und weil ich mich auch für den globalen Stellenwettbewerb rüsten möchte.
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Von Rabenmüttern und unmännlichen Vätern
María hat meinen Eintrag vom 14. Mai kommentiert: Sie zeigte sich überrascht über meine Beschreibung von Frauen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Tatsächlich haben mich diese Zahlen selbst überrascht, als ich sie zum ersten Mal hörte. Insbesondere da ich persönlich noch nie wegen meines Geschlechts diskriminiert worden bin. Auch meine Eltern behandeln meinen Bruder und mich gleich. Unterschiede fallen mir höchstens bei Familienfesten auf, die nämlich hauptsächlich von Frauen vorbereitet werden. Männer über 30 lassen sich selten in der Küche blicken. Damit kann ich aber leben. Schließlich helfe ich im Gegenzug ja auch nicht, wenn Bauarbeiten anstehen.
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Und was ist mit den Jungs? Kritische Anmerkungen zur Gleichberechtigung
Wir machen immer wieder den gleichen Fehler: Für uns ist der Begriff Gender gleichbedeutend mit den Belangen von Frauen. Die Gleichstellung der Geschlechter wird einfach mit Frauen und deren Kampf für Gleichberechtigung gleichgesetzt.
Soweit ich zurückblicken kann, haben Menschen um die Rechte der Frauen gekämpft. Auch große Institutionen wie die UNO setzen sich für die Rechte der Frauen ein – und das zu Recht. Sonst hätten wir heutzutage sicherlich nicht solche Fortschritte in Bezug auf die Emanzipation der Frauen zu verbuchen.
Allerdings kommt es mir so vor, dass damit die Belange der Jungen vergessen worden sind! Die Betonung auf die Mädchen und deren Förderung verlagert den Schwerpunkt weg von den Jungen. Hunderte von westlichen und lokalen Organisationen haben es sich zum Ziel gesetzt, Mädchen zu schützen, zu fördern und für die Emanzipation der Frauen zu kämpfen.
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Einblicke in das Leben dreier Frauen
Für meine Recherche über die Situation der Frauen im Irak habe ich mich am vergangenen Wochenende mit drei sehr unterschiedlichen Frauen getroffen. So konnte ich ein besseren Überblick darüber bekommen, wie sie ihre eigene Situation einschätzen, und wie frei sie sich im Irak fühlen. Einige Höhepunkte dieser Gespräche würde ich gerne mit Euch teilen.
Als erstes habe ich mich mit einer Freundin getroffen, die als Grundschullehrerin arbeitet. Sie ist verheiratet und hat ein Kind. Sie fühlt sich als freie Frau. Dennoch: „Wir haben noch nicht genügend Freiheiten – auch wenn es in den vergangenen Jahrzehnten viel besser geworden ist“, sagt sie.
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Können Gesetzesänderungen Vorurteile aufheben?
Während einer Pause meines Deutschkurses vergangenen Samstagmorgen diskutierte ich mit den anderen Teilnehmerinnen, wie Berufe, die früher vorwiegend Männern vorbehalten waren, heute von Frauen ausgeübt werden. Ganz ohne Spannungen verläuft das nicht und macht umso mehr deutlich, wie dringend wir eine grundlegende gesellschaftliche Veränderung brauchen (siehe dazu auch meinen vergangenen Eintrag).
Diese subtile Antipathie begegnet Frauen jeden Tag. Ein Beispiel: Mariana studiert Biologie. Sie erzählte mir, wie sie im Physikkurs einmal die Aufgabe bekam, einen Schaltkreis zu bauen. Der Lehrer kommentierte die Aufgabenstellung: „Mal sehen, ob die Frauen das hinkriegen.“ Er ging wie selbstverständlich davon aus, dass das nur „was für Männer“ sei.
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Hat man jemals ausgelernt?
Mit einem Universitäts-Abschluss in der Tasche startet man ins Arbeitsleben, denn das Thema Bildung ist damit abgehackt (zumindest bis die eigenen Kinder in den Kindergarten kommen) – so denken zumindest viele in Russland. Nach der Universität hat man ausgelernt, findet einen Job und das Leben nimmt seinen Lauf. Manchmal diskutiere ich mit meinen Freunden darüber und freue mich dann, dass einige in meiner Generation einen modernen Ansatz verfolgen: Wir finden es wichtig, niemals mit dem Lernen aufzuhören und auch als Berufstätige Kurse und Seminare zu belegen oder zumindest häufiger mal den Job zu wechseln.
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Nach der Schule: Ab in den Verein!
Auch außerhalb der Schule und Universität habe ich sehr viel gelernt: Schwimmen, Turnen, Spielen, Tanzen. Das alles konnte ich in Vereinen in Deutschland mit anderen Kindern gemeinsam in meiner Freizeit lernen. Da während meiner Schulzeit der Unterricht nur halbtags war, hatten wir nachmittags frei. Und so haben wir uns dann einfach zum Spielen getroffen oder sind eben zu verschiedenen Vereinen in unserem Ort gegangen. Im Turnverein zum Beispiel haben meine Freunde und ich viele tolle Stunden erlebt: Ob es um Sport ging oder das Sommerzeltlager in den Schulferien.
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Der Balanceakt der Frauen zwischen Beruf und Familie
Letzten Sonntag habe ich bei den Eltern meines Freundes zu Abend gegessen. Wir sitzen öfters zu viert zusammen und ich höre gerne zu, wenn Carolina, Diegos Mutter, von den ersten Verabredungen mit Horacio, seinem Vater, erzählt. Nicht allein deshalb, weil Liebe und Romantik im Spiel waren. Ihre Geschichte beschreibt auch, wie sie sich ein Stückchen Unabhängigkeit gesichert hat und wie sie ihren ersten Job bekam.
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Gebildete Frauen sind „teuer“
Letzte Woche habe ich einen Fernseh-Beitrag gesehen, in dem über Schulkinder berichtet wurde, die zehn Stunden unterwegs sind, um ihre Schule für gerade mal eine Stunde zu besuchen! Das klingt unglaublich, aber es passiert! Das liegt daran, dass in abgelegenen Landesteilen die Schulen weit auseinander liegen und ein gutes Transportsystem fehlt. Doch die Überwindung dieser geografischen Hürde stellt nur ein Hindernis dar, wenn es um den Zugang zu Bildung geht. In vielen Gesellschaften wird besonders den Mädchen der Zugang erschwert.
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