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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Dramen am Broad Peak und am Gasherbrum I

Thomas Lämmle (r.) mit dem Rettungsteam

Thomas Lämmle brachte es auf den Punkt. „Ich glaube nicht, dass noch einer der drei Vermissten lebt“, sagte der Bergführer aus dem Allgäu. Lämmle, der vor wenigen Tagen eine Gruppe von Bergsteigern auf den Gipfel des Achttausenders Gasherbrum II geführt hatte, leitete eine dreitägige Rettungsaktion, bei der mit einem pakistanischen Armeehubschrauber nach den seit über einer Woche vermissten Iranern Aidin Bozorgi, Pouya Keivan und Mojtaba Jarahi gesucht worden war. Das letzte Lebenszeichen per Funk hatte es am Samstag gegeben. „Ich denke, sie wurden Opfer der großen Höhe und der Dehydrierung“, sagte Lämmle. Die Iraner werden auf einer Höhe von 7500 Metern vermutet, weit abseits der Normalroute.

Datum

25. Juli 2013 | 18:05

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Sorge um iranische Bergsteiger

Broad Peak

Am Achttausender Broad Peak in Pakistan schwindet die Hoffnung, drei vermisste iranische Bergsteiger zu retten. Nach Angaben der pakistanischen Behörden wurde die Suche nach dem Trio vorerst eingestellt. Weder Suchmannschaften am Berg, noch die Besatzung eines Armeehubschraubers hätten die Vermissten entdeckt, teilte Manzoor Hussain mit, der Präsident des Alpine Club of Pakistan. Nach seinen Angaben hatten die Iraner einen Hilferuf abgesetzt und berichtet, dass sie erschöpft seien und nichts mehr zu essen hätten.

Datum

22. Juli 2013 | 23:43

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Todesfälle und Gipfelerfolge im Karakorum

Artur Hajzer (1962-2013)

In meinen beiden Urlaubswochen ist im Karakorum einiges geschehen. Wieder ist einer der ganz Großen für immer am Berg geblieben. Der Pole Artur Hajzer stürzte am 8080 Meter hohen Gasherbrum I in den Tod. Wegen schlechten Wetters hatten der 51-Jährige und sein Landsmann Marcin Kaczkan zuvor ihren Gipfelversuch abbrechen müssen. Beim Abstieg verlor Hajzer den Halt und stürzte durch das so genannte „Japaner-Couloir“ rund 500 Meter tief ab. Über diese Rinne in der Nordflanke führt die Normalroute am G I. Als Kaczkan seinen Gefährten fand, war dieser bereits tot. 

Datum

19. Juli 2013 | 17:33

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Am Nanga Parbat kein Risiko gehen

Westseite des Nanga Parbat

Der Mordanschlag am Nanga Parbat hinterlässt selbst Pakistan-Kenner fassungslos. „Wir sind davon kalt erwischt worden“, sagt mir Eberhard Andres, beim Trekking-Veranstalter Hauser Exkursionen für Reisen nach Pakistan zuständig. „Es war wirklich das allererste Mal, dass so etwas vorgefallen ist.“ Terroristen der Taliban hatten das Basislager an der Westflanke des Nanga Parbat angegriffen und nach neuen Informationen elf Bergsteiger erschossen: drei Ukrainer, drei Chinesen, zwei Slowaken, einen Litauer, einen Nepalesen und einen Pakistaner. Der Anschlag habe „eine komplett neue Qualität“, meint Dominik Müller, Chef der Agentur Amical Alpin. Auch der Schweizer Expeditionsveranstalter Kari Kobler ist geschockt: „Man hat schon gewusst, dass Pakistan ein heißes Pflaster ist. Aber doch nicht im Norden.“  Alle rechnen mit negativen Folgen für den Bergtourismus in Pakistan, der nach mageren Jahren in Folge der unsicheren Lage gerade erst wieder auf die Füße gekommen war. 

Datum

24. Juni 2013 | 16:18

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Everest de luxe

Geld regiert den Berg

Einen Tata Nano gibt es nicht unter den Expeditionen zum Mount Everest, wohl aber einen Rolls Royce. So billig wie der indische Kleinwagen – der Tata Nano kostete 2009 bei seiner Markteinführung umgerechnet 1700 Euro, erwies sich aber trotzdem als Ladenhüter – ist das Abenteuer am höchsten Berg der Erde eben nicht zu haben. Nach oben aber scheint es kaum Grenzen zu geben. Bislang hielt ich eigentlich schon das Angebot eines Veranstalters aus den USA für extrem teuer, der in diesem Frühjahr für eine „Elite Expedition“ 85.000 Dollar pro Person verlangte und dafür mit Zeitersparnis und Komfort warb: „Du kletterst niemals mit mehr als einem Tagesrucksack.“ Doch dieser Preis ist – um einen früheren Deutsche-Bank-Chef zu zitieren – geradezu eine Erdnuss im Vergleich zu dem, was jetzt der britische Bergsteiger Kenton Cool verlauten ließ.

Datum

11. Juni 2013 | 16:45

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Auch alte Männer können zicken

Min Bahadur Sherchan hat noch nicht genug

Zurück von meinem Ausflug nach London zur 60-Jahr-Feier der Erstbesteigung des Mount Everest muss ich noch die letzten Tage der Frühjahrssaison am höchsten Berg der Erde aufarbeiten. Nach noch nicht bestätigten Angaben wurde der Everest im Mai knapp 700 Mal bestiegen. Neun Menschen bezahlten das Abenteuer Mount Everest mit dem Leben. Der Nepalese Min Bahadur Sherchan brach seinen Versuch ab, sich quasi in letzter Minute der Saison den Altersrekord zurückzuholen. „Diesmal waren mir Wetter und Glück nicht zugetan“, schrieb der 81-Jährige auf seiner Facebook-Seite. Er sei knapp oberhalb des Basislagers gestürzt und habe sich dabei eine Rippenverletzung zugezogen.

Datum

3. Juni 2013 | 16:31

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Wie viel Heli darf sein?

Miura und der Heli

Ihr haltet mich wahrscheinlich für kleinkariert. Aber für mich hast du einen Berg erst richtig bestiegen, wenn du auch wieder aus eigener Kraft heruntergekommen bist. Dass sich Bergsteiger direkt vom Everest-Basislager ausfliegen lassen anstatt wie früher herauszuwandern, kann ich ja vielleicht noch hinnehmen. Aber wenn das Beispiel von Yuichiro Miura Schule machen sollte, finde ich das bedenklich. Nachdem der Japaner als erster 80-Jähriger den Gipfel des Mount Everest erreicht hatte, ließ er sich – ohne erkennbare große Notlage – mit dem Hubschrauber aus Lager 2 auf 6500 Metern ins Basislager zurückfliegen. Per Facebook ließ er verkünden, im Khumbu-Eisbruch sei etwas zusammengebrochen, die von den Sherpas versicherte Route sei gesperrt. Also nichts wie ab in den Heli! Kurzer Zwischenstopp im Basislager und weiter nach Kathmandu. 

Datum

27. Mai 2013 | 18:08

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Phurba Tashi stellt Everest-Rekord ein

Phurba Tashi

Das Jubiläumsjahr könnte ein Rekordjahr am Mount Everest werden. 60 Jahre nach dem Erfolg von Edmund Hillary und Tenzing Norgay standen in diesem Frühjahr schon mehr als 600 Bergsteiger auf dem Gipfel. Und die Saison endet erst in einer Woche. Phurba Tashi, der Sirdar sprich leitende Sherpa des Expeditionsveranstalters Himalayan Experience, erreichte zum zweiten Mal in diesem Jahr den höchsten Punkt, zum 21. Mal insgesamt. Damit egalisierte der 1971 in Khumjung geborene Phurba den Rekord des legendären Apa Sherpa, der seine Everest-Karriere 2011 beendet hatte. Der US-Amerikaner Dave Hahn stand zum 15. Mal auf dem Dach der Welt, so oft wie kein anderer Nicht-Sherpa.

Datum

24. Mai 2013 | 23:22

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Miura bricht Altersrekord

Miura beim Aufstieg (weit unten)

Der erste 80-Jährige hat den Mount Everest bestiegen. Der Japaner Yuichiro Miura erreichte nach Angaben seine Teams heute um 12.15 Uhr Ortszeit den höchsten Punkt auf 8850 Metern. „Ich fühle mich wie der glücklichste Mensch der Welt“, wird der Senior zitiert. „So wie jetzt habe ich mich noch nie in meinem Leben gefühlt. Allerdings war ich auch noch nie so erschöpft.“ Wie viele Flaschen Sauerstoff Miura wohl bei seinem Aufstieg mit zwei zusätzlichen Zwischenlagern verbraucht hat? Das wurde natürlich nicht mitgeteilt. 

Datum

23. Mai 2013 | 10:55

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Everest-Erstlinge und wahre Pioniere

Bitte einen Tee mit Sauerstoff!

Gut 100 weitere Everest-Besteigungen sind heute dazugekommen, das halbe Tausend ist voll. Und wieder werden ein paar „Erstlinge“ vermeldet: Die 26 Jahre alte Inderin Arunima Sinha war die erste beinamputierte Frau, die auf dem 8850 Meter hohen Gipfel stand. Domènec Trastoy Diaz erreichte als erster Bergsteiger aus Andorra den höchsten Punkt der Erde, der 30-jährige Scheich Mohammed Al Thani war der erste aus Katar, der 42-Jahre alte Raed Zidan der erste Palästinenser (auch wenn er nicht im Nahen Osten, sondern als erfolgreicher Geschäftsmann in den USA lebt). Der 43 Jahre alte Kim Chang-Ho verzichtete als erster Südkoreaner beim Everest-Aufstieg auf eine Atemmaske und ist nun der erste Bergsteiger seines Landes, der alle 14 Achttausender ohne Flaschensauerstoff erklomm – und das in der neuen Rekordzeit von sieben Jahren, zehn Monaten und sechs Tagen. Und in wenigen Stunden könnte mit dem Bergsteiger-Methusalem Yuichiro Miura der erste 80er auf einem 8000er stehen. Wie ihr auf dem Foto sehen könnt, trank der Japaner im letzten Lager auf 8500 Metern Tee mit Sauerstoff. Heute müssen wir jedoch unbedingt noch einen Blick zurück in die Zeiten der wahren Everest-Pioniere werfen.

Datum

22. Mai 2013 | 21:08

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Sushi am Südsattel

Expeditionskost a’la Miura

Das Wetterfensterln am Everest geht weiter. Seit vergangenem Samstag herrscht bei beständig gutem Wetter reges Treiben auf dem Dach der Welt. Inzwischen haben  mehr als 400 Bergsteiger den höchsten Punkt der Erde auf 8850 Metern erreicht. Kaum möglich, da noch den Überblick zu behalten. Unter den vielen Gipfel-Glücklichen waren auch ein Mann ohne Hände und zwei Schauspieler aus Nepal. Noch nicht ganz oben ist der Oldie Yuichiro Miura. Aber gut gegessen hat er.

Datum

21. Mai 2013 | 17:49

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Viel los am Everest

Rettungsflug am Everest

Die erste Reisewelle ist am Wochenende über den Gipfel des Mount Everest geschwappt. Am Samstag und Sonntag erreichten bei gutem Wetter mehr als 150 Bergsteiger den höchsten Punkt auf 8850 Metern. Sie kamen sowohl von der nepalesischen Südseite als auch von der tibetischen Nordseite. Größere Staus an den kritischen Stellen blieben diesmal offenbar aus. Die Wartezeit am Hillary Step habe nur 15 Minuten betragen, heißt es. 2012 hatten Bergsteiger an dieser exponierten Stelle noch bis zu zwei Stunden lang ausharren müssen, ehe sie an der Reihe waren. In diesem Jahr hatten die Sherpas – wie berichtet – zwei separate Fixseile für Auf- und Abstieg gelegt. Am Wochenende gab es wieder einmal mehrere Debüts. Ich überlasse es euch, ob ihr euch davon beeindrucken lasst.

Datum

20. Mai 2013 | 13:41

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Todesfall an der Shishapangma

Shishapangma (8027 Meter)

Die traurigen Nachrichten aus dem Himalaya reißen nicht ab. Am Achttausender Shishapangma in Tibet ist ein deutscher Bergsteiger an einem Höhenhirnödem gestorben. Der Expeditionsveranstalter Amical alpin teilt mit, der Bergsteiger aus dem Chiemgau habe zu einer Gruppe von sechs Teilnehmern gehört, die zusammen mit dem Expeditionsleiter Thomas Lämmle und dem Sherpa Pasang am 10. Mai den 8013 Meter hohen Zentralgipfel der Shishapangma erreicht habe. Beim Abstieg hätten sich bei dem Bergsteiger zunächst Symptome eines Höhenlungenödems gezeigt.

Datum

16. Mai 2013 | 13:31

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Alexei Bolotov stirbt am Everest

Alexei Bolotov (1963-2013)

Was ein Glanzlicht in der Geschichte des Everest-Bergsteigens werden sollte, endete als Tragödie. Der russische Bergsteiger Alexei Bolotov stürzte im Khumbu-Eisbruch in den Tod. Der 50-Jährige wollte mit seinem Landsmann Denis Urubko eine neue Route durch die steile Südwestwand eröffnen. Wie Denis telefonisch mitteilte, seilte Alexei gerade ab, als das Seil an einer scharfen Felskante riss. Bolotov sei etwa 300 Meter abgestürzt und sofort tot gewesen. Nach ersten Berichten wurde die Leiche des russischen Bergsteigers in einer Höhe von 5600 Metern gefunden.

Datum

15. Mai 2013 | 16:18

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Ruhe vor dem Everest-Sturm

Bald dürfte es wieder voll werden

Es ist angerichtet zum großen Ansturm auf den Gipfel des Mount Everest. Am vergangenen Freitag legte eine Gruppe von Sherpas die letzten Fixseile bis hinauf zum Gipfel auf 8850 Metern. Neben 13 Sherpas aus verschiedenen Expeditionen erreichte auch der Brite David Tait den höchsten Punkt. Der Investmentbanker stand bereits zum fünften Mal auf dem Dach der Welt. Tait will mit seinen Everest-Expeditionen auf das Schicksal sexuell missbrauchter Kinder aufmerksam machen und sammelt Geld für eine Kinderschutzorganisation. Unter den ersten Gipfelstürmern dieser Saison war auch Phurba Tashi. Der 1971 in Khumjung im Everest-Gebiet geborene Sherpa stand bereits zum 20. Mal auf dem höchsten Punkt. Phurba Tashi schickt sich an, den Rekord von Apa Sherpa zu knacken, der in seiner inzwischen beendeten Karriere 21 Mal den Gipfel erreicht hatte.

Datum

13. Mai 2013 | 17:32

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