61 Suchergebnisse für: erdbeben lawine
Brice: “Es ist einfach, etwas zu verkünden und dann nichts zu tun”
Er ist der Doyen der westlichen Expeditionsveranstalter. Der Neuseeländer Russell Brice leitet seit 1974 Expeditionen im Himalaya. Kaum einer seiner Kollegen kann so viel Erfahrung vorweisen wie der 63 Jahre alte Chef der Agentur Himalayan Experience – nicht nur wenn es darum geht, Aufstiege auf Achttausender zu organisieren, sondern auch im Umgang mit den Behörden. Fast in Vergessenheit ist geraten, dass Russell in seinen jüngeren Jahren ein exzellenter Höhenbergsteiger war – und auch ein Pionier am Everest: 1988 gelang ihm zusammen mit dem Briten Harry Taylor die erstmalige Überschreitung der „Three Pinnacles“ am Nordostgrat. Ich wollte von Brice wissen, wie er über die aktuelle Lage in Nepal denkt.
Russ, in diesem Frühjahr bietet Himalayan Experience Expeditionen zum Mount Everest und Lhotse an. Wie groß ist die Nachfrage?
Verglichen mit den letzten Jahren sehr gering.
Hat sich die Einstellung deiner Kunden wegen der Ereignisse 2014 (Lawine im Khumbu-Eisfall) und 2015 (Erdbeben und Lawine, die das Everest-Basislager traf) verändert?
weiterlesen
Luanne Freer: „Niemand spricht offen über Doping am Everest“
„Mach‘ nie deinen Mund auf, außer du sitzt auf dem Zahnarztstuhl.“ So hat Salvatore Gravano, genannt „Sammy, der Bulle“, ein Mafioso aus New York, die „Omertà“ beschrieben: das ungeschriebene Gesetz der Unterwelt, unter allen Umständen den Mund zu halten. Auch unter dopenden Sportlern wird in der Regel eisern geschwiegen – zumindest bis zu dem Tag, an dem sie als Sünder enttarnt werden. Der Bergsport ist in dieser Hinsicht keine Insel der Glückseligen. Jeder, der selbst schon einmal auf Expedition war, dürfte erlebt haben, wie sorglos manche Bergsteiger zu Medikamenten greifen, die eigentlich für den Ernstfall gedacht sind. Oder auch zu leistungssteigernden Mitteln. Nur zugeben will es niemand. Luanne Freer ist die „Everest-Doktorin“. Seit zwölf Jahren versorgt sie in ihrer Ambulanzstation im Basislager auf der nepalesischen Seite des höchsten Bergs der Erde Bergsteiger, die ärztliche Hilfe benötigen. Ich habe die 57-Jährige nach ihren Erfahrungen in Sachen Doping am Mount Everest gefragt.
Luanne, du hast 2003 die „Everest Notaufnahme“ (Everest ER) gegründet, die höchst gelegene Notfallambulanz der Welt. Seitdem hast du viele Klettersaisons im Basislager verbracht. Wie weit verbreitet ist Doping unter den Everest-Anwärtern?
weiterlesen
Dawa Steven Sherpa: „Chancen gehen zur Neige“
Es ist fünf vor zwölf, vielleicht sogar später. Die Zeit wird knapp, um den von Menschen verursachten Klimawandel zu bekämpfen. Die Auswirkungen der globalen Erwärmung lassen sich auch im Himalaya nicht mehr verleugen, etwa in Nepal. US- und einheimische Wissenschaftler schlagen Alarm: „Vor allem wegen des Klimawandels sowie der jüngsten Auswirkungen des Erdbebens und der Nachbeben ist Nepal in eine Phase häufig auftretender katastrophaler Ereignisse eingetreten, die sich in den kommenden Jahren auf die Bevölkerung des Landes, ihre Lebensumstände und ihre Lebensgrundlage auswirken wird.“ Die Wissenschaftler hatten die Folgen des verheerenden Erdbebens am 25. April auf die größten und gefährlichsten Gletscherseen in Nepal untersucht.
In diesen Tagen diskutieren Delegierte aus aller Welt in Paris über ein neues Klimaschutzabkommen. Aus diesem Anlass habe ich Dawa Steven Sherpa in Kathmandu angerufen. Zusammen mit seinem Vater Ang Tshering Sherpa, dem Präsidenten des Nepalesischen Bergsteigerverbands (NMA) führt der 31-Jährige den Expeditionsveranstalter„Asian Trekking“. Dawa Steven bestieg zweimal den Everest (2007 und 2008) und auch die Achttausender Cho Oyu (2006) und Lhotse (2009). Seit Jahren engagiert er sich für Umwelt- und Klimaschutz, unter anderem ist er Botschafter des WWF für den Klimawandel.
weiterlesen
Der nimmermüde Wetterfrosch
„Ich bin im Unruhestand, aber nicht unglücklich“, sagt Karl, genannt „Charly“ Gabl. „Man sollte ja nicht von hundert auf null abbremsen. Wie im Straßenverkehr wäre das tödlich.“ Vor vier Jahren ging der Meteorologe aus Österreich in Pension, doch nach wie vor berät der 68 Jahre alte Wetterfrosch viele Profibergsteiger bei deren Expeditionen im Himalaya oder Karakorum. „Ich mache das ehrenamtlich. Im Sommer habe ich zum Beispiel die Huber-Brüder am Latok I beraten, wo sie aufgrund des warmen Wetters keinen Erfolg hatten und fast von einer Eislawine erschlagen worden wären“, erzählt mir Gabl am vergangenen Wochenende am Rande der Alpinmesse Innsbruck.
weiterlesen
Mingma Sherpa: „Es war mein schlimmster Fehler“
Keine Spur von Euphorie. Am Mittwoch vergangener Woche erreichte Mingma Gyalje Sherpa – wie hier berichtet – im Rolwaling-Tal in Nepal gegen 17 Uhr Ortszeit den 6685 Meter hohen Gipfel des Chobutse: erstmals über die Westwand und im Alleingang. Ein neuer Meilenstein in der Geschichte des Sherpa-Bergsteigens. Doch anstatt sich ausgelassen über seinen Coup zu freuen, ist der 29-Jährige einfach nur froh, seine Solo-Besteigung überlebt zu haben.
Mingma, du hast schon den Mount Everest, den K 2 und fünf andere Achttausender bestiegen. Wie groß war die Herausforderung bei deiner Solo-Besteigung des Chobutse?
Ich habe den Everest mit Flaschensauerstoff und die anderen sechs Achttausender ohne Atemmaske bestiegen. Dabei kletterte ich jeweils mit Teamgefährten und auf Routen, die mit Fixseilen gesichert waren. Bei einem Alleingang gibt es kein Fixseil und auch keinen Partner, der dich retten kann, wenn du einen Fehler machst. Ein Fehler bedeutet das Ende deines Lebens. Deshalb ist eine Solobesteigung an sich schon eine Herausforderung. Ich habe drei Jahre mit mir gerungen, ehe ich mich für den Solo-Aufstieg entschied. Jetzt habe ich ihn durchgezogen. Den Chobutse zu besteigen, war meine schlechteste Entscheidung und mein schlimmster Fehler. Ich hätte fast mein Leben verloren. Nach meinem Gipfelerfolg verbrachte ich zwei Nächte und Tage ohne Essen, Wasser und Zelt. Zwei bedrohliche Nächte und einen Tag lang verharrte ich im Whiteout an derselben Stelle in der Wand und wartete darauf, dass das Wetter endlich aufklarte. Das einzige, was mich zufrieden macht, ist, dass ich es bis auf den Gipfel geschafft habe, obwohl es die härteste Klettertour meines Lebens war.
weiterlesen
Habeler: „Geht nach Nepal – aber nicht alle zum Everest!“
Die 73 Lebensjahre, die er inzwischen auf dem Buckel hat, sieht man Peter Habeler nicht an. Schlank, drahtig, braungebrannt – eben einer, der immer noch viel in den Bergen unterwegs ist. Er wiederhole derzeit mit Freunden viele Touren in den Alpen, die er in jungen Jahren geklettert sei, erzählt mir der Österreicher aus Mayrhofen im Zillertal, als ich ihn am vergangenen Wochenende beim Kölner Alpintag in Leverkusen treffe: „Es geht mir Gott sei Dank körperlich sehr gut. Aber da beißt sich ja die Katze in den Schwanz: Wenn man viel trainiert und macht, ist man eben auch in besserer konditioneller Verfassung.“ Auch 37 Jahre, nachdem er zusammen mit Reinhold Messner erstmals den Mount Everest ohne Flaschensauerstoff bestieg, lässt ihn der höchste Berg der Erde nicht los – natürlich auch, weil er als einer der Pioniere immer danach gefragt wird.
weiterlesen
Drei Fragen an Ueli Steck
Die Herbstsaison im Himalaya ist noch nicht ganz vorbei. Auch wenn kürzlich die Expeditionen am Mount Everest sowie den Achttausendern Makalu, Dhaulagiri und Annapurna wegen zu gefährlicher Verhältnisse am Berg abgebrochen wurden, sind immer noch einige wenige Bergsteiger an den höchsten Bergen unterwegs. So hatte sich das Team des Südkoreaners Sung Taek Hong, der sich erneut an der Lhotse-Südwand versucht, für einen späteren Expeditionsbeginn entschieden. Und auch der Schweizer Ueli Steck und der US-Amerikaner Colin Haley haben gerade erst ihre Akklimatisierung abgeschlossen. Steck und Haley gingen dabei getrennte Wege. Steck kletterte mit Tenji Sherpa durch die Nordwand des 6440 Meter hohen Cholatse. „Das war ziemlich cool. Er ist der erste Sherpa, der diese Wand kletterte“, schreibt mir Ueli. „Es ist schön zu sehen, wie eine ’neue‘ Generation Sherpas heranwächst, die sich wirklich fürs Bergsteigen interessieren und nicht nur fürs Business. Ich denke, das ist genial!“ Steck und Haley wollen die 2003 eröffnete, extrem schwierige Route über den Südostpfeiler auf den 7804 Meter hohen Nuptse East erstmals wiederholen – im Gegensatz zu den russischen Erstbegehern Valerij Babanov und Yuri Kosholenko jedoch im Alpinstil. Ich habe Ueli drei Fragen ins Basislager geschickt.
weiterlesen
Kurikis zweiter Everest-Gipfelvorstoß gescheitert
Der Japaner Nobukazu Kuriki ist erneut umgekehrt. Auf 8150 Metern, rund 200 Meter oberhalb des Südsattels, brach der 33-Jährige seinen zweiten Gipfelversuch am Mount Everest ab. „Tiefer Schnee und starke Winde“ hätten ihn gestoppt, twitterte Kuriki. “Ich habe mein Bestes gegeben. Ich bin wirklich enttäuscht.“ Erschöpft und frustriert klang er auch beim Funkkontakt mit seinem Team.
weiterlesen
Die eigentlich Blinden am Everest sind die Unerfahrenen
Die nepalesische Regierung hat ein Fass aufgemacht, dessen Inhalt ihr jetzt um die Ohren spritzt. Vor einer Woche kündigte Tourismusminister Kripasur Sherpa schärfere Regeln zur Vergabe von Permits für den Mount Everest an. Die Regierung erwägt Altersgrenzen – ab 18, bis 75 Jahre – und will seltener als bisher Genehmigungen für behinderte Bergsteiger ausstellen. „Körper- oder sehbehinderte Menschen brauchen normalerweise jemanden, der sie hochträgt, das ist kein Abenteuer“, sagte der Minister. „Nur diejenigen, die selbstständig laufen können, werden künftig eine Erlaubnis erhalten.“ Der US-Amerikaner Erik Weihenmayer, der 2001 als erster Blinder den Mount Everest bestieg, ist empört. Das spreche für die Vorurteile, die in der nepalesischen Regierung verbreitet seien. „Es ist eine Schande, dass der Tourismusminister die Tragödien der letzten beiden Jahre dazu nutzt, um die verschwindend kleine Zahl behinderter Bergsteiger als Sündenböcke abzustempeln und eine Politik einzuleiten, die das Problem nicht lösen würde“, schreibt Weihenmayer auf Facebook. „Offen gesagt, sind Bergsteiger mit besonderen Einschränkungen wie einer Behinderung, Alter oder ähnlichem doch sogar gezwungen, besser vorbereitet und vorsichtiger bei ihren Entscheidungen zu sein.“
weiterlesen
15 Bergsteiger auf dem Gipfel des Manaslu
Die ersten Gipfelerfolge des Jahres am Manaslu werden vermeldet: Chhang Dawa Sherpa, Chef des nepalesischen Expeditionsveranstalters Seven Summit Treks, teilte mit, neun ausländische Bergsteiger und sechs Climbing Sherpas hätten heute Morgen den achthöchsten Berg der Erde bestiegen. Weitere Teams sind unterwegs nach oben und planen, den höchsten Punkt auf 8156 Metern am Donnerstag oder Freitag zu erreichen. Dan Mazur, Leiter des Teams von Summit Climb, meldete sich per Twitter aus Lager 4 auf 7450 Metern und verkündete, dass er diese Nacht Richtung Gipfel starten wolle. In Lager 4 hält sich auch Rainer Pircher von Amical Alpin auf. Amical-Chef Dominik Müller verbringt derweil die Nacht mit seinen Teammitgliedern in Lager 3 auf 6800 Metern und will am Donnerstag nach Lager 4 aufsteigen.
weiterlesen
Dawa Steven Sherpa: „Ke garne! Wir machen weiter! “
Es ist wie verhext. Zwei Frühjahrssaisons am Mount Everest hintereinander blieben ohne Gipfelerfolge (Ich ignoriere dabei die Besteigung durch das Team der Chinesin Wang Jing 2014, bei der sich die Bergsteiger mit dem Hubschrauber ins Hochlager fliegen ließen). 2014 wurden alle kommerziellen Expeditionen vorzeitig abgebrochen, nachdem bei einer Lawine im Khumbu-Eisbruch 16 nepalesische Bergsteiger ums Leben gekommen waren. In diesem Jahr löste das verheerende Erdbeben in Nepal am Siebentausender Pumori eine Lawine aus, die das Everest-Basislager traf und 19 Bergsteiger und Expeditionshelfer tötete. Einmal mehr endete die Frühjahrssaison, bevor sie richtig begonnen hatte. Was bedeutet das für die Sherpas?
Ich habe Dawa Steven Sherpa angerufen. Zusammen mit seinem Vater Ang Tshering Sherpa, dem Präsidenten des Nepalesischen Bergsteigerverbands (NMA) führt der 31-Jährige in Kathmandu „Asian Trekking“, einen führenden Veranstalter von Expeditionen und Trekkingreisen im Himalaya. Dawa Steven bestieg zweimal den Everest (2007 und 2008) und auch die Achttausender Cho Oyu (2006) und Lhotse (2009). Unter seiner Expeditionsleitung erreichten mehr als 150 Bergsteiger den Gipfel des Everest. Aber Dawa Steven ist auch ein unermüdlicher Kämpfer für Umwelt- und Klimaschutz im Himalaya. Außerdem leitet er „Resilient Homes“, ein Projekt der „Himalayan Climate Initiative“, mit dem Dorfbewohnern im Erdbebengebiet dabei geholfen wird, ihre Häuser und andere Gebäude wieder aufzubauen – ein Grund mehr, um mit ihm über die aktuelle Lage in Nepal zu sprechen.
weiterlesen
Steck: „Nur so kann ich den Menschen Nepals helfen“
Noch 20 Tage, dann kehrt Ueli Steck nach Nepal zurück. In das Land, in dem der 38 Jahre alte Schweizer Topbergsteiger in ein und demselben Jahr sowohl seinen vielleicht spektakulärsten Erfolg als Bergsteiger feierte als auch die größte Todesangst erlebte, die nichts mit den eigentlichen Risiken des Bergsports zu tun hatte. Im Frühjahr 2013 griffen aufgebrachte Sherpas in einem Hochlager am Everest Ueli und seine Teamgefährten Simone Moro und Jonathan Griffith an und bedrohten sie mit dem Tod. Im Herbst 2013 stieg Steck auf die 8091 Meter hohe Annapurna, den Achttausender mit der höchsten Todesrate: im Alleingang durch die extrem gefährliche Südwand, über eine teilweise neue Route, wie immer ohne Flaschensauerstoff. Nur 28 Stunden benötigte Ueli für Auf- und Abstieg.
Dass er wieselflink die Berge hinaufjagen kann, bewies Steck auch in diesem Sommer, als er – wie hier berichtet – in nur 62 Tagen alle 82 Viertausender der Alpen bestieg und die Entfernung zwischen den Bergen ohne Motorkraft zurücklegte: zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Gleitschirm. Ich habe mit Ueli über seinen Parforceritt durch die Alpen gesprochen – und auch über sein neues spannendes Vorhaben in Nepal, am Fast-Achttausender Nuptse, in Sichtweite des Mount Everest.
weiterlesen
Mit neun Fingerstummeln auf den Everest?
Es ist aus der Mode gekommen, den Mount Everest im Herbst zu besteigen. Dabei wurden einige der spektakulärsten Gipfelerfolge am höchsten Bergs der Erde in der Nach-Monsun-Zeit verzeichnet. Erinnert sei nur an die erstmalige Durchsteigung der Everest-Südwestwand durch die Briten Doug Scott und Dougal Haston im September 1975 oder den Erfolg der US-Amerikaner Carlos Buhler, Kim Momb und Lou Reichardt über die Ostwand im Oktober 1983. Mit dem Einzug des kommerziellen Bergsteigens am Everest verlegte sich jedoch die Klettersaison immer mehr ins Frühjahr – wegen der im Vergleich zum Herbst höheren Temperaturen und der meist niedrigeren Lawinengefahr. Seit dem Jahr 2000 wurden nur 36 Gipfelerfolge im September oder Oktober verzeichnet, so gut wie nichts verglichen mit mehr als 5000 Besteigungen im Frühjahr seit der Jahrtausendwende. Die letzten Aufstiege im Herbst liegen schon fünf Jahre zurück: Im Oktober 2010 erreichten der US-Amerikaner Eric Larsen und fünf Sherpas den höchsten Punkt auf 8850 Metern. In diesem Jahr soll es wieder einen Versuch geben, den Everest im Herbst von der nepalesischen Südseite aus zu besteigen.
weiterlesen
Tödliches Unglück am Pik Lenin
„Es gibt keine leichten Berge und schon gar keine leichten Siebentausender.“ Diese Worte meines Expeditionsleiters Herbert Wolf 2011 am 7246 Meter hohen Putha Hiunchuli in Nepal klingen mir noch immer in den Ohren. Ich hatte damals 150 Meter unter dem Gipfel umkehren müssen, weil sich die Wetterverhältnisse verschlechterten und ich zu spät dran war. Was Herbert meinte, war die Tatsache, dass selbst ein vermeintlich leichter Berg durch die herrschenden Bedingungen zu einem schweren und gefährlichen werden kann.
Der Pik Lenin in Kirgistan wird von kommerziellen Veranstaltern gerne als „leichter Siebentausender“ oder als „Einstiegs-Siebentausender“ bezeichnet. Am 7. August kam an dem 7134 Meter hohen Berg im Pamir ein russischer Bergführer ums Leben. Es war eine Kombination aus schwierigen Verhältnissen und Fahrlässigkeit, die ihn das Leben kostete. Drei andere Teilnehmer der Expedition, die von einer kirgisischen Agentur organisiert worden war, überlebten den Unfall mit viel Glück. Ich habe Informationen aus erster Hand.
weiterlesen
Tommy Caldwell: “Mein Herz ist im Yosemite”
Tommy hat einen Lauf. Der 36 Jahre alte US-Amerikaner Tommy Caldwell und sein Landsmann Alex Honnold wurden mit dem diesjährigen Piolet d’Or ausgezeichnet, dem „Oscar der Bergsteiger“: für ihre Erstbegehung der so genannten „Fitz-Traverse“ in Patagonien, eine mehr als fünf Kilometer lange Kletterroute über sieben Gipfel und einige messerscharfe Grate. Und Tommy ist auch im nächsten Jahr ein heißer Kandidat für den „Goldenen Eispickel“. Im vergangenen Januar gelang es ihm und Kevin Jorgeson, die extrem schwierige 900 Meter hohe Route „Dawn Wall“ im Granit des El Capitan im Yosemite-Nationalpark erstmals frei zu klettern – ein echter Meilenstein im Big-Wall-Klettern. Ich habe mit Tommy über beide Touren gesprochen.
Tommy, du und Alex Honnold seid mit dem Piolet d’Or für eure erfolgreiche Begehung der Fitz-Traverse in Patagonien ausgezeichnet worden. Wie hast du selbst diese herausragende Klettertour erlebt?
weiterlesen
Feedback
Comments deactivated