Search Results for Tag: Nepal
Keine Tibet-Expeditionen im Herbst
China macht Tibet für den Rest des Jahres für Bergsteiger dicht. “Das stimmt”, bestätigt mir Dawa Steven Sherpa vom nepalesischen Expeditionsveranstalters Asian Trekking per Email. „Die chinesischen Behörden haben beschlossen, in diesem Herbst keine Permits (Besteigungsgenehmigungen) auszustellen, weil sie weitere seismische Aktivität in der Region befürchten und deswegen annehmen, dass die Berge in einem gefährlichen Zustand sein könnten.“ Zudem sei die Straße von Kathmandu über Kodari nach Tibet wegen der Schäden durch das verheerende Erdbeben im Frühjahr immer noch gesperrt. „Deshalb wäre es auch nicht möglich, Material und Logistik für die Expeditionen von Nepal nach Tibet zu transportieren“, schreibt Dawa Steven.
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Millardenversprechen an Nepal
30 Sekunden, die Nepal um Jahre zurückwarfen. Heute vor zwei Monaten bebte die Erde und verwüstete viele Gebiete des Himalaya-Staates. Bis jetzt registrierte die Regierung Nepals mehr als 8800 Tote und über 22.000 Verletzte. Wie viele Menschen genau am 25. April ihr Leben verloren, wird möglicherweise nie geklärt werden können. Viele Opfer liegen unter Schlamm und Geröll begraben. Sie alle zu bergen, ist unmöglich. In entlegenen Bergregionen haben zudem die Überlebenden die Toten schnell bestattet oder verbrannt, lange bevor die ersten Hilfsteams die Katastrophengebiete erreichten. Erst eine neue Volkszählung könnte annähernd Aufschluss über die genaue Zahl der Toten geben. Der letzte Zensus in Nepal liegt gerade einmal vier Jahre zurück. Eine Volkszählung dürfte allerdings auf der aktuellen Prioritätenliste ganz weit unten stehen. 6,7 Milliarden US-Dollar benötigt Nepal für den Wiederaufbau nach dem Erdbeben. Das sagte Außenminister Mahendra Bahadur Pandey heute bei einer Geberkonferenz in Kathmandu, an der Vertreter von mehr als 60 Staaten teilnahmen.
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Bitte etwas differenzierter!
Wann kann man nach einem Ausnahmezustand wieder von Normalität reden? Das hängt offenkundig von der Art der Wahrnehmung ab. Jetzt, sagt die Regierung Nepals. Noch lange nicht, suggerieren die meisten westlichen Regierungen über ihre Reisewarnungen. „Nepal ist sicher, machen Sie sich keine Sorgen! Das ist heute unsere klare Botschaft“, verkündete Anfang der Woche Bhesh Narayan Dahal, Chef der Regierungsbehörde, die für die Erhaltung der Weltkulturerbe-Stätten Nepals zuständig ist. Mit einer Feier wurden Tempelanlagen in Kathmandu, Patan und Bhaktapur, die beim Erdbeben am 25. April schwer beschädigt worden waren, wieder für Besucher freigegeben. So ganz geheuer scheint das aber selbst der Regierung noch nicht zu sein.
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Was Zoll das?
Die Empörung ist groß. Seit britische Medien in der vergangenen Woche darüber berichteten, dass die nepalesische Regierung auf Hilfsgüter für die Erdbebenopfer Zölle zwischen 15 und 30 Prozent erheben will, wird in den sozialen Netzwerken heftig auf die Verantwortlichen in Kathmandu geschimpft. Die seit Anfang Mai geltende Zollfreiheit etwa für Zelte und Planen war am 3. Juni ausgelaufen. Regierungsvertreter hatten vor einer Woche verkündet, dass die Hilfegüter künftig nur noch dann frei eingeführt werden dürften, wenn sie anschließend von Regierungsorganisationen verteilt würden. „Organisationen, die importierte Waren selbst verteilen wollen, zahlen den vollen Zoll“, sagte Surya Sedai von der Zollbehörde. „Damit wird das Schmuggel-Risiko gemindert.“ Einige internationale Organisationen klagten bereits über Schikanen. Im Internet werden Stimmen für eine Petition gesammelt, in der Nepals Ministerpräsident Sushil Koirala aufgefordert wird, die Zölle auf Hilfsgüter sofort zu stoppen. Ich habe bei deutschen Hilfsorganisationen nachgefragt.
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Nepal hofft auf Comeback im Herbst
„Come back! Damit Nepal ein Comeback feiert.“ So könnte man die Appelle all jener überschreiben, die in irgendeiner Form vom Tourismus in Nepal leben oder damit zu tun haben. Die Veranstalter von Trekkingreisen und Expeditionen signalisieren, dass sie die meisten ihren für die Nach-Monsun-Saison im Herbst geplanten Touren realisieren wollen. „Das verheerende Erdbeben hatte das Leben in Nepal erschüttert, aber so langsam kehrt das Leben wieder zur Normalität zurück“, schreibt Dominik Müller, Chef des deutschen Veranstalters Amical alpin.
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Temba Tsheri Sherpa: „Die Menschen haben immer noch Angst“
Als Temba Tsheri den Gipfel des Mount Everest erreichte, war er gerade einmal 16 Jahre und 14 Tage alt. Der nepalesische Schüler aus dem Rolwaling-Tal hatte sich einem französischen Team angeschlossen, das von der tibetischen Nordseite auf den Gipfel des Everest kletterte. Damals, im Jahr 2001, war er der jüngste Bergsteiger aller Zeiten auf dem höchsten Berg der Erde. (Neun Jahre später wurde er vom 13-jährigen US-Amerikaner Jordan Romero abgelöst.) Bereits im Frühjahr 2000 hatte Temba versucht, den Everest von der Südseite aus zu besteigen. Kurz unterhalb des Gipfels hatte er umkehren müssen, weil ihn ein Stau am Hillary-Step zu viel Zeit gekostet hatte. Er bezahlte das Abenteuer mit dem Verlust von fünf Fingern, an denen er sich Erfrierungen zugezogen hatte.
Später studierte Temba Tsheri Sherpa an der Universität der chinesischen Stadt Wuhan, anschließend machte er sich selbstständig und organisierte Expeditionen. Als am 25. April das verheerende Erdbeben Nepal traf, war er Geschäftsleiter von „Dreamers Destination“, einem Veranstalter in Kathmandu, der gerade mit einer großen Expeditionsgruppe am Everest war. Die riesige Lawine, die durch die Erdstöße am Pumori ausgelöst wurde und das Everest-Basislager traf, kostete drei von Tembas ausländischen Kunden und zwei seiner nepalesischen Mitarbeiter das Leben. Ich habe den 30 Jahre alten Sherpa nach der Lage in seinem Heimatland einen Monat nach dem Erdbeben gefragt.
Temba, wie sieht deine persönliche Bilanz der Erdbebenkatastrophe aus?
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Glimpflich ausgegangen
Das war knapp. Eine Gerölllawine (s. Video unten) ist in der Nacht zum Sonntag rund 50 Kilometer nordwestlich der nepalesischen Stadt Pokhara in das Tal des Kali Gandaki gedonnert und hat den Fluss aufgestaut. Mehr als 20 Häuser wurden zerstört. Eine große Flutwelle drohte. Viele Bewohner des Tals, unter anderem in der neun Kilometer flussabwärts gelegenen 20.000-Einwohner-Stadt Beni, verbrachten die Nacht außerhalb ihrer Häuser. Das größte Wasserkraftwerk Nepals, rund 40 Kilometer südlich, wurde vorsorglich abgeschaltet. Alle Fluttore wurden geöffnet.
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Nepal ruft. Wer kommt?
Etwa 100 Sekunden reichten, um Nepal von einem Traumland in ein Alptraumland zu verwandeln. Das Erdbeben am 25. April hinterließ eine Spur der Verwüstung. In einigen Gebirgsregionen lösten die Erdstöße Geröll-, Matsch-, Eis- oder Schneelawinen aus, die ganze Dörfer dem Erdboden gleich machten. Nach Angaben der Regierung Nepals wurden bei dem Haupt- und den zahlreichen Nachbeben rund 500.000 Häuser komplett zerstört. Die Behörden registrierten bisher mehr als 8600 Tote, unter den Opfern waren auch fünf deutsche Touristen. Vier weitere Deutsche würden noch vermisst, bestätigte mir heute ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin. Viele Tote, die tief unter Schutt- oder Geröllbergen begraben liegen, werden wohl niemals geborgen werden können. Eine Tragödie.
Über eine Million Jobs im Tourismus
„Das Leben muss weitergehen“, sagt Ganga Sagar Pant, Geschäftsführer des Verbandes der nepalesischen Trekkingagenturen (TAAN). „Unsere touristischen Attraktionen sind immer noch da: die Berge, die Flora und Fauna, der Dschungel, die Trekkingpfade.“
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Überflüssige Effekthascherei
Als wäre nicht alles schon schlimm genug! Gestern Abend musste ich mich wieder einmal aufregen. Im Beitrag einer ZDF-Nachrichtensendung wurde doch glatt behauptet, das Epizentrum des neuen Erdbebens in Nepal habe „direkt am Mount Everest“ gelegen, „am berühmten Dach der Welt, das nun einzustürzen droht“. Was soll diese völlig überflüssige Effekthascherei? Das Zentrum der Erdstöße lag im Distrikt Dolakha, gut 80 Kilometer westlich des höchsten Bergs der Erde. Und dass der Everest nun Gefahr läuft, in sich zusammenzustürzen, ist schlicht Unsinn. So verquer wie die Aussage waren auch die bewegten Bilder, die sie belegen sollten.
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Neues schweres Erdbeben in Nepal
Nepal kommt einfach nicht zur Ruhe. Zweieinhalb Wochen nach dem verheerenden Erdbeben, das mehr als 8000 Menschen das Leben gekostet hatte, wurde das Land heute erneut von einem schweren Beben erschüttert. Die Erdstöße erreichten eine Stärke von 7,3 auf der Richterskala (zum Vergleich: das Beben am 25. April hatte eine Stärke von 7,8). Das Zentrum des Bebens lag nach Angaben des US Geological Survey und des deutschen Geoforschungszentrums Potsdam im Distrikt Dolakha, 76 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Kathmandu. Ziemlich genau an dieser Stelle liegt die Bigu Gompa, eines der größten buddhistischen Nonnenklöster Nepals. Die Nonnen hatten gerade erst begonnen, die bei dem Beben vor gut zwei Wochen zerstörten Gebäudeteile wieder aufzubauen. Ebenfalls in Dolakha befindet sich das bei Trekkingtouristen beliebte Rolwaling-Tal mit dem bekanntesten Berg der Region, dem 7134 Meter hohen Gauri Shankar. Auch das Everest-Gebiet ist nicht weit entfernt: Gut 60 Kilometer trennten Namche Bazar, den Hauptort des Khumbu-Gebiets, vom Zentrum des Bebens.
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Eilmeldung: Neues Erdbeben in Nepal
Ein weiteres starkes Erdbeben hat Nepal erschüttert. Die Nachrichtenagenturen melden, in der Hauptstadt Nepal seien die Menschen in Panik auf die Straßen gerannt. Die US-Erdbebenwarte teilt mit, die Erdstöße hätten eine Stärke von 7,4 auf der Richterskala erreicht. Das Zentrum des Bebens hätte 68 Kilometer westlich von Namche Bazaar gelegen, dem Hauptort des Nationalparks um den Mount Everest.
P.S.: Schaut bitte nach meinen Tweets auf der rechten Seite des Blogs. Dort gibt es die neuesten Informationen zum Beben.
Stille, wo früher Trubel war
Ralf Dujmovits ist erschüttert. „Ich habe selten so etwas Deprimierendes und Trauriges gesehen“, sagt Deutschlands erfolgreichster Höhenbergsteiger, als er mich aus Kathmandu anruft. Gerade ist er von einer ganztägigen Fahrt in die Region Sindhupalchowk, rund 80 Kilometer nordöstlich der Haupstadt, zurückgekehrt. In keinem Bezirk Nepals starben bei dem verheerenden Beben heute vor zwei Wochen mehr Menschen als in Sindhupalchowk. Mehr als 3000 Tote hat die Regierung dort bisher gezählt, über 7900 sind es in ganz Nepal.
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Matthias Baumann (in Nepal): „Organisiertes Chaos“
Er hat nicht gezögert. Kaum waren die ersten Berichte über das verheerende Erdbeben in Nepal eingelaufen, packte der deutsche Arzt und Bergsteiger Matthias Baumann seine Sachen. Der Unfallchirurg aus Tübingen flog ins Katastrophengebiet, um zu helfen. Über eine Woche lang arbeitete der 43-Jährige in einem Krankenhaus in der Bergstadt Dhulikhel, 25 Kilometer östlich von Kathmandu gelegen. Vor seiner Heimreise am Sonntag will er sich noch einmal ein Bild von der Lage in den Bergdörfern der Region machen und helfen, so gut er kann.
Matthias, du bist jetzt anderthalb Wochen in Nepal. Wie lange hast du täglich gearbeitet?
Wir haben morgens um acht Uhr mit einem Treffen aller leitenden Ärzte und Krankenschwestern angefangen. Dabei wurde besprochen, was im Krankenhaus aber auch in den Krankenstationen auf dem Land an Hilfe benötigt wird. Dann legten wir los. Vorgegebene Zeiten gab es nicht. Jeder hat so lange gearbeitet, wie er es geschafft hat. Ich war meistens bis zehn, elf Uhr abends in der Klinik.
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Erdbebenhilfe aus dem All
Nepal kann nach dem verheerenden Erdbeben vom 25. April jede Art von Hilfe gebrauchen. Auch die aus dem All. In den Tagen nach den Erdstößen wurde Satellitentechnik eingesetzt, um die Retter in dem Katastrophengebiet zu unterstützen. Der 1999 gegründeten Charta „Space and Major Disasters“ haben sich inzwischen 15 internationale Raumfahrtagenturen angeschlossen – darunter das United States Geological Survey (USGS), dem die NASA zuarbeitet, die Europäische Weltraum-Organisation (ESA) und auch das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR). Die Agenturen stellen bei Katastrophen wie der in Nepal ihr Datenmaterial zur Verfügung.
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Everest-Permits hier und dort
Die Basislager auf beiden Seiten des Mount Everest haben sich elf Tage nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal geleert. Die Bergsteiger sind auf der Rückreise. Was geschieht nun mit ihren Permits, den Besteigungsgenehmigungen, wo sie doch nicht einmal einen Versuch machen konnten, den höchsten Berg der Erde zu besteigen? In Nepal hat das Sagarmatha Pollution Control Commitee (SPCC) die Regierung aufgefordert, die Permits von 2015 auch im kommenden Jahr anzuerkennen.
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