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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Glimpflich ausgegangen

Die Stadt Beni am Kali Gandaki

Die Stadt Beni am Kali Gandaki

Das war knapp. Eine Gerölllawine (s. Video unten) ist in der Nacht zum Sonntag rund 50 Kilometer nordwestlich der nepalesischen Stadt Pokhara in das Tal des Kali Gandaki gedonnert und hat den Fluss aufgestaut. Mehr als 20 Häuser wurden zerstört. Eine große Flutwelle drohte. Viele Bewohner des Tals, unter anderem in der neun Kilometer flussabwärts gelegenen 20.000-Einwohner-Stadt Beni, verbrachten die Nacht außerhalb ihrer Häuser. Das größte Wasserkraftwerk Nepals, rund 40 Kilometer südlich, wurde vorsorglich abgeschaltet. Alle Fluttore wurden geöffnet.

Datum

25. Mai 2015 | 13:21

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Nepal ruft. Wer kommt?

Trümmer, wo einst Langtang Village stand

Trümmer, wo einst Langtang Village stand

Etwa 100 Sekunden reichten, um Nepal von einem Traumland in ein Alptraumland zu verwandeln. Das Erdbeben am 25. April hinterließ eine Spur der Verwüstung. In einigen Gebirgsregionen lösten die Erdstöße Geröll-, Matsch-, Eis- oder Schneelawinen aus, die ganze Dörfer dem Erdboden gleich machten. Nach Angaben der Regierung Nepals wurden bei dem Haupt- und den zahlreichen Nachbeben rund 500.000 Häuser komplett zerstört. Die Behörden registrierten bisher mehr als 8600 Tote, unter den Opfern waren auch fünf deutsche Touristen. Vier weitere Deutsche würden noch vermisst, bestätigte mir heute ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin. Viele Tote, die tief unter Schutt- oder Geröllbergen begraben liegen, werden wohl niemals geborgen werden können. Eine Tragödie.

Über eine Million Jobs im Tourismus

„Das Leben muss weitergehen“, sagt Ganga Sagar Pant, Geschäftsführer des Verbandes der nepalesischen Trekkingagenturen (TAAN). „Unsere touristischen Attraktionen sind immer noch da: die Berge, die Flora und Fauna, der Dschungel, die Trekkingpfade.“

Datum

21. Mai 2015 | 14:29

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Traurige Liste

Wingsuit_1Ein Zischen, ein grüner Blitz, vorbei. Als ich vor einigen Wochen mit den Skiern am 2550 Meter hohen Brevent oberhalb von Chamonix eine kleine Pause machte, flog, nein, schoss ein Basejumper im grünen Wingsuit über mich hinweg talwärts. Wie eine Fledermaus mit Düsenantrieb. Ich räume ein, dass ich einerseits fasziniert war. Andererseits fragte ich mich, ob bei diesem Extremsport das Risiko wirklich noch kalkulierbar ist. Je nach Gelände genügt eine unerwartete Windböe von der Seite und das Leben des Springers endet an einem Felsvorsprung.

Datum

19. Mai 2015 | 17:37

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Dean Potter ist tot

Dean Potter (1972-2015)

Dean Potter (1972-2015)

Einer der Extremsten unter den Extremen ist tot. Dean Potter kam bei einem Wingsuit-Unfall im Yosemite-Nationalpark ums Leben. Mit dem 43-Jährigen US-Amerikaner starb auch sein 29 Jahre alter Landsmann Graham Hunt. Die beiden waren am Samstag mit ihren fledermausartigen Fluganzügen vom Taft Point, einem knapp 2300 Meter hohen Aussichtspunkt, in die Tiefe gesprungen. Ihre Leichen wurden am Sonntagmorgen an einer Felseinkerbung gefunden. Offenkundig waren beide gegen die Felsen geprallt, ihre Fallschirme waren nicht geöffnet. Basejumping und Wingsuit-Flights sind im Yosemite-Nationalpark verboten.

Datum

18. Mai 2015 | 12:06

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Kobusch: „Wie klein wir doch mit unserem Everest waren!“

Jost Kobusch

Jost Kobusch

Ein zwei Minuten und 28 Sekunden langes Video hat Jost Kobusch auf einen Schlag weltweit bekannt gemacht. Es zeigt die riesige Lawine, die sich nach dem Erdbeben in Nepal vom Siebentausender Pumori löste und das Basislager am Mount Everest verwüstete. 19 Menschen kamen ums Leben. Jost überlebte und stellte sein Video auf Youtube online. In Windeseile verbreitete es sich im Netz. Der 22 Jahre alte deutsche Bergsteiger ist nahe Bielefeld aufgewachsen. Im Gespräch mit mir bezeichnet sich Jost als Weltbürger: „Ich bin viel unterwegs. Im letzten Jahr etwa lebte ich sechs Monate in Kirgisien, zwei Monate in Nepal, zwei Monate auf Spitzbergen, einen Monat in Japan. Da bleibt nicht mehr viel übrig für die Heimatadresse, unter der ich gemeldet bin.“ Ende Mai will Kobusch nach Nepal zurückkehren, um dort zu helfen. Anschließend reist er nach Kirgisien weiter, um in dem kleinen Dorf Arslanbob, rund 200 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Bischkek, ein Kletterprojekt mit Einheimischen auf die Beine zu stellen. Ich habe mit Jost über seine Erlebnisse nach dem Erdbeben in Nepal gesprochen.

Jost, als diese Woche erneut in Nepal die Erde bebte, was ging dir da durch den Kopf?

Ich saß am Computer und erhielt eine Facebook-Nachricht eines Freunds, der schrieb: Wir haben überlebt. Ich hatte nichts davon mitbekommen. Ich habe dann sofort alle meine nepalesischen Freunde angeschrieben, ob es ihnen gut geht. Von einer Freundin, die sonst immer schnell antwortet, kam keine Rückmeldung, auch am Abend und am nächsten Morgen nicht. Ich begann, mir Sorgen zu machen. Glücklicherweise hat sie sich dann noch gemeldet und geschrieben, dass sie jetzt im Zelt leben, weil es sicherer ist. Das hat mich schon nervös gemacht. Da ich bald wieder nach Nepal fahre, habe ich mich auch um meine eigene Sicherheit gesorgt.

Datum

17. Mai 2015 | 17:05

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Überflüssige Effekthascherei

Zerstörtes Haus im Distrikt Sindhupalchowk

Zerstörtes Haus im Distrikt Sindhupalchowk

Als wäre nicht alles schon schlimm genug! Gestern Abend musste ich mich wieder einmal aufregen. Im Beitrag einer ZDF-Nachrichtensendung  wurde doch glatt behauptet, das Epizentrum des neuen Erdbebens in Nepal habe „direkt am Mount Everest“ gelegen, „am berühmten Dach der Welt, das nun einzustürzen droht“. Was soll diese völlig überflüssige Effekthascherei? Das Zentrum der Erdstöße lag im Distrikt Dolakha, gut 80 Kilometer westlich des höchsten Bergs der Erde. Und dass der Everest nun Gefahr läuft, in sich zusammenzustürzen, ist schlicht Unsinn. So verquer wie die Aussage waren auch die bewegten Bilder, die sie belegen sollten.

Datum

13. Mai 2015 | 12:39

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Neues schweres Erdbeben in Nepal

Erdbebengebiet

Der Stern markiert das Zentrum des Bebens (© USGS)

Nepal kommt einfach nicht zur Ruhe. Zweieinhalb Wochen nach dem verheerenden Erdbeben, das mehr als 8000 Menschen das Leben gekostet hatte, wurde das Land heute erneut von einem schweren Beben erschüttert. Die Erdstöße erreichten eine Stärke von 7,3 auf der Richterskala (zum Vergleich: das Beben am 25. April hatte eine Stärke von 7,8). Das Zentrum des Bebens lag nach Angaben des US Geological Survey und des deutschen Geoforschungszentrums Potsdam  im Distrikt Dolakha, 76 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Kathmandu. Ziemlich genau an dieser Stelle liegt die Bigu Gompa, eines der größten buddhistischen Nonnenklöster Nepals. Die Nonnen hatten gerade erst begonnen, die bei dem Beben vor gut zwei Wochen zerstörten Gebäudeteile wieder aufzubauen. Ebenfalls in Dolakha befindet sich das bei Trekkingtouristen beliebte Rolwaling-Tal mit dem bekanntesten Berg der Region, dem 7134 Meter hohen Gauri Shankar. Auch das Everest-Gebiet ist nicht weit entfernt: Gut 60 Kilometer trennten Namche Bazar, den Hauptort des Khumbu-Gebiets, vom Zentrum des Bebens.

Datum

12. Mai 2015 | 15:40

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Eilmeldung: Neues Erdbeben in Nepal

Ein weiteres starkes Erdbeben hat Nepal erschüttert. Die Nachrichtenagenturen melden, in der Hauptstadt Nepal seien die Menschen in Panik auf die Straßen gerannt. Die US-Erdbebenwarte teilt mit, die Erdstöße hätten eine Stärke von 7,4 auf der Richterskala erreicht. Das Zentrum des Bebens hätte 68 Kilometer westlich von Namche Bazaar gelegen, dem Hauptort des Nationalparks um den Mount Everest.

P.S.: Schaut bitte nach meinen Tweets auf der rechten Seite des Blogs. Dort gibt es die neuesten Informationen zum Beben.

Datum

12. Mai 2015 | 9:31

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Albert Precht tödlich abgestürzt

Abert Precht (1947-2015)

Abert Precht (1947-2015)

Österreich trauert um einen weiteren seiner großen Bergsteiger. Am Freitag – dem Tag, als in Linz der bei einer Skitour in Georgien erfrorene Edi Koblmüller zu Grabe getragen wurde – kam Albert Precht bei einem Kletterunfall auf Kreta ums Leben.  Der 67-Jährige stürzte mit seinem ein Jahr älteren langjährigen Seilpartner Robert Jölli aus der Kapsa-Wand in der Pervolakia-Schlucht in den Tod. Die Ursache des Unglücks ist noch unklar. Precht war mit seiner Ehefrau Herta und Freunden aus seiner Heimatstadt Bischofshofen auf die griechische Insel gereist, auf der er seit Jahren regelmäßig Kletterurlaube verbrachte.

Datum

10. Mai 2015 | 15:04

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Stille, wo früher Trubel war

Zerstörtes Haus in Sangachok

Zerstörtes Haus in Sangachok

Ralf Dujmovits ist erschüttert. „Ich habe selten so etwas Deprimierendes und Trauriges gesehen“, sagt Deutschlands erfolgreichster Höhenbergsteiger, als er mich aus Kathmandu anruft. Gerade ist er von einer ganztägigen Fahrt in die Region Sindhupalchowk, rund 80 Kilometer nordöstlich der Haupstadt, zurückgekehrt. In keinem Bezirk Nepals starben bei dem verheerenden Beben heute vor zwei Wochen mehr Menschen als in Sindhupalchowk. Mehr als 3000 Tote hat die Regierung dort bisher gezählt, über 7900 sind es in ganz Nepal.

Datum

9. Mai 2015 | 19:04

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Matthias Baumann (in Nepal): „Organisiertes Chaos“

Matthias Baumann im Krankenhaus Dhulikhel

Matthias Baumann im Krankenhaus Dhulikhel

Er hat nicht gezögert. Kaum waren die ersten Berichte über das verheerende Erdbeben in Nepal eingelaufen, packte der deutsche Arzt und Bergsteiger Matthias Baumann seine Sachen. Der Unfallchirurg aus Tübingen flog ins Katastrophengebiet, um zu helfen. Über eine Woche lang arbeitete der 43-Jährige in einem Krankenhaus in der Bergstadt Dhulikhel, 25 Kilometer östlich von Kathmandu gelegen. Vor seiner Heimreise am Sonntag will er sich noch einmal ein Bild von der Lage in den Bergdörfern der Region machen und helfen, so gut er kann.

Matthias, du bist jetzt anderthalb Wochen in Nepal. Wie lange hast du täglich gearbeitet?

Wir haben morgens um acht Uhr mit einem Treffen aller leitenden Ärzte und Krankenschwestern angefangen. Dabei wurde besprochen, was im Krankenhaus aber auch in den Krankenstationen auf dem Land an Hilfe benötigt wird. Dann legten wir los. Vorgegebene Zeiten gab es nicht. Jeder hat so lange gearbeitet, wie er es geschafft hat. Ich war meistens bis zehn, elf Uhr abends in der Klinik.

Datum

8. Mai 2015 | 11:53

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Erdbebenhilfe aus dem All

Vor und nach dem Erdrutsch in Langtang (© NASA)

Vor und nach dem Erdrutsch in Langtang (© NASA)

Nepal kann nach dem verheerenden Erdbeben vom 25. April jede Art von Hilfe gebrauchen. Auch die aus dem All. In den Tagen nach den Erdstößen wurde Satellitentechnik eingesetzt, um die Retter in dem Katastrophengebiet zu unterstützen. Der 1999 gegründeten Charta „Space and Major Disasters“ haben sich inzwischen 15 internationale Raumfahrtagenturen angeschlossen – darunter das United States Geological Survey (USGS), dem die NASA zuarbeitet, die Europäische Weltraum-Organisation (ESA) und auch das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR). Die Agenturen stellen bei Katastrophen wie der in Nepal ihr Datenmaterial zur Verfügung.

Datum

7. Mai 2015 | 16:46

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Everest-Permits hier und dort

Südseite des Mount Everest

Südseite des Mount Everest

Die Basislager auf beiden Seiten des Mount Everest haben sich elf Tage nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal geleert. Die Bergsteiger sind auf der Rückreise. Was geschieht nun mit ihren Permits, den Besteigungsgenehmigungen, wo sie doch nicht einmal einen Versuch machen konnten, den höchsten Berg der Erde zu besteigen? In Nepal hat das Sagarmatha Pollution Control Commitee (SPCC) die Regierung aufgefordert, die Permits von 2015 auch im kommenden Jahr anzuerkennen.

Datum

6. Mai 2015 | 16:04

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Tragödie in Langtang Village

Ein Bild der Verwüstung

Hier stand früher Langtang Village

Die ersten Videos aus dem Katastrophengebiet sorgen für blankes Entsetzen: Ein ganzes Dorf wie ausradiert. Bis auf ein einziges Haus, das direkt am Berg steht und von einem überhängenden Felsen geschützt wurde, hat eine riesige Schlammlawine alle Gebäude in Langtang Village zerstört oder verschüttet. Rund 200 Menschen lebten bis zu dem Erdbeben vor zehn Tagen in dem Ort auf rund 3500 Metern, der an der äußerst beliebten Trekkingroute durch das Langtang-Tal lag. Kaum jemand hat überlebt. Rund 100 Tote, darunter auch ausländische Touristen, wurden geborgen.

Datum

5. Mai 2015 | 16:01

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Kostenloser Rückflug aus Tibet für alle Sherpas?

Der Potala-Palast in Lhasa

Der Potala-Palast in Lhasa

China zeigt sein freundliches Gesicht. Für den 10. Mai plane die chinesische Regierung, „den gesamten Sherpas (also nicht nur den Hochträgern, sondern auch den Köchen und Küchenhelfern) einen kompletten Charterflug von Lhasa nach Kathmandu kostenlos zur Verfügung zu stellen“, schreibt mir Ralf Dujmovits und spricht von einer „großzügigen Geste“ – trotz  der zu erwartenden Propaganda der Chinesen. Der erfolgreichste deutsche Höhenbergsteiger ist inzwischen wie viele andere westliche Bergsteiger, die in Tibet auf Expedition waren, in Lhasa eingetroffen. „Die China Tibet Mountaineering Association (CTMA) trägt großzügig die Kosten für den Rücktransport nach Lhasa, Unterbringung und Verpflegung. Und sie kümmert sich um die Visaformalitäten der gesamten gestrandeten Bergsteiger an allen tibetischen Gipfeln“, berichtet der 53-Jährige. Der Landweg von Tibet nach Nepal ist neun Tage nach dem verheerenden Erdbeben blockiert. Chinesische Helfer versuchen seit gestern, vom nepalesischen Grenzort Kodari aus mit schwerem Gerät die Verbindungsstraße nach Kathmandu freizuräumen.

Datum

4. Mai 2015 | 14:25

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