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Everest-Saison lief “reibungslos”
„Es war eine gute Saison“, schreibt mir Nishma Khadgi, die bei Asian Trekking, dem führenden Expeditionsveranstalter Nepals, für Marketing zuständig ist. „Die Dinge haben sich weitgehend normalisiert. Die Stimmung unter den Bergsteigern und Sherpas ist gut, das stimmt uns für die künftigen Saisons optimistisch.“ Nach Angaben des nepalesischen Tourismusministeriums bestiegen in diesem Frühjahr 456 Bergsteiger von der Südseite aus den Mount Everest, 199 davon kamen aus dem Ausland. Die offiziellen Zahlen von der Nordseite stehen noch aus.
Mit dem Nepalesen Mingma Gyalje Sherpa und dem Schweizer Kari Kobler haben zwei weitere Expeditionsleiter auf meine Bitte reagiert, mir ihre persönliche Everest-Saisonbilanz zu geben. Mingma war im Frühjahr auf der Südseite, Kari auf der Nordseite. Beide halten sich derzeit in Pakistan auf, wo sie Expeditionen zum K 2 anführen, dem zweithöchsten Berg der Erde. Und noch eine Gemeinsamkeit gibt es: Beide Expeditionsleiter bestiegen im Mai den Everest selbst.
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Everest-Saison „so normal, wie sie sein konnte“
Vor der Saison waren sich eigentlich alle einig: Noch ein Jahr mit Unglücken und ohne Gipfelerfolge am Mount Everest würde das kommerzielle Bergsteigen am höchsten Berg der Erde kaum verkraften. Es kam anders. Mehr als 400 Besteigungen auf der nepalesischen Südseite des Everest, über 100 auf der tibetischen Nordseite, fünf Todesfälle im Gipfelbereich. Alles wieder normal? Irgendwelche Probleme, auf die man hinweisen sollte? Das habe ich einige Expeditionsveranstalter gefragt, die im Frühjahr am Everest waren. Die ersten drei haben bereits geantwortet. Es gibt einige Übereinstimmungen. Aber lest selbst!
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„Everest-Sicherheit hat ihren Preis“
Glück ist nicht planbar, die Voraussetzungen dafür bis zu einem gewissen Grad schon. „Ich kam auf den Gipfel und hatte ihn für mich und meinen Sherpa Son Dorjee alleine“, erzählt mir Andreas Friedrich, der am 13. Mai als erster Deutscher in dieser Saison auf dem Gipfel des Mount Everest stand. „Es war ein unglaublicher Luxus, dort oben alleine zu stehen. Da hatte ich Riesenglück.“ Zu verdanken habe er es der Weitsicht seines erfahrenen Expeditionsleiters Russell Brice. Der „alte Fuchs“ aus Neuseeland, Chef des Veranstalters Himalayan Experience, war mit seiner Gruppe im Basislager geblieben, als fast alle Gruppen sich per Hubschrauber in niedrigere Regionen fliegen ließen, um sich für einen Gipfelversuch um den 20. Mai herum noch einmal in „dickerer“ Luft zu erholen. „So hatten wir einen Vorsprung von einigen Tagen und erreichten als erstes Team eines kommerziellen Veranstalters den Gipfel“, sagt Andreas Friedrich.
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Ohne Flasche auf den Gipfel
Er hat es schriftlich. Der chinesisch-tibetische Bergsteiger-Verband CTMA bescheinigte Thomas Lämmle, dass er den Gipfel des Mount Everest am 23. Mai ohne Flaschensauerstoff erreicht hat. Der Deutsche gehörte – wie berichtet – zu einer Handvoll von Bergsteigern, die es in dieser Saison ohne Atemmaske bis zum höchsten Punkt auf 8850 Metern schafften. „Zum Schluss machte ich wirklich vier Atemzüge pro Schritt“, schreibt mir Thomas aus Kathmandu, wo er auf den Heimflug wartet. „Aber ich war nicht am Limit. Ich konnte den Aufstieg genießen, da es fast windstill und relativ warm war. Der Gipfel steckte leider in einer Wolkenhaube.“
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Totenbergung am Everest: Schwierig und gefährlich
Mehr als 400 Besteigungen, fünf Todesfälle. So lautet bisher die Bilanz der Frühjahrssaison am Mount Everest, die sich langsam, aber sicher dem Ende zuneigt. Die beiden indischen Bergsteiger, die seit knapp einer Woche, vermisst wurden, sind offenbar beide tot. Ein Sherpa-Rettungsteam entdeckte oberhalb des Südsattels die Leiche von Paresh Chandra Nath. Aufkommender starker Wind hinderte die Sherpas daran, weiter aufzusteigen, um auch nach dem zweiten Vermissten, Gautam Ghosh, zu suchen. Die Aussicht, ihn lebend zu finden, ist praktisch gleich Null. Die Leichen des Niederländers Eric Arnold und der Australierin Maria Strydom wurden inzwischen per Hubschrauber nach Kathmandu übergeführt. Der Körper des ebenfalls bei einem Gipfelversuch verstorbenen Inders Subhash Pal sollte noch heute nach Lager 2 gebracht werden, um anschließend von dort aus ausgeflogen zu werden.
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Bravo, Everest-Ladies!
Power-Frauen auf dem Mount Everest. Unter der Handvoll Bergsteiger, die bisher in dieser Frühjahrssaison ohne Flaschensauerstoff den 8850 Meter hohen Gipfel erreichten, waren auch zwei Frauen: Melissa Arnot und Carla Perez. Vor ihnen war dieses Kunststück erst sechs anderen Bergsteigerinnen gelungen: Lydia Bradey (Neuseeland, 1988), Alison Hargreaves (Großbritannien, 1995), Francys Arsentiev (USA 1998, sie starb jedoch beim Abstieg), La Ji (China, 2004), Nives Meroi (Italien, 2010) und Gerlinde Kaltenbrunner (Österreich, 2010).
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Heiratsantrag auf dem Everest
Wer kann da schon nein sagen? Thomas Lämmle hat seiner Lebensgefährtin auf dem Gipfel des Mount Everest in 8850 Metern Höhe per GPS-Nachrichtendienst einen Antrag gemacht: „Heike, willst du mich heiraten?“ Die Antwort der Holden wurde (noch) nicht übers Internet verbreitet. Thomas erreichte heute über die Normalroute auf der tibetischen Nordseite den höchsten Punkt der Erde – ohne Flaschensauerstoff. Für den 50-Jährigen aus der Stadt Waldburg in Baden-Württemberg ist der Everest der fünfte Achttausender, den er bestiegen hat. Zuvor war der Höhenbergsteiger und Sportwissenschaftler aus dem Allgäu bereits am Cho Oyu (2003), Gasherbrum II (2005 und 2013), Manaslu (2008) und der Shishapangma (2013) erfolgreich gewesen. In diesem Frühjahr hatte Lämmle einen Gipfelversuch am Cho Oyu wegen schlechten Wetters abgebrochen.
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Zwei Tote am Everest
Kein guter Tag am Mount Everest. Gleich zwei Todesfälle musste der nepalesische Veranstalter Seven Summit Treks am Samstag vermelden. Zunächst starb am Südsattel auf knapp 8000 Metern der Niederländer Eric Arnold, später dann die Australierin Maria Strydom , beide waren offenkundig höhenkrank. Arnold, 35 Jahre alt, hatte den Gipfel erreicht und war im Abstieg, die 34 Jahre alte Strydom hatte ihren Gipfelversuch offenbar abgebrochen.
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Gläserne Everest-Bergsteiger
Es ist nicht nur die dünne Luft am Mount Everest, die Bergsteiger hecheln lässt. Inzwischen scheint auch ein Wettlauf um die hipste Nutzung der so genannten „sozialen“ Netzwerke entbrannt. Spitzenreiter in dieser Kategorie – berücksichtigt man das mediale Echo weltweit – sind in diesem Frühjahr ohne Frage die beiden US-Amerikaner Adrian Ballinger und Cory Richards. Sie dokumentieren ihren Aufstieg ohne Flaschensauerstoff auf der tibetischen Nordseite auch via Snapchat – jenen Mitteilungs-Dienst für Smartphones und Tablets, bei dem die Einträge nach einer Weile automatisch verschwinden – und erzeugen damit bei den Couch potatoes für Schnappatmung. Unter #EverestNoFilter kann jeder quasi in Echtzeit und ungefiltert dabei sein, wenn Ballinger und Richards über den Nordostgrat aufsteigen. Die beiden wollen am Wochenende den 8850 Meter hohen Gipfel erreichen.
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Mehr als 150 Gipfelerfolge, ein Todesfall
Ein einsames Gipfelerlebnis sieht anders aus. Gyanendra Shrestha vom nepalesischen Tourismusministerium sagte der in Kathmandu erscheinenden Zeitung „The Himalayan Times“, seit dem Morgen hätten rund 150 Bergsteiger den 8850 Meter hohen Gipfel des Mount Everest erreicht. Die Zahl werde wahrscheinlich im Laufe des Tages auf über 200 steigen. Nachdem der starke Wind abgeflaut war, hatten sich viele Teams auf der nepalesischen Seite auf den Weg gemacht. Die zahlreichen Everest-Gipfelerfolge wurden von einem Todesfall am Nachbarberg Lhotse überschattet.
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Beck Weathers: „Ich würde es ohne Zögern wieder tun“
Die Everest-Gipfelwelle rollt. In diesen Tagen werden sowohl auf der tibetischen Nord-, als auch auf der nepalesischen Südseite des höchsten Bergs der Erde dutzende, wenn nicht gar hunderte Gipfelerfolge erwartet. Ob sich die Everest-Anwärter von heute noch an Beck Weathers erinnern? Möglicherweise. Schließlich hat 2015 der erfolgreiche Hollywood-Film „Everest“ seine Geschichte noch einmal aufgearbeitet. Vor 20 Jahren wollte auch Beck auf das Dach der Welt steigen. Wegen Sehproblemen musste der Pathologe aus den USA auf rund 8400 Metern seinen Gipfelversuch abbrechen. Später geriet er in jenen Sturm, der innerhalb von 24 Stunden acht Bergsteigern das Leben kostete.
Dass Weathers noch lebt, grenzt an ein Wunder. Eigentlich war er schon so gut wie tot, seine Gefährten hielten ihn jedenfalls dafür. Nach einer Nacht im Whiteout ließen sie Beck ^im Schnee liegen, auf rund 8000 Metern, unweit des Südsattels. Beck erwachte aus seiner Bewusstlosigkeit und schleppte sich trotz schwerster Erfrierungen aus eigener Kraft ins Lager 4. Von dort brachte ihn ein Rettungsteam hinunter nach Lager 2 auf 6400 Metern. Von dort wurde Beck mit einem spektakulären Hubschrauber-Flug in Sicherheit gebracht. Weathers‘ rechter Arm musste bis knapp unterhalb des Ellenbogens amputiert werden. Beck verlor außerdem sämtliche Finger der linken Hand. Seine erfrorene Nase musste in zahlreichen Operationen rekonstruiert werden.
Ich habe anlässlich des 20. Jahrestags des Everest-Unglücks 1996 Kontakt zu Beck Weathers aufgenommen. Weil er auf Reisen war, konnte mir der 69-Jährige seine Antworten auf meine Fragen erst wenige Tage nach dem Jubiläum schicken.
Beck, das Unglück 1996 am Everest war für dich sicher eine der einschneidendsten Erfahrungen überhaupt. In welcher Weise hat es dein Leben verändert?
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Cool macht das Everest-Dutzend voll
Auch die ersten ausländischen Bergsteiger haben nun den Gipfel des Mount Everest erreicht. Nachdem am Donnerstag – wie berichtet – neun Sherpas den Weg zum höchsten Punkt auf 8850 Metern mit Fixseilen vorbereitet hatten, erreichten am Freitag auch die beiden Briten Kenton Cool (42 Jahre alt) und Robert Lucas (53) den Gipfel, begleitet von den beiden Sherpas Dorchi Gyalzen und Pemba Bhote. Cool stand bereits zum zwölften Mal auf dem Dach der Welt. Seinen sechsten Everest-Gipfelerfolg genoss, wenige Minuten nach den Briten, der Mexikaner David Liano Gonzalez (36), auch er in Begleitung eines Sherpas: Pasang Rita.
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Erste Everest-Gipfelerfolge auf der Südseite seit drei Jahren
Die Arbeiter waren die ersten. Neun Sherpas erreichten heute als Erste in diesem Frühjahr den Gipfel des Mount Everest. Das teilte Ang Tshering Sherpa mit, Präsident des nepalesischen Bergsteiger-Verbands NMA. Die Sherpas gehörten zu einem Team mehrerer Expeditionsveranstalter, das Fixseile bis zum höchsten Punkt auf 8850 Metern legte. Es waren die ersten Gipfelerfolge auf der nepalesischen Seite des Everest seit drei Jahren.
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Gipfelerfolge am Manaslu, Cho Oyu und Everest
It’s showtime im Himalaya. Nachdem alle Bergsteiger ihre Akklimatisierung an den Achttausendern abgeschlossen haben dürften, werden die ersten Gipfelerfolge vermeldet. Der Rumäne Horia Colibasanu und der Slowake Peter Hamor erreichten gestern über die Normalroute auf der Nordostseite den 8163 Meter hohen Gipfel des Manaslu – ohne Flaschensauerstoff und ohne Sherpa-Unterstützung. Dieser Aufstieg diente eigentlich nur der Akklimatisierung. Die beiden planen, den Berg ein zweites Mal zu besteigen, auf einer neuen „langen und schweren Route“ (Colibasanu) auf der Nordseite des Bergs.
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Rettungsaktion am Mount Everest
Everest auf die harte Art. So hatten die beiden slowakischen Bergsteiger Zoltan Pál und Vladimir Štrba ihre Expedition auf der Südseite des höchsten Bergs der Erde getauft. Sie wollten den 8850 Meter hohen Gipfel über die schwierige Route durch die Südwestwand erreichen, die von Doug Scott und Dougal Haston erstmals 1975 durchstiegen wurde. Im Gegensatz zu Briten planten die beiden Slowaken, die Route in der Wand wenn möglich im Alpinstil zu klettern, also ohne Sherpa-Unterstützung, Fixseile, feste Hochlager und auch ohne Flaschensauerstoff. In der Wand gerieten die beiden jetzt in Bergnot.
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